Anatoli Michailowitsch Kaschpirowski

Anatoli Michailowitsch Kaschpirowski

Anatoli Michailowitsch Kaschpirowski (russisch Анатолий Михайлович Кашпировский; * 11. August 1939 in Proskuriw) ist ein russischer Psychotherapeut, Hypnotiseur und Wunderheiler, der in den Jahren 1989/1990 durch Fernsehauftritte in der ehemaligen UdSSR populär wurde. Von 1993 bis 1995 war er Abgeordneter der Duma für die Fraktion der LDPR.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kaschpirowski schloss im Jahr 1962 das Medizinische Institut in Winnyzja in der Ukraine ab und arbeitete danach 25 Jahre lang als Psychotherapeut in einem psychiatrischen Krankenhaus. 1987 war er Psychotherapeut der Gewichtheber-Nationalmannschaft der Sowjetunion[1].

1989 wurde Kaschpirowski durch mehrere Auftritte (sogenannte Hypnose-Sessionen) im sowjetischen Fernsehen landesweit bekannt. Als einer der Förderer dieser Auftritte galt der spätere LDPR-Funktionär Alexei Mitrofanow.[2] Während eines dieser Auftritte betäubte Kaschpirowski durch Hypnose zwei Patientinnen, die gerade einer Operation am Unterleib unterzogen wurden.[3] Der erste Fernsehauftritt fand am 9. Oktober 1989 statt.

1993 wurde Kaschpirowski zum Duma-Abgeordneten des Wahlkreises Jaroslawl gewählt.[4] Er gehörte anfangs der LDPR-Fraktion um Schirinowski und Mitrofanow an, trat aber am 1. Juli 1995 aus ihr aus. Im gleichen Jahr zog er in die USA und bot dort für russische Emigranten Hypnose-Sessionen gegen Fettleibigkeit zum Preis von 50 US-Dollar pro Session an[5].

2008 gab er ein Telefoninterview der Zeitschrift Sobesednik. Dabei gab er an, dass er mittlerweile in Rente sei und viel Zeit am Computer verbringe, indem er die Listen der von ihm Geheilten sowie seine Tagebücher und Interviews verwalte, in der Absicht sie auf seiner persönlichen Website zu veröffentlichen[2].

Im Februar 2009 berichteten einige Medien in Russland, Kaschpirowski wolle demnächst eine Fernseh-Talkshow beim Privatsender NTW moderieren. Daraufhin behauptete eine Vertreterin des Moskauer Serbski-Instituts für Psychiatrie, seine Sendungen könnten der Gesundheit der Fernsehzuschauer schaden[6].

Literatur

  • Peter Schille: Gesellschaft der Wahnsinnigen. In: Der Spiegel. Nr. 33, 1990 (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.rbc.ua/rus/top/society/2006/12/19/154914.shtml
  2. a b Therapeut Kashpirovsky: In den USA fand ich es bemerkenswert (russisch)
  3. http://www.kashpirovskiy.com/index.php
  4. http://www.kommersant.ru/doc.aspx?DocsID=65067
  5. http://old.kp.kiev.ua/daily/harkov/doc139498/
  6. http://www.rian.ru/society/20090219/162634860.html

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