Bahnstrecke Grafing–Glonn

Bahnstrecke Grafing–Glonn
Grafing–Glonn
Kursbuchstrecke (DB): 428c (1963), 428d (1944)
Streckenlänge: 10,6 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von München Hbf
   
0,0 Grafing Bahnhof
   
nach Rosenheim und nach Wasserburg
   
1,7 Taglaching
   
5,2 Moosach (b Grafing)
   
9,1 Zinneberg (Bedarfshalt)
   
Glonn
   
10,6 Glonn

Die Bahnstrecke Grafing–Glonn ist eine ehemalige 10,6 Kilometer lange Stichbahn im Landkreis Ebersberg, die in Grafing von der Bahnstrecke München–Rosenheim abzweigte und nach Glonn führte.

Inhaltsverzeichnis

Planung und Bau

Schon 1840 gab es Pläne, die Bayerische Maximiliansbahn von München nach Salzburg über Glonn zu führen. Jedoch entschied man sich stattdessen für eine Trasse über Holzkirchen und das Mangfalltal. Auch die am 15. Oktober 1871 eröffnete Bahnstrecke München–Grafing–Rosenheim bediente Glonn nicht. Am 28. April 1891 wurde schließlich der Bau einer Lokalbahn von Grafing nach Glonn beschlossen. Diese wurde besonders für die Abfuhr des durch die Nonnenraupenplage gefährdeten Holzes benötigt. Am 26. Mai 1894 wurde die Strecke feierlich eröffnet.

Betrieb

In der Anfangszeit der Bahnlinie gab es beim Personenverkehr der Königlich Bayerischen Staatsbahn eine positive Entwicklung. Das Güteraufkommen veränderte sich nicht. Es war sogar geplant, die Lokalbahn Grafing–Glonn in eine Verbindung von Erding über Ebersberg und Bad Aibling nach Rosenheim zu integrieren. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Bahn keine größeren Schäden. Nach dem Krieg verkehrten wieder drei Zugpaare auf der Strecke. 1963 waren es werktags zehn und sonntags acht Zugpaare, es kamen Schienenbusse zum Einsatz.

Die Deutsche Bundesbahn plante jedoch die Einstellung des Betriebes zwischen Glonn und Grafing. Die Einwohner von Glonn setzten sich für die Bahnstrecke ein und konnten die Stilllegung vorerst verhindern.

Stilllegung

1969 beschloss man dennoch, die Bahnstrecke stillzulegen. Am 31. Mai 1970 wurde der Personenverkehr eingestellt, am 23. Mai 1971 folgte der Güterverkehr. Im selbem Jahr wurde die Bahnstrecke abgebaut. In Moosach befindet sich ein Denkmal, das aus einem Stück Gleis mit einem ehemaligen Personenwagen und dem alten Bahnhofsgebäude besteht. Außerdem existiert in Glonn noch der ehemalige Lokschuppen, der heute als Wohnhaus dient. [1]

Als Ersatz für die Bahnstrecke gibt es heute eine Buslinie zwischen Grafing und Glonn.

Einzelnachweise

  1. Lokalbahn Grafing-Glonn

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