Andreas Beyer

Andreas Beyer

Andreas Beyer (* 29. September 1957 in Königstein/Taunus) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Er ist Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Andreas Beyer studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, italienische Philologie und Theaterwissenschaften an den Universitäten München, Florenz und Frankfurt am Main.

1985 wurde er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert. Von 1986 bis 1988 war er Stipendiat der Max-Planck-Gesellschaft an der Bibliotheca Hertziana in Rom, anschließend Hochschulassistent am Institut für Kunstgeschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort habilitierte er sich 1994. Von 1994 bis 1997 lehrte er als Professor für Neuere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Seminar der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 1997 bis 2003 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der RWTH Aachen.

Andreas Beyer verbrachte Gastaufenthalte in den USA am Center for Advanced Study in the Visual Arts der National Gallery of Art in Washington, D.C. (1993-94), am Clark-Art-Institute Williamstown/Mass. (1997), am Getty Research Center in Los Angeles (1998) und als Clark-Visiting Professor des Williams-College in Williamstown/ Mass. (2000).

Seit 2003 ist Andreas Beyer Ordinarius für Kunstgeschichte der Neuzeit an der Universität Basel Seit dem 1. Februar 2009 ist er Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris und dafür an der Universität Basel für fünf Jahre beurlaubt.

Von 2003 bis 2006 war er Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschusses für die Angelegenheiten der Sonderforschungsbereiche der DFG und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Klassik Stiftung Weimar, des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung sowie des Panels „Cultures and cultural production: literature, visual and performing arts, music, cultural and comparative studies“ des European Research Council. Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft SIK/ISEA Zürich hat ihn zum 17. März 2011 zum Präsidenten der Wissenschaftlichen Kommission und Mitglied des Stiftungsrats gewählt.

Von 1995 bis 2000 war Andreas Beyer Präsident der Rudolf Borchardt-Gesellschaft. Seit 1999 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift für Kunstgeschichte. Er ist regelmäßig Autor der Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Kunst und Architektur der Neuzeit sowie der deutschen Klassik, politische Ikonographie, Methodologie und Wissenschaftsgeschichte.

Schriften

Monographien (Auswahl)

  • Die Kunst des Klassizismus und der Romantik. München 2011.
  • Andrea Palladio Palladio. Teatro Olimpico. Triumpharchitektur für eine humanistische Gesellschaft. Veränderte und ergänzte Neuausgabe. Berlin 2009.
  • Das Porträt in der Malerei. München 2002.
  • Parthenope – Neapel und der Süden der Renaissance. München/Berlin 2000.
  • Arcimboldo: Figurinen. Kostüme und Entwürfe für höfische Feste. Frankfurt am Main 1983.

Herausgeberschaften (Auswahl)

  • mit Ernst Osterkamp: Goethe Handbuch. Supplemente 3, Kunst. Stuttgart 2011.
  • Klassik und Romantik. Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland. Bd. 6, München 2006.
  • mit Günter Oesterle u.a.: Der Souvenir. Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken. Ausstellungskatalog. Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main 2006, Köln 2006
  • mit Markus Lohoff: Bild und Erkenntnis. Formen und Funktionen des Bildes in Wissenschaft und Technik. München/Berlin 2005.
  • Das Römische Haus in Weimar. Schriftenreihe des Goethe Nationalmuseums Weimar. Stiftung Weimarer Klassik, München/Wien 2001.
  • mit Gabriele Radecke: August von Goethe: Auf einer Reise nach Süden. Tagebuch 1830. München/Wien 1999.
  • mit Vittorio Magnago Lampugnani u.a.: Hülle und Fülle – Festschrift für Tilmann Buddensieg. Alfter 1993.
  • mit Bruce Boucher: Piero de’Medici, Il Gottoso – Kunst im Dienste der Mediceer. (Symposium Bad Homburg 1991) Berlin 1993.
  • Die Lesbarkeit der Kunst zur Geistes-Gegenwart der Ikonologie. Berlin 1992.
  • mit Norbert Miller: Johann Wolfgang Goethe – Die italienische Reise. Münchner Goethe-Ausgabe, Band 15, München/Wien 1992.
  • mit Wolfram Prinz: Die Kunst und das Studium der Natur vom 14. zum 16. Jahrhundert. Weinheim 1987.
  • mit Ulrich Schütte: Andrea Palladio – Die vier Bücher zur Architektur. München/Zürich 1983.
  • Florenz – Lesarten einer Stadt. Eine literarische Anthologie. Frankfurt a. M., 1983.

Aufsätze (Auswahl)

  • Die Rüstung als Körperbild und Bildkörper, in: Wyss, Beat; Buschhaus, Markus (Hg.): Den Körper im Blick. Grenzgänge zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft, (Symposium Quadriennale 06), München 2008, S. 51–64.
  • Holbeins Kinder. Zur Wahrnehmung und Konstruktion kindlicher Wirklichkeit in der Malerei der Renaissance, in: Bergdolt, Klaus et al. (Hg.): Das Kind in der Renaissance, Wolfenbüttel 2008, S. 239–268.
  • Virtuosität. Anmerkungen zur Vorgeschichte des Begriffs in der bildenden Kunst, in: von Arburg, Hans-Georg et al.(Hg.): Virtuosität. Kult und Krise der Artistik in der Literatur und Kunst der Moderne, Göttingen 2006, S. 36–43.
  • Architektur in Bild und Schrift, in: Bertsch, Markus; Grave, Johannes (Hg.): Räume der Kunst. Blicke auf Goethes Sammlungen, (Ästhetik um 1800, Bd. 3), Göttingen 2005, S. 122–133.
  • Künstlerfreunde – Künstlerfeinde. Anmerkungen zu einem Topos der Künstler- und Kunstgeschichte, in: Opus Tesselatum. Modi und Grenzgänge der Kunstwissenschaft. Festschrift für Peter Cornelius Claussen, hg. von Corsepius, Katharina et al., Hildesheim / Zürich / New York, 2004, S. 1–15.
  • Prosa versus Poesie – Schadow, Rauch und Goethe im Streit um das Formgesetz der Plastik, in: Osterkamp, Ernst (Hg.): Wechselwirkungen. Kunst und Wissenschaft in Berlin und Weimar im Zeichen Goethes, (Symposiumsakten Berlin, Humboldt Universität, Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge Bd. 5), Bern 2002, S. 267–296.
  • Renaissance Studies. Bewtween academic and exhibition practice, in: The Two Art Histories: The Museum and the University (Akten des Kolloquiums des Sterling und Francine Clark Institute, Williamstown, Mass, 9.–10. April 1999) hg. von Haxthausen, Charles W., New Haven/London: Sterling and Francis Clark Art Institute: 2002, S. 25–31.
  • Im Arsenal anschaulicher Geschichte. Die kunsthistorische Forschung in Italien vor den Institutsgründungen, in: Deutsches Ottocento. Die deutsche Wahrnehmung Italiens im Risorgimento (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom; Bd. 94), hg. von Esch, Arnold Esch und Petersen, Jens, Tübingen, 2000, S. 257–272.
  • „Was ein Mensch vermag“: Anmerkungen zu Goethes Würdigung des Michelangelo, in: Cultura Tedesca/Annali Goethe 2000. Goethe e l'Italia, hg. von Freschi, Mario, Rom 2000, S. 55–67.
  • Napoli – Architetture del Quattrocento, in: Storia dell'architettura italiana, Il Quattrocento, hg. von Fiore, Francesco Paolo, Mailand 1998, S. 434–459.
  • Tatort Decke, in: La Scena del Rischio. Follia e rassicurazione nelle arti di oggi, hg. von Vergine, Lea, Turin 1998, S. 80–83.
  • „Ist das die Villa?“ – Rudolf Borchardt in der Villen-Landschaft, in: Rudolf Borchardt und seine Zeitgenossen, hg. von Osterkamp, Ernst, Berlin/New York 1997, S. 194–209.
  • „Verus Oculus“ oder die Konversion des Verrocchio – Der Lehrer Leonardos aus der Sicht Giorgio Vasaris, in: Beck, Herbert; et al. (Hg.): Die Christus-Thomas-Gruppe von Andrea del Verrocchio, (Schriften des Liebieghauses), Frankfurt am Main 1996, S. 103–119.
  • Künstler ohne Hände – Fastenzeit der Augen? Ein Beitrag zur Ikonologie des Unsichtbaren, in: Ästhetische Erfahrung heute, hg. von Stöhr, Jürgen, Köln 1996, S. 340–359
  • Kunstfahrt und Kunstgebilde – Goethes italienische Reise als klassizistische Programmschrift, in: Schulze, Sabine (Hg.): Goethe und die Kunst, (Ausst.-Kat., Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main 1994), Ostfildern 1994, S. 447–454.
  • Apparitio Operis – Vom vorübergehenden Erscheinen des Kunstwerks, in: Mo(nu)mente. Formen und Funktionen ephemerer Denkmäler, hg. von Diers, Michael, Berlin 1993, S. 35–50.
  • Leben in Gegenwart des Vergangenen – Carl Justi, Ferdinand Gregorovius und Jacob Burckhardt in Rom vor dem Hintergrund der italienischen Einigung, in: ROM/PARIS/LONDON, Germanistische Symposien, Berichtsbände VIII, Stuttgart 1988, S. 289–300.

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