Vermutung von Andrica

Vermutung von Andrica

Die Vermutung von Andrica, benannt nach Dorin Andrica,[1] ist eine Vermutung zu den Primzahllücken.

Sei pn die n-te Primzahl. Dann besagt die Vermutung von Andrica, dass folgende Ungleichung für alle natürlichen n gilt:

\sqrt{p_{n+1}}-\sqrt{p_n}<1.

Unter Verwendung der n-ten Primzahllücke g(n): = pn + 1pn lässt sie sich auch so formulieren:

g(n)<2\sqrt{p_n}+1.

Werte

Es sei A_n:=\sqrt{p_{n+1}}-\sqrt{p_n}.

Empirisch sinken diese Werte asymptotisch für steigendes n, sodass es sehr wahrscheinlich ist, dass die Vermutung stimmt. Für alle An mit n<26\cdot10^{10} wurde die Vermutung von H. J. Smith bestätigt[2], der größte gefundene Wert war A_4\approx0{,}670873479.

Einige Werte, von denen jeweils vermutet wird, dass sie für größere n nicht mehr übertroffen werden, sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

n
Folge A084976 in OEIS
pn
Folge A084974 in OEIS
An
Folge A084977 in OEIS
4 7 0,670873
30 113 0,639281
217 1327 0,463722
263 1669 0,292684
367 2477 0,260522
429 2971 0,256245
462 3271 0,244265
590 4297 0,228429
650 4831 0,215476
738 5591 0,213675
...
10655462 191912783 0,008950

Numerische Computerberechnungen bestärken die Vermutung; mittlerweile (2005[3]) wurden die Primzahlen bis 1016 getestet. Ein formaler Beweis konnte dennoch bisher nicht erbracht werden.

Verallgemeinerung

Allgemeiner kann man etwa die Gleichung

p_{n+1}^x-p_n^x=1

betrachten und nach maximalem bzw. minimalem x suchen, das eine solche Gleichung erfüllt. Die Gleichung hat ihr

  • Maximum trivialerweise bei n = 1, d.h.
3^x-2^x=1\qquad\Rightarrow\qquad x=1
  • Minimum unter den ersten 1000 Primzahlen (und vermutlich auch allgemein) bei n = 30, d.h.
127^x-113^x=1\qquad\Rightarrow\qquad x=0{,}56714813... = a_0[4]
Dieses a0 wird auch als (die) Smarandache-Konstante bezeichnet.[5]

Daraus entsteht die verallgemeinerte Andricasche Vermutung

B_n=p_{n+1}^a-p_n^a < 1 \qquad\quad \mathrm{f\ddot ur\; alle}\; a<a_0.

Außerdem wird vermutet, dass

C_n=p_{n+1}^{1/k}-p_n^{1/k} < \frac2k \qquad\quad \mathrm{wobei}\; k\ge2, k\in\N, n\in \N.

Quellen

  1. http://www.andrica.go.ro/
  2. http://books.google.de/books?id=Mlt2O1rR9xIC&pg=PT26&lpg=PT26&dq=hjsmith+conjecture&source=bl&ots=OWu2Ia61eG&sig=XsSi0thFK1UPaN1NI-kf9Ung2-I&hl=de&ei=Wf7qSpfeI4WLsAao5NCxCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=3&ved=0CBUQ6AEwAg#v=onepage&q=&f=false
  3. Prime Numbers: The Most Mysterious Figures in Math, John Wiley & Sons, Inc., 2005, S. 13.
  4. Folge A038458 in OEIS
  5. vgl. z.B. http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Smarandache_constant&direction=prev&oldid=136223414 Sie ist nicht zu verwechseln mit den sechzehn Smarandacheschen Konstanten, die mit der Smarandache-Funktion in Verbindung stehen.

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