- Bahnstrecke Übersee–Marquartstein
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Übersee–Marquartstein Kursbuchstrecke: zuletzt 428g, davor 428m Streckennummer: 5732 Streckenlänge: 8,02 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 7 ‰ Minimaler Radius: 180 m Legendevon Rosenheim 0,0 Übersee 527 m nach Salzburg 3,4 Mietenkam 5,4 Staudach-Grassau 8,0 Marquartstein 545 m Die Bahnstrecke Übersee–Marquartstein war eine Nebenbahn in Bayern. Sie verlief von Übersee nach Marquartstein.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte und Bau
Nach Erlass des bayerischen Lokalbahngesetzes vom 21. April 1884 entstand die Lokalbahn-/Nebenbahn-Strecke von Übersee nach Marquartstein durch das Tal der Tiroler Ache. Der offizielle Baubeginn lag im April 1885 und die Strecke wurde am 10. August desselben Jahres eröffnet. Von Beginn an lag der Schwerpunkt im Güterverkehr, vornehmlich dem Holztransport. Eine durch private und kommunale Interessen geplante und 1878 ausgearbeitete Streckenführung bis Unterwössen erwies sich als zu kostspielig und wurde nicht ausgeführt.
Betrieb
Durch den umfangreichen Transport von Holz, Kies, Steinen und Zement war die Strecke von Anfang an wirtschaftlich sehr erfolgreich. Mit dem zunehmenden Tourismus („Sommerfrischler“) entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg ein reger Personenverkehr, ebenso wieder in den 1930er Jahren („KdF-Bewegung“).
Der Zugverkehr erfolgte zunächst mit zwei bayerischen D-VI-Lokomotiven, danach mit der PtL 2/2 (BR 98.3), später ergänzt durch die Pt 2/3 (BR 70.0). In den 1950ern wurden diese abgelöst durch Schienenbusse der Baureihe VT 95. Danach wurde der Verkehr durch Köf II und Köf III abgewickelt, letztendlich durch die Baureihen 211/212.
Stilllegung
Durch den zunehmenden Individualverkehr und das erweiterte Linienbusnetz wurde der Personenverkehr in den 1960er Jahren immer unwirtschaftlicher und am 25. Mai 1968 eingestellt. Danach diente die Strecke wieder ausschließlich dem Güterverkehr, abgesehen von einigen Sonderzügen in den 1980er Jahren. Da in den nachfolgenden Jahren auch der Gütertransport abnahm – bewirkt auch durch die Abwanderung von Industrie und Gewerbe – wurde schließlich 1970 der Stückgutverkehr eingestellt. Zusammen mit den notwendig gewesenen kostspieligen Erneuerungs- und Sicherungsmaßnahmen führte dies zu Stilllegungsplänen und am 1. April 1992 zur endgültigen Einstellung des Güterverkehrs. Gleise und Oberbau wurden 1993 abgebaut. Das Empfangsgebäude in Staudach-Grassau wurde 1995 abgerissen, das Bahnhofsgebäude in Marquartstein im Jahr 2000. Erhalten geblieben ist dort der ehemalige Lokschuppen. Eine Nutzung des Bahnkörpers als Radweg unterblieb. Teile des Bahnkörpers wurden durch Straßenverbreiterungen überbaut. Eine Bildtafel am Standort des ehemaligen Bahnhofes in Staudach Grassau erinnert an den Streckenverlauf und diesen Bahnhof. Am Rathausvorplatz in Marquartstein, am Ort des ehemaligen Endbahnhofes, weist ein ins Pflaster eingelassenes Gleisstück mit Prellbock zusammen mit einer Informationstafel auf die Strecke hin.
Literatur
- Robert Zintl: Bayerische Nebenbahnen. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-531-6
- Wolf-Dietger Machel (Hrsg.): Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland einst & jetzt , Verlag geranova, München 2004–2008, ISSN 0949-2143
Weblinks
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