Ars Scribendi

Ars Scribendi

Ars Scribendi ist ein gemeinnütziger Verein, der am 18. November 1987 in Aachen gegründet wurde. Ars Scribendi fördert die Literatur- und Schriftkunst und gehört zu den größten Kalligrafie-Vereinigungen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründungsmitglieder 1987 waren Hildegard Reitz (Kulturdezernentin der Stadt Aachen), Rechtsanwalt Hermann Moog, Werner Eikel (Fachhochschule Aachen), Fritz Oidtmann (Glasmalerei Oidtmann, Linnich), Gerhard Stoll (Evgl. Presseverband für Westfalen und Lippe, Bielefeld), Heinz Malangré (Verleger und Präsident der Industrie- und Handelskammer Aachen), Kurt Ohst (Journalist) und Christian Klinger (Universitäts- und Stadtbibliothek Köln). Auf der Gründungsversammlung wurden Hildegard Reitz zur Vorsitzenden und die Hermann Moog und Christian Klinger zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Ziele

Ziel des Vereins sollte die Förderung der Kalligraphie auf Hochschulniveau und die Wiederbelebung der von Prof. Rudolf Jud herausgegebenen Rezensionszeitschrift „Erasmus“ sein. Nach Anlaufschwierigkeiten bezüglich der Satzung hatte sich Herr Moog mit dem Finanzamt Aachen auf eine Formulierung geeinigt, die als Vereinsaufgabe die Förderung wissenschaftlicher Inhalte in den Vordergrund stellt. Danach konnte Ars Scribendi am 30. September 1988 in das Vereinsregister Aachen eingetragen werden.[1]

1. Mitgliederversammlung

Die erste Mitgliederversammlung fand im Januar 1989 in der Katholischen Akademie Schwerte statt, einem Haus, dem Werner Eikel durch seine Kalligraphie-Kurse eng verbunden war. Alle bis dahin dem Verein beigetretenen 111 Mitglieder gehörten zu seinem Freundeskreis. In Schwerte konstituierte sich auch das Kuratorium der Gesellschaft, dem außer den Gründungsmitgliedern die folgenden Damen und Herren angehörten:

  • Joke van den Brandt (Vorsitzende der flämischen Gesellschaft KALLIGRAFIA),
  • Thomas Hoyer (damals Fachhochschule Aachen),
  • Rudolf Jud (Publizist),
  • Gerhard Krems (Direktor der Kath. Akademie Schwerte),
  • Alfons Mölle (Schuldirektor),
  • Roland Ries (Trier),
  • Matti Woschek (Regensburg).

Die erste Exkursion des Vereins führte im Herbst 1989 nach Antwerpen, wo die Partnergesellschaft KALLIGRAFIA ein Wochenendprogramm organisiert hatte.

Nach Ablauf ihrer dreijährigen Amtszeit im Jahre 1990 kandidierten Frau Prof. Dr. Reitz und Herr Moog nicht wieder für den Vorstand. Da sich kein Vorsitzender fand, gab es für die Übergangszeit lediglich zwei stellvertretende Vorsitzende: Joke van den Brandt und Dr. Christian Klinger.

Neuanfang

Im Januar 1992 trafen sich die Kuratoriumsmitglieder im Hause Eikel, um über die Zukunft der Gesellschaft zu beraten. Die Kuratoriumsmitglieder votierten einstimmig für die Revitalisierung des Vereins. Prälat Gerhard Krems stellte die Hilfe seines Hauses zur Verfügung, Joke van den Brandt überließ der Gesellschaft den von KALLIGRAFIA viermal jährlich herausgegebenen „Nieuwsletter“, der den Mitgliedern von Ars Scribendi zusammen mit einer deutschen Übersetzung regelmäßig zugesandt werden konnte. Versandadresse wurde die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Durch diese Hilfestellungen war der Fortbestand des Vereins fürs Erste gesichert.

1992 fand sich in Heinz Malagré, Vorstandsvorsitzender des Einhard-Verlages in Aachen und Präsident der Industrie- und Handelskammer Aachen, ein neuer Vorsitzender für Ars Scribendi. Durch die lebensbedrohliche Erkrankung von Werner Eikel im Jahr 1993 musste die Jahreshauptversammlung in Trier abgesagt werden, ersatzweise fand eine Mitgliederversammlung im November 1993 in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln statt, bei der klar für den Fortbestand der Gesellschaft votiert wurde.

1994 wurde ein Neuanfang mit einem Werbeprospekt und der ersten Ausgabe des Rundbriefes „Ars Scribendi“, der heutigen Zeitschrift, gemacht. Die stark zurückgegangene Mitgliederzahl stieg wieder an. Im diesem Jahr traten Heinz Malagré und Frau van den Brandt von ihren Ämtern zurück. Neuer Vorsitzender wurde Christian Klinger, stellvertretende Vorsitzende Heinz Zerres und zunächst Charly Witschnigg, der 1995 nach seinem Rücktritt durch Silke Schmithausen ersetzt wurde.

1995 wurde im Rahmen einer Exkursion nach Offenbach die Grundlage für weitere Kontakte zum Klingspor-Museum und zur Schreibwerkstatt Offenbach geschaffen. 1996 öffnete sich der Verein auch für andere Richtungen der Kalligraphie. Erstmals wurde mit Katharina Pieper eine Gastdozentin verpflichtet. Sie leitete in Aachen einen Kurs über die Römische Kapitalis.

1997-2003

Im Herbst 1997 wurde Katharina Pieper auf der Kuratoriumssitzung in Siegburg zur neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertretende Vorsitzende blieben Silke Schmithausen und Heinz Zerres. Mit Ablauf des Jahres 1997 endete die Zeit, in der Ars Scribendi von nicht kalligraphisch tätigen Vorsitzenden geleitet wurde. Für die fachliche Führung hatte Werner Eikel zur Verfügung gestanden, solange es seine Gesundheit erlaubte. Als seine Krankheit ihn zwang, sich mehr und mehr aus dem Vereinsleben zurückzuziehen, wurde es dringend erforderlich, wieder eine Persönlichkeit zu finden, die der Kalligraphie neue Impulse geben und neue Interessenten gewinnen konnte. Mit dem Vorsitz von Katharina Pieper begann ein neues Kapitel in der Geschichte von Ars Scribendi.

Als international bekannte Schriftkünstlerin knüpfte sie Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland. Unter ihrem Vorsitz wurde beschlossen, neben der Exkursion zwei Seminare im Jahr mit nationalen und internationalen Kalligraphen anzubieten. In redaktioneller Zusammenarbeit mit engagierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand und Kuratorium von Ars Scribendi wurden unter ihrer Ägide neue Werbemittel entwickelt, der Gestaltungsauftritt der Gesellschaft optimiert und der Rundbrief neu gestaltet, der inhaltlich und vom Umfang her sich mehr und mehr zur dreimal jährlich erscheinenden Zeitschrift entwickelte. Außerdem bekam Ars Scribendi eine eigene Homepage im Internet.

Die Zahl der Mitglieder vermehrte sich auf über dreihundert; hinzu kamen noch zahlreiche Abonnenten für die inzwischen etablierte und angesehene Zeitschrift.

2002-2011

Nach sechs Jahren stand Katharina Pieper im Jahre 2003 nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung. Ihre Nachfolge trat Silke Schmithausen an, die seit 1994 der Gesellschaft angehört. Sie hatte Grafik- Design und Kalligraphie unter anderem bei Prof. Werner Eikel an der FH Aachen studiert und ist als Kalligraphin und Grafik-Designerin tätig. Silke Schmithausen wurde bis zum Jahre 2006 als Vorsitzende gewählt. Sie pflegte die Kontakte zu den befreundeten Kalligraphie-Vereinigungen im In- und Ausland und übernahm neben ihren anderen Verpflichtungen schwerpunktmäßig die Gestaltung der Zeitschrift mit redaktioneller Unterstützung einiger Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder.

Während der Jahreshauptversammlung im März 2006 wurde Alexandra Remmes, diplomierte Grafik- Designerin und Kalligraphin aus Düsseldorf, einstimmig als Vorsitzende von Ars Scribendi gewählt. Ihr zur Seite steht ein neu gewähltes, im Altersdurchschnitt erheblich jüngeres Vorstands- und Kuratoriumsteam, das motiviert und engagiert der Kalligraphie und auch der Literatur neue Impulse gibt. In ihrer Amtszeit wurde die Gestaltung des neuen Zeitschriften-Layouts mit digitaler Druckvorbereitung und die inzwischen zur Neige gegangene Ars-Scribendi-Geschäftsausstattung an Bianca Werninghaus (ebenfalls Grafik-Designerin) übertragen. Eine professionelle Neugestaltung und Programmierung musste auch für die aus dem Internet genommene Ars-Scribendi-Homepage durchgeführt werden. Unter der Führung von Alexandra Remmes vermehrte sich die Mitgliederzahl um 100.

Auf der Jahreshauptversammlung im Oktober 2009 wurde Thomas Hoyer zum neuen Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt. Der aktuelle Vorstand besteht aus:

  • Vorsitzender: Thomas Hoyer (Aachen)
  • stellv. Vorsitzende: Sigrid Artmann (Ludwigsburg)
  • stellv. Vorsitzender: Timo Maurer (Allendorf (Eder))
  • Kassiererin: Ursula Manthey (Eschweiler)
  • Geschäftsführerin: Elke Alexius (Mülheim)

Die Zeitschrift

Nachdem der Rundbrief für die Mitglieder seine Grenzen erreicht hatte, entwickelte Katharina Pieper aus dem Rundbrief ein Medium, welches nicht nur über die Vereinsarbeit informieren sollte, sondern auch allgemein über das Geschehen der Literatur- und Schriftkunst informieren sollte. Aus dem Rundbrief wurde eine Zeitschrift geschaffen: "Ars Scribendi". Die Qualität der Zeitschrift stieg von Ausgabe zu Ausgabe, sodass die Zeitschrift heute als zukunftsweisende Kunstzeitschrift gilt. Sie ist unter der ISSN 1866-9506 verzeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle für diesen Text ist die Zeitschrift "Ars Scribendi" Jahrgang 14, Nr. 1

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