Basílica de Santa Maria (Castelló d’Empúries)

Basílica de Santa Maria (Castelló d’Empúries)
Basílica de Santa Maria

Die Basílica de Santa Maria (in Katalonien auch als Catedral de l’Empordà und Catedral de Castelló d’Empúries bekannt) ist eine gotische Kirche, die sich in der Kleinstadt Castelló d’Empúries innerhalb der katalanischen Provinz Girona in Spanien befindet. Die Erhebung der Pfarrkirche zur Basilica minor erfolgte am 15. August 2006 durch Papst Benedikt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sarkophag des Grafen von Empúries (1313–1322) Ponç VI. (auch Ponç Hug V. Malgauli) in der Basilika

Während der Herrschaft des Grafen Ponç I. über die Stadt Peralada, mit den zugehörigen Ortschaften Empuries und Castello, wird in einem Schreiben aus dem Jahre 1007 zum ersten Mal eine der Mutter Gottes gewidmete Kirche in der Gegend des heutigen Castello de Empuries erwähnt.

Unter der Regentschaft von seinem zweitem Sohn Hug II. wurde Empuries selbständige Hauptstadt von dessen Baronie, während Peralada seinem älterer Bruder Berenguer zufiel; aus Empúries wurde dann später Castelló d’Empúries.

Mit dem Bau einer neuen Kirche Santa Maria wurde in Castelló d’Empúries am 13. Februar 1261 begonnen. In der ersten Hälte des 15. Jahrhunderts wurde das Kirchengebäude fertiggestellt; in der zweiten Hälfte folgten im Zuge des Innenausbaus das Alabasterbild des Hauptaltars und die Figuren der Seitenaltäre. Die beiden Seitenkapellen wurden im 17. und 18. Jahrhundert angebaut.

Architektur

Die Basílica de Santa Maria wurde im gotischen Baustil errichtet, den Zisterziensermönche in Katalonien im Mittelalter eingeführt hatten und verfügt über ein aufwendig mit Figuren und Ornamenten verziertes Marmorportal. Das Kirchengebäude besitzt ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe, in denen jeweils Kapellen einbaut wurden. Die gleich hohen Schiffe haben neun – von Stützpfeilern getragene – Kuppeln und vier Bögen, die jeweils von Rosetten gehalten werden. Der Glockenturm weist eine Höhe von 36 Metern und fünf Stockwerke auf und wurde in Anlehnung an die damalige Architektur romanischer Glockentürme in der Lombardei gestaltet; er stammt vermutlich aus dem 13. Jahrhundert.

Altar

Das Hauptaltarbild der Basílica besteht aus Alabaster und stammt aus der zweiten Hälfte des 15.  Jahrhunderts. Die ersten schriftlichen Überlieferungen über die Arbeiten an diesem Werk liegen seit dem 18. März 1452 vor; im Jahr 1456 wurde diese 6,56 Meter hohe Reliquie dem französischen Künster Ponc Gaspar zugeschrieben.

Die Madonnenstatue wird von einem zweistufigen Sockel getragen, der im unteren Bereich die Wappen und Symbole der Stifter – von Engeln getragen – aufweist, während die obere Stufe Szenen der Passionsgeschichte Jesu darstellt.

Dieses Altarbild ist das letzte seiner Art, das in Katalonien in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in dieser Technik hergestellt wurde und wird heute den bedeutendsten sakralen Kunstwerken Kataloniens aus dieser Zeit zugerechnet.

Orgel

Die Orgel

Die Orgel in der Basílica de Santa Maria wurde gemäß einem historischen Dokument des Jahres 1494 ursprünglich durch den Orgelbaumeister Pere Granjera gebaut. Nach der Zerstörung infolge von Kriegseinwirkungen wurde in der Kirche eine neue Orgel 1803 durch Jean-Pierre Cavaillé begonnen; 1854 wurde dieses Musikinstrument durch Gaietà Vilardebó schließlich beendet. Im Anschluss an den spanischen Bürgerkrieg wurde die Kirchenorgel durch den Orgelbauer Gerhard Grenzig restauriert; nach Grenzigs Aussage sei die zur Restaurierung anstehende Orgel zuvor aber durch durch den Orgelbaumeister Louis Scherrer gebaut worden. Das Musikinstrument besitzt heute 4 Klaviere, 57 Register, ein Pedal mit 12 Tönen sowie 4500 Flöten mit verschiedenen Tonarten.

Museum / Schatzkammer

Die neue Sakristei der Kirche sowie angrenzende Räume beherbergen heute ein Museum mit sakralen Sammlerstücken und Kunstwerken. Die Ausstellung umfasst unter anderem ein mit Juwelen besetztes Prozessionskreuz aus dem 16. Jahrhundert sowie liturgische Gewänder aus verschiedenen Zeitepochen. Historische Gemälde mit biblischen Szenen, Glas- und Keramikfundstücke aus dem 14. und 15. Jahrhundert anlässlich der Kirchenrestaurierung 1972 und antike Gesangbücher werden ebenso ausgestellt, wie ein Relief der Heiligen Katharina.

Weblinks

 Commons: Santa Maria de Castelló d'Empúries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Castello feierte fünf Jahre Basilika. In: arena-info.com
42.2595055555563.0758861111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Castelló d’Empúries — Gemeinde Castelló d’Empúries Die Basílica de Santa Maria Wappen Karte von Spanien …   Deutsch Wikipedia

  • Iglesia de Santa María de Ampurias — Santa María de Ampurias Tipo Basílica Advocación Santa María de La Cande …   Wikipedia Español

  • Grafschaft Empúries — Wappen der Grafschaft Empúries Die Grafschaft Empúries, auf Katalanisch Comtat d’Empúries (auf Spanisch auch Ampurias genannt) war eine der historischen „Katalanischen Grafschaften“, welche die Franken in der Spanischen Mark errichteten. Ihr… …   Deutsch Wikipedia

  • Roman Catholic Diocese of Girona — Diocese of Girona Dioecesis Gerundensis Location Country Spain Metropolitan Tarragona …   Wikipedia

  • Liste der Basiliken in Spanien und Portugal — Eine Basilica minor ist ein Ehrentitel, den der Papst einer bedeutenden katholischen Kirche unabhängig von ihrem Baustil verleiht. Die Erhebung zur Basilika soll die Bedeutung für die Region hervorheben und die Verbindung zum Bischof von Rom… …   Deutsch Wikipedia

  • Costa Brava — Saltar a navegación, búsqueda Este artículo trata sobre la zona costera de España. Para el grupo musical español, véase La Costa Brava. La Costa Brava en las proximidades a Portbou, Gerona. (Foto. F.J. García Mariana) …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”