Bahnstrecke Velká Kraš–Vidnava

Bahnstrecke Velká Kraš–Vidnava
Velká Kraš–Vidnava
Kursbuchstrecke (SŽDC): 296
Streckenlänge: 6,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: C4
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Lipová Lázně
Bahnhof, Station
0,000 Velká Kraš früher Haugsdorf (Schles)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Bernartice u Javorníka
   
2,325 Velká Kraš zastávka früher Groß Krosse
   
4,413 Vidnava früher Weidenau
   
Vidnavka
   
6,500 Staatsgrenze TschechienPolen
   
nach Nysa Miasto (vorm. Neisser Kreisbahn)
Bahnhof Vidnava (2010) aus Richtung Norden (Streckenende)

Die Bahnstrecke Velká Kraš–Vidnava ist eine Nebenbahn („regionální dráha“)[1] in Tschechien, welche ursprünglich durch die k.k. Staatsbahnen (kkStB) als Lokalbahn erbaut und betrieben wurde. Sie zweigt in Velká Kraš (Groß Krosse) von der Bahnstrecke Lipová Lázně–Bernartice u Javorníka ab und führt nach Vidnava (Weidenau). Dort bestand von 1911 bis 1945 Anschluss an die Neisser Kreisbahn nach Nysa (Neisse).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 6. August 1897 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führte die kkStB.

Am 5. Dezember 1911 eröffnete die kkStB auch den Abschnitt bis zur Staatsgrenze. Den Verkehr Haugsdorf–Weidenau führte seitdem aufgrund eines Abkommens die Eisenbahnbau- und Betriebsunternehmung Lenz & Co. durch[2], die auch die Neisser Kreisbahn betrieb. Als Grenzbahnhof mit Pass- und Zollkontrolle diente der Bahnhof Weidenau, der für diesen Zweck ein großes repräsentatives Empfangsgebäude erhielt. Reisende im grenzüberschreitenden Verkehr mussten dort umsteigen. Durchgehende Personenzüge gab es nie.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Auch der Abschnitt bis zur Staatsgrenze war nun im Betrieb der ČSD.

Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung als KBS 151z Weidenau–Haugsdorf (Schles) enthalten.[3] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der grenzüberschreitende Verkehr ins nunmehr polnisch verwaltete Schlesien wurde nach 1945 nicht mehr aufgenommen. Das grenzüberschreitende Gleis wurde 1974 abgebaut. Die PKP betrieb die Strecke Nysa Miasto–Kałków Łąka im Binnenverkehr noch bis 1991.[4]

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.

Heute dient die Strecke Velká Kraš–Vidnava nur noch dem Reiseverkehr. Der Fahrplan 2009 wies insgesamt 11 Reisezugpaare aus, die zum Teil bis nach Lipová Lázně und Javorník ve Slezsku durchgebunden werden.[5] Die umfangreichen Gleisanlagen des ehemaligen Grenzbahnhofes Vidnava baute die ČD in den 1990er Jahren bis auf das durchgehende Hauptgleis zurück.

Am 12. Dezember 2010 wurde der Personenverkehr eingestellt. Damit besteht kein regelmäßiger Zugverkehr mehr.

Literatur

  • Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1

Weblinks

 Commons: Railway line 296 (Czech Republic) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://racek.vlada.cz/usneseni/usneseni_webtest.nsf/0/97531C8254B32166C12571B6006B7243
  2. Jörg Petzold: Kleinbahnjubiläen 2011 (2), in: Die Museums-Eisenbahn 2/2011, S. 20 (Neisser Kreisbahn)
  3. Deutsches Kursbuch Jahresfahrplan 1944/45 - gültig vom 3. Juli 1944 bis auf weiteres
  4. http://www.kolej.one.pl/index.php?dzial=linie&id=88&okno=historia&od=0&do=16
  5. Fahrplan 2009

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