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Die txtr GmbH ist eine deutsche Firma, die E-Books vertreibt, eine Lese-Anwendung für verschiedene mobile Endgeräte anbietet und ursprünglich auch eine Online-Plattform sowie ein eigenes Lesegerät auf den Markt bringen wollte. Sie hat ihren Hauptsitz in Berlin. Geschäftsführer sind Christophe Maire und Andreas Steinhauser.[1] Die Firma wurde 2008 als Wizpac Ltd gegründet, zwischenzeitlich aber umbenannt, damit Firma, Lesegerät und Dienste alle unter der gleichen Marke laufen.[2]
Inhaltsverzeichnis
E-Book-Verkauf
Im Online-Shop unter txtr.com sind mehrere tausend E-Books im EPUB-Format verfügbar. Dazu hat txtr Vertriebsverträge abgeschlossen, unter anderem mit Droemer Knaur, dem S. Fischer Verlag, Kiepenheuer & Witsch, dem Rowohlt Verlag,[3] dem Berlin Verlag,[4]Libreka und Ciando. Außerdem sind zahlreiche kostenlose Inhalte von Project Gutenberg, MobileRead, Munsey's und Manualsmania auf txtr.com verfügbar.[5]
Im August 2010 berichtete die Wirtschaftswoche von einer bevorstehenden Kooperation zwischen txtr und Asus: Dem Bericht nach werde txtr ab Herbst einen Online-Shop für "den gesamten europäischen Markt" unter Asus' Markennamen betreiben. Eine offizielle Ankündigung wurde für die IFA 2010 im September in Aussicht gestellt.[6] Aktuell (Stand Mai 2011) existiert jedoch kein gemeinsamer E-Book-Shop der beiden Anbieter.
Anwendungen für mobile Endgeräte
txtr bietet kostenlose Anwendungen für iPhone, iPad und die Android-Plattform an, die auch in der Lage sind, DRM-geschützte EPUB-Bücher, die nicht bei txtr gekauft wurden, anzuzeigen.[7][8][9]
Lesegerät
Der txtr reader ist ein angekündigtes elektronisches Buchlesegerät (E-Book-Lesegerät) der txtr GmbH. Es wurde auf der Computermesse CeBIT 2009 als Prototyp vorgestellt und erhielt ein großes Medienecho.[10][11] Nach Angaben des Herstellers verwendet das Gerät ein Linux-basiertes Betriebssystem; der 6 Zoll (12 mal 9 Zentimeter) große Bildschirm soll wie bei den meisten E-Book-Lesegeräten mit elektronischem Papier der Firma E-Ink arbeiten, welches einen höheren Lesekomfort als herkömmliche Bildschirme ermöglicht.
Das Gerät soll über einen Micro-USB-Anschluss verfügen. Bluetooth und EDGE/GPRS sind geplant. Die ursprünglich angekündigte WLAN-Funktion wurde laut einer Meldung vom 30. November 2009 auf dem Blog des Herstellers gestrichen, was den Preis um 20 € senken sollte. Die Geräte sollen direkt über ein 2,4-GHz-Funkmodul miteinander zum Austausch von Texten kommunizieren können. Steckplätze für eine SIM-Karte und eine microSD-Flashspeicherkarte sind vorgesehen.[12]
Für das Gerät sind Abonnements von Zeitschriften, Magazinen und Tageszeitungen vorgesehen. Ursprünglich angekündigt wurde die Unterstützung für Dokumente im EPUB-, HTML-, Office- und PDF-Format sowie Powerpoint-Präsentationen,[13] später gab die txtr GmbH auf den eigenen Seiten jedoch nur noch EPUB und PDF als direkt lesbare Formate an. Office-Dateien sollen jedoch über txtrs Online-Plattform konvertiert werden können.[14]
Verschiebungen des Liefertermins
txtr hatte die Markteinführung seines Lesegerätes txtr reader ursprünglich für die Frankfurter Buchmesse im Oktober 2009 angekündigt,[15] auf der Pressekonferenz im Rahmen der Messe am 14. Oktober 2009 wurde jedoch als Vorverkaufsstart der 1. Dezember 2009 und als Auslieferungsstart der 15. Dezember angegeben. Als Preis wurden 319,- Euro genannt.[16][17]
Einen Tag vor Beginn des offiziellen Vorverkaufs, kündigte txtr überraschend an, dass der txtr-reader nur 299 Euro kosten werde, dafür jedoch keine WLAN-Funktion enthalte. Diese spontane Hardware-Änderung sei nötig gewesen, um den Preis zu senken, würde aber zu keiner nennenswerten Lieferverzögerung führen.[18] In einem Interview vom Februar 2010 gab Unternehmensmitbegründer Christophe Maire statt dessen an, Probleme bei der Entwicklung der WLAN-Treiber seien der ausschlaggebende Grund gewesen.[19]
Mit dem Start des Vorverkaufs änderte sich die Website: Statt sich als "Interessent" zu registrieren, konnte man "vorbestellen" - allerdings war diese Vorbestellung noch nicht bindend. Nach eigenen Angaben wollte txtr nach und nach Links zu einer rechtsgültigen Bestellung an registrierte Interessenten und Vorbesteller verschicken. Bisher (Stand Mai 2011) gibt es allerdings keine Berichte von Nutzern, die eine solche Mail bekommen haben.
Mitte Dezember 2009 gab txtr bekannt, dass aufgrund von Problemen mit einem für die Stromversorgung wichtigen Bauteil nur "wenige Reader" bis Weihnachten ausgeliefert werden könnten.[20] Ein Eintrag im Firmenblog vom Januar 2010 erwähnt hingegen Probleme bei der Umstellung von Klein- auf Großserienproduktion; insbesondere werden geänderte Fertigungsmaschinen und mangelhaft geschulte Fabrikarbeiter als Ursachen genannt, die vor allem beim Verlöten des Modem-Moduls zu hohen Ausschussquoten geführt hätten.[21] txtr-CTO Andreas Steinhauser machte in einem Interview vom Februar 2010 Probleme mit Modem-Hard- und Software für die Verzögerung verantwortlich.[22]
Im März 2010 kündigte txtr an, dass der Reader voraussichtlich im Sommer 2010 in Ungarn eingeführt werden sollte.[23] Einen Monat später erklärte txtr-Mitbegründer Joscha Bach, dass er noch im Laufe des Jahres 2010 mit dem Produktstart rechne.[24] Bisher (Stand: Mai 2011) ist das Gerät aber noch nirgendwo erhältlich.
Im Oktober 2010 wurde bekannt, dass die txtr GmbH mit der Firma PocketBook kooperieren wollte, um an den txtr Online-Store angepasste Versionen der PocketBook-Geräte auf den Markt zu bringen.[25] Aktuell (Stand: Mai 2011) ist jedoch noch kein solches Gerät auf den Markt gekommen.
Von der txtr.com-Hauptseite wurden inzwischen alle Hinweise und Links auf den txtr reader entfernt, die Informationsseite zum Gerät ist jedoch unverändert im Netz (mit dem ebenso unveränderten Preis von 299 Euro, der mehr als 100 Euro über dem Preis von Amazons Kindle oder anderer vergleichbarer Lesegeräte liegt[26]), und auch txtrs Seite für Geschäftskunden bewirbt das Gerät noch.[27]
Online-Plattform
Das Unternehmen bot ursprünglich auch eine komplexe Online-Plattform an, auf der Anwender digitale Inhalte sammeln und mit anderen Nutzern teilen konnten. Der txtr reader sollte über das Mobilfunk-Modem direkt auf diese Inhalte zugreifen können. Inzwischen wurde diese Plattform vom Netz genommen.
Siehe auch
- Amazon Kindle
- Barnes & Noble Nook / Nookcolor
- BeBook
- Cybook Gen3
- iLiad
- OYO
- Sony Reader
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ txtr.com: Impressum
- ↑ blog.txtr.com: txtr is now called txtr (Wizpac is gone)
- ↑ txtrblog.de: txtr kooperiert mit Verlagen der Holtzbrinck-Gruppe
- ↑ blog.txtr.com: Mehr Auswahl: Berlin Verlag bei txtr
- ↑ blog.txtr.com: Announcing txtr content partners and reader release date
- ↑ www.wiwo.de: Netbook-Hersteller Asus kooperiert mit Berliner E-Book-Händler
- ↑ blog.txtr.com: Die neue txtr-iPhone-Applikation ist draußen…
- ↑ blog.txtr.com: “txtr-Pad”: txtr bringt mehr Literatur auf das iPad
- ↑ blog.txtr.com: txtr jetzt auch auf Android
- ↑ spiegel.de: Deutsche Firma entwickelt eigenes E-Book-Lesegerät
- ↑ focus.de: E-Book-Reader aus Deutschland
- ↑ heise online: E-Book-Reader mit Social Community
- ↑ golem.de: E-Book-Reader txtr kommt im Oktober 2009
- ↑ reader.txtr.com: Spezifikationen
- ↑ txtr Pressemitteilung, 10. Juni 2009: Starke Partner: ciando, Libri Digital, Libreka und Ingram Digital liefern Inhalte für txtr
- ↑ NewGadgets.de: Live von der txtr Pressekonferenz / Frankfurter Buchmesse 2009
- ↑ lesen.net: txtr Reader: 319 Euro, “vor Weihnachten”
- ↑ blog.txtr.com: txtr Reader kostet 299 €
- ↑ txtrblog.de: iPad, Vaporware und das neue txtr-Logo: Kurzinterview mit Christophe Maire (CEO von txtr)
- ↑ blog.txtr.com: Wenige Reader unterm Baum
- ↑ blog.txtr.com: Serienproduktion mit Schwierigkeiten
- ↑ txtrblog.de: Von Produktionsproblemen und photonischen Displays: Interview mit Andreas Steinhauser (CTO bei txtr)
- ↑ txtrblog.de: txtr bald auch in Ungarn
- ↑ pressetext.com: "Markt für E-Reader noch nicht existent"
- ↑ heise.de: txtr: Kooperation mit PocketBook, Zukunft des txtr Reader ungewiss
- ↑ amazon.de: Kindle-Store
- ↑ corporate.txtr.com: txtr 6“ readers: premium eReading hardware
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