- Annales Xantenses
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Die Annales Xantenses, Xantener Annalen oder Xantener Jahrbücher sind ein Annalenwerk im ostfränkischen Reich des 9. Jahrhunderts.
Die Entstehung des ersten Teils am Niederrhein, wohl in Gannetia, gilt mittlerweile als gesichert, die Zuschreibung an den Kleriker Gerward als sehr wahrscheinlich. Auf der Flucht vor den Normannen ist Gerward wohl mit dem Manuskript nach Köln gekommen und dort verstorben. Um 870 setzte ein unbekannter zweiter Verfasser die Arbeit an den Annalen bis 873 fort und überarbeitete auch den alten Teil. Der Beginn dieser Überarbeitung wird auf das Jahr 861 festgelegt. Beide Verfasser begegnen ihren jeweiligen Herrscher (Lothar II. und Ludwig den Deutschen) mit Sympathie, dennoch sind die Annales Xantenses keine Reichsannalen des Mittelalters. Eine Verbindung zur Hofkapelle ist bei keinem der Autoren feststellbar. Eine Benutzung bei einem späteren Geschichtsschreiber ist nicht nachweisbar. Georg Heinrich Pertz entdeckte 1827 in einer Handschrift des Britischen Museums die Annales Xantenses. Die gewählte Benennung des Werkes geht darauf zurück, dass der Verfasser die erwähnte Verwüstung Xantens durch die Normannen unmittelbar erlebt hat. Ein Hinweis auf den Ort ist damit jedoch nicht gegeben. Die Annales Xantenses erzeugten in den letzten Jahrzehnten nur geringes Forschungsinteresse.
Textausgaben
- Annales Xantenses. In: Bernhard von Simson (Hrsg.): Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 12: Annales Xantenses et Annales Vedastini. Hannover 1909, S. 1–39 (Monumenta Germaniae Historica; Digitalisat)
- Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Teil 2: Jahrbücher von St. Bertin, Jahrbücher St. Vaast, Xantener Jahrbücher, bearb. von Reinhold Rau, 3., gegenüber der 2. um einen Nachtr. erw. Aufl., Darmstadt 2002, S. 339–371.
Literatur
- Heinz Löwe: Studien zu den Annales Xantenses, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Bd. 8 (1951), S. 59–99 (Digitalisat).
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