- Anchee Min
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Anchee Min (* 14. Januar 1957 in Shanghai als Mín Ānqí, chin. 閔安琪) ist eine in englischer Sprache schreibende, chinesisch-amerikanische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Min kam als Tochter eines Lehrerehepaares in Shanghai zur Welt. 1974 wurde sie zum Arbeitseinsatz in ein landwirtschaftliches Kollektiv am Rande des Ostchinesischen Meeres (Red Fire Farm) verschickt. Sie verließ das Lager, nachdem sie dort 1976 von Talentscouts als Filmdarstellerin entdeckt wurde. Min sollte in der Filmadaption einer politischen Oper von der Mao-Ehefrau Jiang Qing, Rote Azalee, mitwirken; nach Maos Tod im September 1976 fiel seine Witwe jedoch in Ungnade und das Filmprodukt wurde fallengelassen. Min blieb in dem Studio sechs Jahre lang als Schreibkraft.
Mit Hilfe von Joan Chen, die sie auf der Schauspielschule kennengelernt hatte, gelangte Min 1984 in die Vereinigten Staaten, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs durchschlug, Englisch zu lernen begann und sich als Studentin am School of the Art Institute of Chicago einschrieb. Ihren Abschluss erwarb sie 1991. Eine Erzählung über die Red Fire Farm, die sie in ihrer Schreibklasse verfasste, wurde im Frühjahr 1992 in der britischen Literaturzeitschrift Granta veröffentlicht. Diese Erzählung wurde Ausgangspunkt für Mins Autobiografie Rote Azalee (1994), die eine Abrechnung mit der Kulturrevolution war und von der Kritik enthusiastisch aufgenommen wurde.
1995 folgte Mins erster Roman, Land meines Herzens, die Geschichte einer amerikanischen Lehrerin, die nach China reist, um dort Englisch zu unterrichten; in dieser Geschichte prallen die Kulturen aufeinander, und Min nutzt diese Konfrontation für ein Portrait des Lebens im modernen China. In ihrem 1999 erschienenen zweiten Roman, Madame Mao, zeichnet Min die Persönlichkeit und das Leben von Jiang Qing nach, die als Mitglied der Viererbande eine treibende Kraft hinter der Kulturrevolution und eine der meistgehassten Persönlichkeiten des Landes war. Wilder Ingwer (2002) erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in der Zeit der Kulturrevolution verzweifelt um soziale Anerkennung ringt und sich die repressive Parteilinie darum nach und nach zu eigen macht. In ihrem nächsten Roman Die Kaiserin auf dem Drachenthron (2004) und dem Fortsetzungsband Die letzte Kaiserin (2007) wendet Min sich erstmals einem weit zurückliegenden Kapitel der chinesischen Geschichte zu und erzählt die Geschichte der einflussreichen Kaiserinwitwe Cixi (1835‒1908). Im Zentrum von Mins jüngsten Roman, Pearl of China (2010), steht die Schriftstellerin Pearl S. Buck.
Min war drei Jahre lang mit dem Maler Qigu Jiang verheiratet und hat von ihm eine Tochter. Derzeit ist sie mit dem Schriftsteller Lloyd Lofthouse verheiratet und lebt in San Francisco.
Arbeiten
Autobiografie
- 1994: Rote Azalee (Red Azalea), Autobiografie
Romane
- 1995: Land meines Herzens (Katherine)
- 2001: Madame Mao (Becoming Madame Mao)
- 2002: Wilder Ingwer (Wild Ginger)
- 2004: Die Kaiserin auf dem Drachenthron (Empress Orchid)
- 2007: Die letzte Kaiserin (The Last Empress)
- 2010: Pearl of China
Auszeichnungen
- 1993: Carl Sandburg Literary Award, für Rote Azalee
- 1994: New York Times: Notable Book of the Year, für Rote Azalee
Literatur
- Shunzu Wang: Anchee Min. In Emmanuel Sampath Nelson (Hrsg.): Asian American Novelists: a Bio-Bibliographical Critical Sourcebook. Greenwood Publishing Group 2000, ISBN 9780313309113, S. 214-218 (eingeschränkte Online-Version in der Google Buchsuche-USA)
Weblinks
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