Landshuter Jugendbuchpreis

Landshuter Jugendbuchpreis
Motive 2009-2011

Der Landshuter Jugendbuchpreis (LJBP) mit dem Beinamen Auserlesen ist ein Leseförderprojekt der Stadtbücherei Landshut und wird damit durch städtische Gelder finanziert. Er wird seit 2009 jährlich verliehen. Gegründet wurde er Ende 2008 von der Arbeitsgruppe LJBP des Jugendleseclubs Landshut, die den Preis organisiert und gestaltet. Die in Landshut ansässige Autorin Mirjam Pressler ist Schirmherrin des Preises. Der Jugendleseclub Landshut nominiert jährlich die 15 besten Jugendbuch-Neuerscheinungen. Aus diesen Titeln wählt die Jury, die aus Schulklassen verschiedener Schulen Landshuts gebildet wird, drei Sieger.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Jugendleseclub Landshut

In Landshut gibt es seit 1991 einen Leseclub der Stadtbücherei Landshut. 1999 wurde er geteilt in einen Kinder- und in einen Jugendleseclub. Die Jugendlichen sind im Alter von 13 bis 20 Jahren. Von 2003 bis 2008 war der Jugendleseclub Landshut eine der bundesweit sechs Gruppen, die die Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises bildeten. Die zweiwöchentlichen Treffen finden in der Stadtteilbücherei Weilerstraße statt. Der Leiter bzw. Teamer des Jugendleseclubs ist von Anfang an der Bibliothekar Georg Braun, der selbst mehrere Jahre in der Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises tätig war.

Entstehung

Schon vor ein paar Jahren machte sich der Teamer zusammen mit der Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler Gedanken über einen Preis, den man in Zusammenarbeit mit Landshuter Schulen als Leseförderprojekt durchführen könnte. Als 2008 die Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises für das folgende Jahr neu ausgewählt wurde, durfte der Jugendleseclub aufgrund seiner langjährigen Teilnahme nicht mehr mitmachen. Daraufhin gründeten Georg Braun und fünf Leseclubmitglieder Ende 2008 die Arbeitsgruppe Jugendbuchpreis (AG LJBP). Diese traf sich außerhalb der Leseclubtermine, um ein ausführliches Konzept zu erstellen. Nachdem das schriftliche Konzept von der Leitung der Stadtbücherei Landshut abgesegnet wurde, wurden anschließend die Landshuter Schulen angeschrieben und persönlich kontaktiert, damit das Leseförderprojekt im Frühjahr 2009 starten konnte.

Arbeitsgruppe LJBP

Ende 2008 bildete sich die AG Jugendbuchpreis (LJBP) aus fünf Leseclubmitgliedern und dem Teamer, die das Konzept des Projekts ausarbeitete. Nach dem Motto „Von Jugendlichen für Jugendlichen“ übernimmt Georg Braun lediglich die Koordination der Treffen, führt den Kontakt zu den Verlagen und Schulleitungen. Die Organisation, Gestaltung, Büchervorstellung, Werbung usw. übernehmen die Jugendlichen. Für die Musik bei der Preisverleihung und die Gestaltung des Plakats beauftragen sie talentierte Mitschüler. Die Treffen finden unregelmäßig statt, je nach Organisationsbedarf, d. h. vor allem im Frühjahr zum Aktionsstart und im Sommer zur Auswertung der Sieger und zur Planung der Schlussveranstaltung - der Preisverleihung - im Salzstadel Landshut.

Mitglieder

  • 2009: Ursula Bernert, Philine Edbauer, Katrin Schäffer, Christina Schindler, Tanja Wroblewski
  • 2010: Ursula Bernert, Philine Edbauer, Leonie Lubianski, Katrin Schäffer, Christina Schindler, Christina Schmidt, Tanja Wroblewski
  • 2011: Christina Schindler, Katrin Schäffer, Tanja Wroblewski, Christina Schmidt, Julia Kurz, Sandra Schaftner, Cheyenne Groß, Sibel Kutlu (Philine Edbauer extern)

Konzept und Durchführung

Der Leseclub setzt sich jeden November zusammen und wählt die 15 besten Jugendbuch-Neuerscheinungen des Jahres. Für die Auswahl gibt es keine vorgesetzten Maßstäbe und Kriterien. Es geht um persönliches Gefallen. Damit es ein Buch auf die Liste schafft, braucht es mindestens 2-3 Stimmen der Leseclubmitglieder. Wenn ein Buch von nur einem Leseclubmitglied gelesen wurde, kann der-/diejenige die anderen argumentativ überzeugen, auch dafür zu stimmen. Die Liste, die seit 2007 den Titel „Auserlesen“ trägt, wird Anfang Dezember in der befreundeten Landshuter Buchhandlung Pustet vorgestellt und liegt dann dort und in den Landshuter Büchereien für die Kunden und Leser aus. Die Titel auf der Empfehlungsliste bilden die Vorauswahl, also die Nominierungen für den Landshuter Jugendbuchpreis im folgenden Jahr.

Bewertungsbogen 2011

Die Jury, die aus diesen 15 Titeln die besten drei Bücher auswählt, besteht aus Schulklassen (7. mit 10. Jahrgangsstufe) verschiedener Landshuter Schulen. Bei der Auswahl der teilnehmenden Schulklassen wird auch auf eine gleichmäßige Verteilung auf die Jahrgangsstufen geachtet. Die Mitglieder der AG LJBP stellen den mitmachenden Schülern das Projekt und die Nominierungen in einer Unterrichtsstunde vor. Anschließend werden Bewertungsbögen und die Bücher verteilt. Die Klassen bekommen die Bücherkiste (je zwei Exemplare der 15 nominierten Titel) für drei bis vier Wochen. Derzeit sind drei Bücherkisten im Umlauf. Wichtig für einen erfolgreichen Ablauf sind engagierte Lehrer, die hinter dem Projekt stehen und ihre teilnehmende Schulklasse unterstützen. Sie sollten ihre Schüler regelmäßig an die Juryarbeit und den Austausch der Bücher untereinander erinnern. Es ist auch möglich, Referate oder Diskussionsrunden in den Unterricht einzubauen. Die Erfahrung zeigt: Ist der Lehrer nicht engagiert, werden kaum Bewertungsbögen abgegeben.

Das Plakat, das für die Preisverleihung wirbt, entwirft und malt ein/e Jugendliche/r. Die Schriftgestaltung des Plakats übernehmen die AG LJBP und die Stadtbücherei Landshut. Ab Juni hängt es in Bibliotheken, Schulen und öffentlichen Einrichtungen aus. Mit dem Motiv entstehen des Weiteren Handzettel mit Informationen auf der Rückseite und Einladungen an die Jury-Teilnehmer. Anhand der Einladungen können sie an einer Geschenkverlosung bei der Preisverleihung teilnehmen.

Abgabetermin der ausgefüllten Bewertungsbögen ist Ende Juli. Anfang August werten die AG-Mitglieder sie aus und starten mit der konkreten Planung der Preisverleihung.

Die Preisverleihung findet jährlich Anfang Oktober an einem Freitagabend im Landshuter Veranstaltungsraum Salzstadel statt. Zu Beginn sprechen die Büchereileitung, Stadtvertretung und die Schirmherrin Mirjam Pressler Grußworte. Es werden bekannte Autoren und Unterhalter eingeladen. Die Moderation und die interaktive Präsentation erfolgen durch Arbeitsgruppen-Mitglieder. Die Veranstaltung wird musikalisch von einem/einer Jugendlichen begleitet. Vor der Pause werden die drei besten Bücher in zufälliger Reihenfolge von AG-Mitgliedern szenisch präsentiert. Nach der Pause werden 1., 2. und 3. Sieger verkündet und die Preisvergabe in einer Laudatio begründet. Es folgt die Preisverlosung an die anwesenden Schüler, die als Jury gearbeitet haben. Das Schlusswort gibt der Teamer Georg Braun. Es wird eingeladen, zu Sekt und Orangensaft und kleinen Knabbereien zu bleiben, mit der Gelegenheit, den Organisatoren Fragen zu stellen. Außerdem werden Pressemappen ausgeteilt.

Der Landshuter Jugendbuchpreis ist ein Leseförder-Projekt, das unter anderem zur Verbesserung von Kritikfähigkeit beitragen soll. Schüler sollen unabhängig von der gewöhnten Lektüre in der Schule einen Zugang zu Büchern bekommen. Durch die Vermittlung der vom Leseclub „auserlesenen“ besten 15 Titel bekommen die Schüler Bücher bereit gestellt, die Gleichaltrigen gefallen und nicht aus pädagogischen Gründen ausgewählt wurden. Es herrscht kein Zwang. Manche Schüler lesen nichts oder geben keinen Bewertungsbogen ab und andere mehrere. Schüler, die bereits gerne lesen, bekommen Buchempfehlungen des Leseclubs und die Bücher kostenlos zur Verfügung gestellt. Dadurch können sie auch mal Bücher lesen, die sie bisher noch nicht interessiert haben, weil sie aus einem fremden Genre sind und sie können neue Autoren kennen lernen. Die Schüler haben die Chance, an einem stadtweiten Projekt teilzunehmen und mit ihrer Stimme die Wahl der drei besten Bücher zu beeinflussen. Sie sollen in erster Linie Spaß dabei haben und im Idealfall die Faszination am Lesen entdecken.

Wichtig sind aber auch die enge Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Bibliothek und die öffentlichkeitswirksame Förderung von (Jugend-)Literatur. Daneben ist das Projekt für die öffentliche Bibliothek richtungweisend für einen zielgruppenorientierten Bestandsaufbau.

2009

Im ersten Jahr gab es zwei Bücherkisten mit je zwei Exemplaren der 15 nominierten Titel (Auserlesen-Liste 2008). Die Jury wurde aus acht Klassen von sechs Schulen (von der Hauptschule bis zum Gymnasium) gebildet. Die Bücherkisten waren von März bis Juli 2009 jeweils vier Wochen lang in den Klassen. Abgegeben wurden ca. 200 Bewertungsbögen, zufälligerweise im Schnitt genau ein Bewertungsbogen pro Schüler (da manche mehrere Bögen und mache keine ausgefüllt haben). Das Plakat malte Marina Huber. Bei der Preisverleihung unterhielt der Jugendbuchautor und Poetry-Slam-Performer Jaromir Konecny das Publikum mit seinem Beitrag „Wer ist hier der Schriftsteller, verdammt?“. Die Musik lieferte die Ein-Mann-Band Ludwig Arthur. Mirjam Pressler erzählte eine kurze Geschichte und sie schenkte der fleißigsten Klasse eine persönliche Lesung.

2010

AG LJBP 2011

Aufgrund der positiven Resonanz und der vielen Anfragen von Lehrern, die mit ihrer Klasse als Jury teilnehmen wollten, bekam die AG LJBP für ihr Projekt eine weitere Bücherkiste. Die Jugendlichen gingen also mit drei Bücherkisten in zwölf Klassen an sieben Schulen. Die Ausleihzeit der Kisten pro Klasse wurde teilweise auf drei Wochen verkürzt. Neu war auch, dass man unabhängig vom Klassenverband teilnehmen konnte: Bei Bücher Pustet und in der Stadtbücherei Landshut lagen Exemplare der nominierten Titel, ausführliche Informationszettel und Bewertungsbögen zum Mitnehmen aus. Das Plakat malte Jasmin Lechner. Zur Preisverleihung war wieder Jaromir Konecny eingeladen, der diesmal aus seinem Buch „Doktorspiele“ vorlas. Außerdem unterhielt der deutschlandweit erfolgreiche Poetry-Slammer Heiner Lange das Publikum mit seinem Text „Erste spezielle Verallgemeinerung“. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte Ricarda Burger auf dem Flügel. Die Schirmherrin schenkte der fleißigsten Klasse ein Buchpaket.

2011

Auch im dritten Jahr gab es eine Steigerung der Teilnehmerzahl: 17 Klassen aus acht Schulen. Das Plakat malte das AG-Mitglied Christina Schindler. Die Preisverleihung findet am 7. Oktober 2011 statt.

Prämierte Bücher

2009

Nominierte Titel

  1. Michael Gerard Bauer: Nennt mich nicht Ismael! aus dem Englischen von Ute Mihr. Hanser, 2008, ISBN 978-3-423-62435-0
  2. Alina Bronsky: Scherbenpark. Kiepenheuer & Witsch, 2008, ISBN 978-3-462-04150-7
  3. Sophie Dahl: Die Spiele der Erwachsenen, aus dem Englischen von Maria Mill. Bloomsbury, 2008, ISBN 978-3-8333-5053-5
  4. Sharon Dogar: Salzwassersommer. aus dem Englischen von Petra Koob-Pawis. Arena, 2008, ISBN 978-3-401-50141-3
  5. Thea Dorn: Mädchenmörder. Manhattan, 2008, ISBN 978-3-442-47156-0
  6. Uzodinma Iweala: Du sollst Bestie sein! aus dem Englischen von Marcus Ingendaay. Ammann, 2008, ISBN 978-3-596-18449-1
  7. Lise Knudsen: Die schwarzen Flügel. aus dem Norwegischen von Maike Dörries. Baumhaus, 2008, ISBN 978-3-8339-3668-5
  8. Erlend Loe: Ich bring mich um die Ecke. aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Kiepenheuer & Witsch, 2008, ISBN 978-3-462-04017-3
  9. Stephenie Meyer: Seelen. aus dem Amerikanischen von Katharina Diestelmeier. Carlsen, 2008, ISBN 978-3-551-31036-1
  10. Joyce Carol Oates: Nach dem Unglück schwang ich mich auf, breitete meine Flügel aus und flog davon. aus dem Amerikanischen von Birgitt Kollmann. Hanser, 2008, ISBN 978-3-423-62448-0
  11. Jodi Picoult: 19 Minuten. aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Piper, 2008, ISBN 978-3-492-25398-7
  12. Bethan Roberts: Stille Wasser. aus dem Englischen von Ulrike Becker. Kunstmann, 2008, ISBN 978-3-88897-514-1
  13. Gerd Schneider: Kafkas Puppe. Arena, 2008, ISBN 978-3-401-50148-2
  14. Oliver Storz: Die Freibadclique. Schirmer Graf, 2008, ISBN 978-3-548-61014-6
  15. Markus Zusak: Die Bücherdiebin. aus dem Englischen von Alexandra Ernst. cbj, 2008, ISBN 978-3-570-30627-7

Sieger

  1. Thea Dorn: Mädchenmörder. Manhattan, 2008, ISBN 978-3-442-47156-0
  2. Jodi Picoult: 19 Minuten. aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Piper, 2008, ISBN 978-3-492-25398-7
  3. Stephenie Meyer: Seelen. aus dem Amerikanischen von Katharina Diestelmeier. Carlsen, 2008, ISBN 978-3-551-31036-1

2010

Nominierte Titel

  1. Isabel Abedi: Lucian. Arena, 2009, ISBN 978-3-401-06203-7
  2. Sherman Alexie: Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers (Illustrationen von Ellen Forney), aus dem Amerikanischen von Gerald Jung und Katharina Orgaß. dtv, 2009, ISBN 978-3-423-78259-3
  3. Michael Gerard Bauer: Ismael und der Auftritt der Seekühe, aus dem Englischen von Ute Mihr. Hanser, 2009, ISBN 978-3-423-62469-5
  4. Kevin Brooks: Being, aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. dtv, 2009, ISBN 978-3-423-71345-0
  5. Kevin Brooks: Black Rabbit Summer, aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. dtv, 2009, ISBN 978-3-423-24775-7
  6. Rachel Cohn und David Levithan: Naomi & Ely, aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott. cbj, 2009, ISBN 978-3-570-30682-6
  7. Suzanne Collins: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele, aus dem Amerikanischen von Peter Klöss und Sylke Hachmeister. Oetinger, 2009, ISBN 978-3-7891-3218-6
  8. Georg Elterlein: Der Hungerkünstler. Picus, 2009, ISBN 978-3-85452-641-4
  9. Monika Feth: Der Schattengänger. cbt, 2009, ISBN 978-3-570-30393-1
  10. Kerstin Gier: Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten. Arena, 2009, ISBN 978-3-401-06334-8
  11. Rawi Hage: Als ob es kein Morgen gäbe, aus dem Englischen von Gregor Hens. DuMont, 2009, ISBN 978-3-492-25831-9
  12. Glyn Maxwell: Das Mädchen, das sterben sollte, aus dem Englischen von Martina Tichy. Kunstmann, 2009, ISBN 978-3-88897-551-6
  13. Mary E. Pearson: Zweiunddieselbe, aus dem Amerikanischen von Gerald Jung und Katharina Orgaß. S. Fischer, 2009, ISBN 978-3-596-80860-1
  14. Jenny Valentine: Wer ist Violet Park?, aus dem Englischen von Klaus Fritz. dtv, 2009, ISBN 978-3-423-62392-6
  15. Stan van Elderen: Warum Charlie Wallace?, aus dem Niederländischen von Bettina Bach. Hanser, 2009, ISBN 978-3-423-62493-0

Sieger

  1. Suzanne Collins: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele, aus dem Amerikanischen von Peter Klöss und Sylke Hachmeister. Oetinger, 2009, ISBN 978-3-7891-3218-6
  2. Isabel Abedi: Lucian. Arena, 2009, ISBN 978-3-401-06203-7
  3. Kerstin Gier: Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten. Arena, 2009, ISBN 978-3-401-06334-8

2011

Nominierte Titel

  1. Daniel Bielenstein: FAQ – Keine Show ist härter als das Leben. Arena, 2010, ISBN 978-3-401-06486-4
  2. Patrick Carman: Skeleton Creek – Wenn das Böse erwacht (mit beiliegender CD), aus dem Amerikanischen von Gerold Anrich. cbj, 2010, ISBN 978-3-570-13880-9
  3. Kari Erhardt: Reise mit Kaktus. Carlsen, 2010, ISBN 978-3-551-58209-6
  4. Jon Ewo: Am Haken, aus dem Norwegischen von Christel Hildebrandt. dtv, 2010, ISBN 978-3-423-24804-4
  5. John Green / Maureen Johnson / Lauren Myracle: Tage wie diese, aus dem Amerikanischen von Barbara Abedi. Arena, 2010, ISBN 978-3-401-06544-1
  6. Stephenie Meyer: Bis(s) zum ersten Sonnestrahl, aus dem Amerikanischen von Katharina Diestelmeier. Carlsen, 2010, ISBN 978-3-551-58200-3
  7. Marie-Aude Murail: Über kurz oder lang, aus dem Französischen von Tobias Scheffel. S. Fischer, 2010, ISBN 978-3-596-85390-8
  8. Haruki Murakami: 1Q84, aus dem Japanischen von Ursula Gräfe. DuMont, 2010, ISBN 978-3-8321-9587-8
  9. Thorsten Nesch: Joyride Ost. rororo, 2010, ISBN 978-3-499-21531-5
  10. Susan Beth Pfeffer: Die Welt, wie wir sie kannten, aus dem Englischen von Annette von der Weppen. Carlsen, 2010, ISBN 978-3-551-58218-8
  11. Maggie Stiefvater: Nach dem Sommer, aus dem Amerikanischen von Sandra Kuffinke und Jessica Komina. Script 5/Loewe, 2010, ISBN 978-3-8390-0108-0
  12. Janne Teller: Nichts – was im Leben wichtig ist, aus dem Dänischen von Sigrid Engeler. Hanser, 2010, ISBN 978-3-446-23596-0
  13. Mark Walden: F.I.E.S. – Fachinstitut für extreme Schurkenerziehung, aus dem Englischen von Ilse Rothfuß. Sauerländer, 2010, ISBN 978-3-7941-6166-9
  14. Rachel Ward: Numbers – Den Tod im Blick, aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Carlsen, 2010, ISBN 978-3-551-52007-4
  15. Jane Yolen: Dornrose – Die Geschichte meiner Großmutter, aus dem Amerikanischen von Ulrike Nolte. Bloomsbury, 2010, ISBN 978-3-8333-5068-9

Sieger

  1. Maggie Stiefvater: Nach dem Sommer, aus dem Amerikanischen von Sandra Kuffinke und Jessica Komina. Script 5/Loewe, 2010, ISBN 978-3-8390-0108-0
  2. Rachel Ward: Numbers – Den Tod im Blick, aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Carlsen, 2010, ISBN 978-3-551-52007-4
  3. Daniel Bielenstein: FAQ – Keine Show ist härter als das Leben. Arena, 2010, ISBN 978-3-401-06486-4

Preise

Preisübergabe an Übersetzer Peter Klöss (2. v.l.) und Nicole Hartmann, Oetinger Verlag (r.) auf der Frankfurter Buchmesse 2010
Preisübergabe an Isabel Abedi (Mitte) auf der Frankfurter Buchmesse 2010

Der Autor/die Autorin des Buches mit der besten Bewertung (im Durchschnitt), sein/e Übersetzer/in und sein/ihr Verlag erhalten einen großen Kuchen in Buchform, der bisher vom Leseclub auf den Frankfurter Buchmessen überreicht wurde. Zudem erhalten sie – und auch die Zweit- und Drittplatzierten – Siegerurkunden. Die Klasse, die die meisten Bewertungsbögen ausgefüllt hat, wird belohnt. Die Art der Belohnung bleibt bis zur Preisverleihung eine Überraschung. 2009 schenkte Mirjam Pressler der leseeifrigsten Schulklasse eine persönliche Lesung. 2010 gewann wieder dieselbe Klasse und bekam von der Jugendbuchautorin ein Buchpaket. Unter allen anwesenden Juryteilnehmern werden kleine Geschenke verlost. Es sind vorwiegend Gutscheine und Buchpreise, die von Verlagen und verschiedenen Unternehmen gesponsert wurden. Je mehr Bewertungsbögen ein/e Schüler/in abgegeben hat, desto höher ist seine/ihre Gewinnchance.

Wirkung und Öffentlichkeit

Es war von Anfang an klar, dass das geplante Projekt vielfältige Wirkungsmöglichkeiten sowohl für die einzelnen Beteiligten als auch für die teilnehmenden Gruppen beinhaltete. Die Wirkung sollte zunächst lokal, dann aber auch regional und überregional sein.

Die Leseclubmitglieder, insbesondere die Teilnehmer der Arbeitsgruppe, konnten bei der Planung und Durchführung zahlreiche Fähigkeiten entwickeln oder verstärken. Je nach individueller Neigung entschieden sie sich bald für spezielle Aufgabengebiete, z. B. Zeitplanung, Pressearbeit, grafische Gestaltung, Moderation, Internetpräsenz, Veranstaltungsplanung etc. Durch Kontakte mit Verlagen, den Medien und Fachleuten wurden die Kommunikations- und die Ausdrucksfähigkeit verstärkt. Ebenso entwickelten die AG-Mitglieder Teamgeist und Verantwortungsbereitschaft. Flexibilität (etwa bei unerwarteten Problemen) und Kreativität waren ebenfalls gefragt. Nicht zuletzt wurden die Kenntnisse über Literatur und Literaturvermittlung erheblich gesteigert. Alle Teilnehmer bestätigten, dass sie seit ihrer Einbindung in die Organisation des Preises sehr selbstsicher geworden seien, was sich wiederum auch in ihrem Auftreten in Schule und Öffentlichkeit zeige. Als Anerkennung für die erworbenen Fähigkeiten erhielten und erhalten die AG-Mitglieder am Ende eines Projektjahres vom Teamer den „Kompetenznachweis Kultur“, ein von der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (BKJ) ediertes Zertifikat über die in einem Projekt individuell erworbenen Stärken.

Die Auswirkungen der Projektbeteiligung bei Schülern und Lehrkräften wurden durch zahlreiche Rückmeldungen evident. Lehrer berichteten enthusiastisch über die unerwartete Begeisterung vieler Schüler fürs Lesen. Obwohl eine gleichmäßige Berücksichtigung aller Interessen und Altersgruppen bei der Buchauswahl anfangs schwierig erschien, fanden die meisten Schüler und Lehrer die Auswahl angemessen und weitgehend altersadäquat. Im zweiten Projektjahr war vom Leseclub bereits bei der Nominierung der Titel auf ein heterogenes Leserpublikum geachtet worden. Die Struktur des Bewertungsbogens (kurze prägnante Aussagen zu Inhalt, Sprache, Aufbau und Aufmachung) sowie das übersichtliche Punktesystem mit Endbewertung (0–12 Punkte) erhöhten bei vielen Schülern den Lesespaß, da keine langwierigen Zusammenfassungen oder Interpretationen gefordert waren. Die meisten Lehrkräfte, die im ersten Jahr dabei waren, wollten auch im Folgejahr wieder mitmachen. Einige Lehrer bestätigten, dass über den Effekt der Leseförderung hinaus sich durch die gelungene Buchauswahl auch das literar-ästhetische Erfahrungspotenzial vieler Schüler erhöht habe. Es wurde auch festgestellt, dass sich die Einbeziehung von aktuellen und literarisch „gehobenen“ Jugendromanen sowohl auf die Methodendidaktik als auch das jugendliterarische Fachwissen auswirkte.

Für die Stadtbücherei und ihre Zweigstellen (darunter mehrere Schulbibliotheken) bedeutete die Durchführung des „Auserlesen“-Preises eine weitere Ausrichtung des Bestandes auf ein zielgruppen-relevantes Buchangebot, da die Titel mehrfach angeschafft wurden. Auch einige Verlage stellten für das Projekt weitere (Rezensions-)Exemplare zur Verfügung. Auf der Website der Stadtbücherei wurden das Projekt und auch die Preisfindung ausführlich dargestellt. Darüber hinaus war die Aktion überaus öffentlichkeitswirksam und wurde von vielen Seiten, nicht zuletzt von Schulleitern, aber auch von lokalen Medien, Politikern und Personen der Stadtverwaltung als innovatives Projekt der Bibliothek mit Blickrichtung auf Bildungs- und Jugendarbeit wahrgenommen. Von Seiten der Stadt wurde für zusätzlich notwendige Buchanschaffungen und die Organisation der Abschlussveranstaltung ein Kostenzuschuss zugesagt.

Jaromir Konecny (3. v.l.), Heiner Lange (3. v.r.), Mirjam Pressler (2. v.r.)

Nach Abschluss des zweiten Preisjahres 2010 kann man nun wohl auch von einem überregional interessierenden Vorbildcharakter des Projekts sprechen. Leseförderinstitutionen wie der Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) und die Stiftung Lesen, aber auch die jugendliterarische Fachpresse (Zeitschriften „Eselsohr“, „Bulletin Jugend & Literatur“) berichten über den Landshuter Jugendleseclub und „seinen“ Preis. Auch in die Welt des Internets und seiner literarischen, bibliothekarischen und pädagogischen Portale hat der Preis Eingang gefunden. Zu erwähnen sind neben der projektunabhängigen Diskussions- und Abstimmungs-Gruppe „Auserlesen – Landshuter Jugendbuchpreis“ bei LovelyBooks die Foren „Leseforum Bayern“, „Deutscher Bildungsserver“, „www.lesen-in-deutschland.de“, „ÖBiB-online“, „www.schulmediothek.de“ und andere (vielfach auch verlinkt in anderen Foren). Nach der Projektvorstellung beim Leseclub-Symposium auf der Leipziger Buchmesse interessiert man sich inzwischen auch im Rahmen von regionalen Lehrerfortbildungen für die Aktion, dessen Elemente sich erfahrungsgemäß sehr gut auch im überschaubaren schulischen Umfeld einsetzen lassen.

Die Arbeitsgruppe hat sich als wichtige Aufgabe gesetzt, das Leseförderprojekt innerhalb von Landshut, aber auch darüber hinaus bekannt zu machen. So soll der Landshuter Jugendbuchpreis „Auserlesen“ stetig wachsen, so dass immer mehr Landshuter Schüler in der Jury mitmachen können.

Weblinks


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