TT Zero

TT Zero
Elektromotorräder während der Vorbereitungen für das Rennen TTXGP 2009. Im Vordergrund das Brammo Enertia

Der TTXGP Time Trials Extreme Grand Prix war 2009 das erste Motorradrennen der Welt für Elektromotorräder. Es fand am 12. Juni 2009 auf der Isle of Man statt. Seitdem findet es dort jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit unter dem neuen Namen TT Zero unter der Leitung der Fédération Internationale de Motocyclisme statt. Begründer des Rennens ist der Geschäftsmann Azhar Hussein.

Das Rennen wird innerhalb der Isle of Man TT veranstaltet.[1] Gefahren wird der traditionelle Snaefell Mountain Course, eine 60 Kilometer lange Strecke aus abgesperrten Straßen, auf denen seit 1911 die Tourist Trophy, das älteste Motorradrennen der Welt dieser Größe und Art, stattfindet.

Die TTXGP-Rennen finden seit ihrer Ersetzung durch die TT Zero-Serie auf der Isle of Man seit 2010 in Nordamerika und Europa und seit 2011 auch in Australien statt.

Inhaltsverzeichnis

Rennen 2009

Sieger

Das schnellste der 15 tatsächlich angetretenen Motorräder, von denen sieben das Ziel erreichten, war Agni X01 mit dem Fahrer Rob Barber mit einer Zeit von 25 Minuten 53,5 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 141 km/h. Dies liegt knapp über dem Rundenrekord der 50-cm³-Klasse von 1966. Der aktuelle Streckenrekord der stärksten Benziner liegt nach ca. 100 Jahren bei 211 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.[2]

Zweiter wurde Thomas Schönfelder vom deutschen XXL Racing Team, Dritter wurde Mark Buckley vom US-Team Brammo.

Teilnehmer

Gemeldet waren 19 Motorräder von 16 Teams aus sechs Ländern.[3]

Agni, ein britisch-indisches Team, wird gesponsert vom Elektromotorenhersteller Agni. Dessen 11 kg schwere 16-Kilowatt-Gleichstrommotoren des Konstrukteurs Cedric Lynch gelten als konkurrenzlos, was das Verhältnis Gewicht/Leistung angeht. Zwei dieser luftgekühlten Gleichstrommotoren mit Permanentmagneten wurden in die Siegermaschine, eine Suzuki, eingebaut. Drei andere Motorräder mit diesem Motor blieben wegen Motorenschäden aber liegen. Die beiden Agni-Motoren sind fest auf eine Welle montiert, die über eine Kette getriebelos das Hinterrad antreibt. Agni setzte auf Lithium-Polymer-Akkumulatoren des Herstellers Kokam.[4]

Das XXL Racing Team aus Kassel wurde von Thomas Schönfelder gegründet, der mit Benzinmotorrädern schon sechsmal beim Rennen auf der Isle of Man angetreten war. Partner für die Motorradkonstruktion wurden Thomas Schuricht, ein Experte für Chiptuning und Motorsteuerung, und Hochspannungspezialist Marko Werner, der beim Transrapid-Bau in Shanghai mitgewirkt hatte. Basis war ein Elektromotor, der 1998 im Audi Duo, einem von Audi und Siemens entwickelten, aber eingestellten Hybridauto, im Einsatz war. Der 90-kW-Motor wurde für das Rennen auf 45 kW gedrosselt. Technisch handelt es sich um einen wassergekühlten bürstenlosen Siemens-Drehstrommotor. Der vom damaligen Entwickler beigesteuerte Motor wurde in eine Laverda eingebaut. Nach vielen vergeblichen Versuchen an Batterien zu kommen, wurden schließlich Lithium-Mangan-Akkumulatoren von Sony eingesetzt, die auch im Elektroleichtauto Twike eingesetzt werden.[4]

Das Team des US-Elektromotorradherstellers Brammo nutzte für seine Rennmaschine einen Motor des deutschen Elektromotorenherstellers Perm. Als Batterie nutzte Brammo selbstentwickelte Lithium-Kobaltoxid-Akkumulatoren.[5]

Rennen 2010

Gewinner war Mark Miller mit dem Motorrad MotoCzysz E1pc mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von 155,8 km/h und einer Zeit von 23 Minuten und 22,9 Sekunden.

Rennen 2011

Diesmal gewann Michael Rutter, wieder auf einer MotoCzysz und einer Durchschnitssgeschwindigkeit von 160,3 km/h (99,6 mph) in 22 Minuten, 43,7 Sekunden. Damit entging ihm der von der Inselregierung 2010 ausgelobte Preis von 10.000 £, den der erste Fahrer bekommen soll, der die 100 mph-Grenze durchbricht (160,9 km/h oder 22 Minuten und 38,388 Sekunden).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 2009 Isle of Man TT
  2. Gregor Honsel: Batterien am Limit, in Technology Review. Das M.I.T.-Magazin für Innovation 8/2009, Seiten 36-41
  3. http://www.egrandprix.com/index_nav.php?page=iomttxgp
  4. a b Gregor Honsel: Batterien am Limit, in Technology Review. Das M.I.T.-Magazin für Innovation 8/2009, Seite 38-39
  5. Gregor Honsel: Batterien am Limit, in Technology Review. Das M.I.T.-Magazin für Innovation 8/2009, Seite 39

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