artnet

artnet
artnet AG
Arnet-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006909500
Gründung 1998
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Hans Neuendorf
Mitarbeiter 99 [1]
Umsatz 12,219 Mio [1]
Branche Internetdienstleister, Kunsthandel
Website www.artnet.de

Die artnet AG ist ein Online-Dienstleister für den internationalen Kunsthandel. Die Hauptniederlassungen des Unternehmens sind in Berlin, New York und Paris mit Zweigstellen in China, Großbritannien und Russland.

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsmodell

Die Geschäftsidee von artnet ist es, den Kunstmarkt in den Bereichen Bildende Kunst, Angewandte Kunst und Design durch möglichst umfassende Informationen über Preisentwicklungen und Markttendenzen transparent zu machen. Über die Online-Plattform von artnet können Marktpreise festgestellt, auf dem internationalen Markt erhältliche Kunstwerke recherchiert und Kontakt zu internationalen Galerien aufgenommen werden. Das Netzwerk richtet sich sowohl an Händler als auch an Kunstkäufer.

Dienstleistungen

Kernstück dieses Geschäftsmodells sind die Preisdatenbanken von artnet. Die artnet Price Database Fine Art und Price Database Decorative Art umfassen nach Unternehmensangaben zurzeit ca. 4 Millionen Auktionsergebnisse von über 500 internationalen Auktionshäusern. Die Price Database Fine Art enthält Auktionen seit 1985, die Price Database Decorative Art seit 2002. Über die Preisdatenbanken lassen sich online Marktpreise und langfristige Preisentwicklungen von Kunstwerken recherchieren. Beide Datenbanken sind über monatliche Abonnements zugänglich.

Zweites Kernprodukt ist das Galeriennetzwerk artnet Galleries, in dem sich gegenwärtig mehr als 2.200 internationale Galerien mit ihren Künstlern und Werken präsentieren. Es ermöglicht einen umfassenden Marktüberblick über Ausstellungen und angebotene Kunstwerke. Sammler können darin kostenlos nach Sammelgebieten oder Künstlern recherchieren und Kontakt zu den Anbietern aufnehmen. Die Galerien zahlen für ihre Präsenz einen monatlichen Beitrag.

Diese Dienstleistungen werden ergänzt durch eine Online-Auktionsplattform, auf der Bildende Kunst ersteigert und zum Verkauf angeboten werden kann. Weiter verfügt artnet über redaktionell unabhängige Kunstmagazine in mehreren Sprachen, ein Verzeichnis mit Künstlermonografien, einen internationalen Ausstellungskalender, E-Mail-Benachrichtigungen über neu auf dem Markt erhältliche Werke, monatlich erscheinende Newsletter und andere Services.

Geschichte

1989–1995

artnet wurde 1989 gegründet. Das erste Produkt des Unternehmens war eine mit digitalen Illustrationen versehene Datenbank, die Auktionspreise für Kunstwerke enthielt. Sammler und Händler erhielten damit einen schnellen Überblick über die Preisentwicklungen auf dem Kunstmarkt. Daten und Bilder konnten per Modem über eine proprietäre Software abgerufen werden. 1995 wurde der ehemalige Kunsthändler Hans Neuendorf, einer der Mitbegründer von artnet, zum CEO berufen.

1996–2008

1996 wurde die Preisdatenbank ins Internet übertragen und ließ sich nun plattformunabhängig nutzen. Auf der Website von artnet können die Datenbestände seitdem online durchsucht werden. Das Galeriennetzwerk artnet Galleries, das artnet Magazine und weitere Informationsdienste erweiterten die Website zu einer Online-Plattform für Sammler, Händler und andere Akteure des Kunstmarktes.

Die artnet Worldwide Corp. ging 1998 als hundertprozentige Tochtergesellschaft in der artnet.com AG auf, die 1998 in Deutschland errichtet wurde. 1999 erfolgte die Erstnotierung des Unternehmens am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.

Im Jahr 2000 unternahm artnet den Versuch, als zusätzliche Dienstleistung Online-Auktionen für Kunst anzubieten. Das Konzept konnte sich jedoch zu diesem Zeitpunkt am Markt nicht durchsetzen.

2002 änderte das Unternehmen seinen Namen in artnet AG. Am 4. Oktober 2002 verließ die artnet AG den Neuen Markt und ist seitdem am Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Im Herbst 2004 führte artnet seine Website www.artnet.de in deutscher Sprache ein. Damit ging auch das deutschsprachige Magazin von artnet online, das unabhängig ist und einen kritischen Blick auf die internationale Kunstszene offeriert.

Seit dem 1. Februar 2007 ist das Unternehmen im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Seit Februar 2008 bietet artnet den zusätzlichen Service von Online-Auktionen an. Durch niedrigere Transaktionskosten und eine schnellere Abwicklung als bei herkömmlichen Auktionshäusern kann sich artnet als Transaktionsplattform etablieren und die Liquidität im Kunstmarkt vergrößern.

Im Oktober 2008 ging artnets französische Website artnet.fr online – ebenso wie artnet.de und artnet.com mit einem eigenständigen Magazin, das speziell den Kunstmarkt in Frankreich kritisch begleitet.

Ebenfalls im Herbst 2008 wurde zusätzlich zum bereits bestehenden englischen Newsletter ein monatlich erscheinender deutschsprachiger Newsletter eingeführt. Dieser kostenlose Informationsservice enthält Neuigkeiten über Künstler, Galerien, Kunstmessen, Auktionen und andere Kunstereignisse mit Fokus auf den deutschsprachigen Markt.

Seit März 2009 wird die Price Database Fine Art durch die weitere Preisdatenbank Price Database Decorative Art ergänzt, die Verkaufsresultate von Antiquitäten wie Möbeln, Silberwaren, Teppichen und Uhren seit dem Jahr 2002 enthält.[2]

Kooperationen

Im Herbst 2004 schloss artnet eine Kooperation mit dem international tätigen Auktionshaus Sotheby’s.

Im Sommer 2007 startete die Zusammenarbeit von artnet mit der Art Basel / Art Basel Miami Beach. Bestandteil dieser Kooperation ist eine virtuelle Verlängerung dieser Kunstmesse, wodurch ausgestellte Werke über das Messeende hinaus auf artnet online zugänglich sind.

Im Oktober 2008 schloss artnet eine Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen (BVDG).

Kunden

Zu den Kunden von artnet gehören Privatsammler, Galeristen, Gutachter, Museen, Auktionatoren, Versicherungsunternehmen und Regierungsbehörden, darunter die amerikanische Finanzbehörde IRS und das FBI.

Mitgliedschaften

Seit Mai 2009 ist artnet Lizenznehmer der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF), einem Zusammenschluss der führenden deutschen Online-Vermarkter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b artnet AG: Geschäftsbericht 2009. Abgerufen am 11. Mai 2010 (PDF).
  2. Neue Preisdatenbank für Angewandte Kunst bei artnet

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