- Bahnstrecke Beroun–Rudná u Prahy
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Beroun-Závodí–Rudná u Prahy Kursbuchstrecke (SŽDC): 173 Streckenlänge: 15,556 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C3 Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Legendevon Beroun (vorm. Rakonitz-Protiviner Bahn) 1,627 Beroun-Závodí nach Rakovník (vorm. Rakonitz-Protiviner Bahn) 5,57 Vráž u Berouna vlečka vápenka 8,852 Loděnice 13,312 Nučice zastávka vlečka doly Mořina (ehem. Kladensko-nučická dráha) nach vlečkové nádr. Hořelice 14,866 Nučice odb. Růžová Verbindungsbogen nach odb. km 16,4 von Most (vorm. PDE) 17,183 Rudná u Prahy früher Dušníky nach Praha-Smíchov (vorm. PDE) Die Bahnstrecke Beroun–Rudná u Prahy ist eine Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien. Sie beginnt in Beroun und führt nach Rudná u Prahy. Sie ist eine der wenigen Eisenbahnen der einstigen k.u k.-Monarchie, die durch den Staat geplant und erbaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Projekte für eine Eisenbahn zwischen der Station Dušníky (heute: Rudná u Prahy) der Prag-Duxer Eisenbahn und der Station Beraun der Böhmischen Westbahn bestanden schon seit dem Ende der 1870er Jahre. Neben der örtlichen Landwirtschaft benötigte insbesondere die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft in Kladno diese Strecke für den Versand ihrer Produkte und für den Bezug von Eisenerz aus den Schächten bei Chrustenice.[1] Fehlende finanzielle Mittel auf Seiten der Prag-Duxer Eisenbahn verhinderten letztlich eine schnelle Realisierung. Zeitweise bestand deshalb auch ein Projekt, die schon bestehende und in Nučice endende Montanbahn von Kladno (Kladensko-nučická dráha) zu einer öffentlichen Linie umzubauen und bis an die Strecke der Böhmischen Westbahn zu verlängern.
Am 19. Juni 1895 stellte der österreichische Staat per Gesetz umfangreiche Vergünstigungen für den Bau und Betrieb der Strecke in Aussicht, wie sie bislang nur für den Bau von Lokalbahnen gewährt wurden. Für eine Konzessionsdauer von 76 Jahren garantierte der Staat eine jährliche Verzinsung des Anlagekapitals von 4 Prozent jährlich.[2] Trotzdem kam es nicht zur Gründung einer privaten Eisenbahngesellschaft, sodass der Staat den Bau der Strecke letztlich selbst übernahm.
Die k.k. Staatsbahnen (kkStB) eröffneten die Strecke als Hauptbahn zweiter Klasse am 18. Dezember 1897.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Strecke an die neugegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Deren erster Fahrplan von 1919 verzeichnete nur zwei durchgehende Reisezugpaare zwischen Dušníky und Beroun. Die kürzeste Fahrzeit über die 23 Kilometer lange Strecke betrug damals 41 Minuten.[3]
Am 1. Januar 1993 kam die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei zur neu gegründeten tschechischen Staatsbahnorganisation České dráhy (ČD). Der Fahrplan 1995 verzeichnete insgesamt zehn durchgehende Reisezugpaare zwischen Prag und Beroun. Weitere Züge verkehrten werktags auf Teilstrecken.[4]
Im Jahr 2010 wird nur noch werktags ein regelmäßiger Personenverkehr angeboten. Zwischen Prag und Nučice besteht von 5 bis 20 Uhr ein Stundentakt, wobei einzelne Züge während des Berufsverkehrs von und nach Beroun durchgebunden werden. An den Wochenenden verkehren nur einzelne Züge, die vornehmlich dem Ausflugsverkehr dienen.[5]
Der Güterverkehr wird heute vor allem für das Kalkwerk doly Mořina erbracht. Er wird von ČD Cargo mit Ganzzügen abgewickelt.
Literatur
- Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
Weblinks
Commons: Railway line 173 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ http://www.psp.cz/cgi-bin/ascii/eknih/1883skc/4/stenprot/009schuz/s009002.htm
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenenen Königreiche und Länder vom 19. Juni 1895
- ↑ Fahrplan 1919 der ČSD
- ↑ Jahresfahrplan 1995/1996 der ČD
- ↑ Jahresfahrplan 2010 der SŽDC
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
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