- H. Beam Piper
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Henry Beam Piper (* 23. März 1904 in Altoona, Pennsylvania; † 9. November 1964) war ein US-amerikanischer Science-Fiction-Autor, der immer als H. Beam Piper veröffentlichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
H. Beam Piper begann mit 18 Jahren bei der Eisenbahngesellschaft Pennsylvania Railroad zu arbeiten und hörte erst 1956 dort auf, um vom Schreiben zu leben. 1964 nahm er sich mit einer Schusswaffe aus seiner Sammlung das Leben.
Er publizierte seine erste SF-Geschichte Time and Time Again 1947 in der Zeitschrift Astounding. In den Folgejahren schrieb er zahlreiche Erzählungen und einige Romane, in denen die Themen Space Opera und alternative Geschichtsverläufe immer wieder auftauchen. Die Erzählung He Walked Around the Horses (1948) schildert etwa eine Welt, in der die amerikanischen Kolonisten den Unabhängigkeitskrieg verloren haben und auch die napoleonischen Kriege ausgefallen sind, beruhend auf einem realhistorischen Zwischenfall, dem Verschwinden von Benjamin Bathurst. Später entwickelt Beam Piper ein Konzept miteinander verflochtener paralleler Historien, in dem er auch Arnold Toynbees Auffassung von der zyklischen Struktur kultureller Entwicklung berücksichtigt.
Der Autor mystifizierte nicht nur sich selbst, indem er gelegentlich behauptete, aus einer alternativen Zeitlinie zu stammen, und statt seines richtigen Vornamens (den er nicht mochte) "Horace" angab; auch sein Tod ist teilweise rätselhaft. Das genaue Todesdatum ist nicht recht klar; in den Quellen sind für das Auffinden der Leiche sowohl der 9. als auch der 11. November angegeben, während die letzte Tagebucheintragung des Autors vom 5. November datiert. Der Grund für den Suizid sollen persönliche Konflikte oder wirtschaftliche Probleme gewesen sein.
Rezeption
In den 1980er Jahren wurden Beam Pipers Texte wiederveröffentlicht. Charles Stross (in The Merchant Princes), L. Neil Smith und Michael McCollum (in A Greater Infinity, 1982; dt. Größere Unendlichkeit) widmeten dem Autor eigene Bücher und griffen seine Konzepte auf. Michael Kurland verwendete einen unvollendeten Entwurf für seinen Roman First Cycle (1982). John Scalzi betont im Vorwort seines Romans Der wilde Planet, dass das Buch eine "Neuerzählung" des 1962 Hugo-nominierten Der kleine Fuzzy von H. Beam Piper ist[1].
Romane
- 1952 Uller Uprising; dt. Der Uller-Aufstand, Frankfurt/Wien/Berlin 1977
- 1953 Null-ABC; dt. Null-ABC, Frankfurt/Wien/Berlin 1972
- 1953 Murder in the Gunroom (Kriminalroman)
- 1953 Crisis In 2140, mit John J. McGuire; dt. Krisenjahr 2140, Hamburg 1958
- 1958 Lone Star Planet
- 1961 Four-Day Planet
- 1962 Little Fuzzy; dt. Der kleine Fuzzy, München 1964; auch Was ist los auf Planet Zeno?, Rüschlikon 1976
- 1963 The Junkyard Planet, auch The Cosmic Computer; dt. Der verschollene Computer, Frankfurt/Wien/Berlin 1975
- 1963 The Space Vikings; dt. Die Weltenplünderer, Frankfurt/Wien/Berlin 1976
- 1964 Fuzzy Sapiens, auch The Other Human Race; dt. Fuzzy Sapiens, Rastatt 1979
- 1966 Lord Calvan Of Otherwhen; dt. Der Mann, der die Zeit betrog, Hamburg/Zürich/Wien 1967
Kurzgeschichtensammlungen
- 1976 Science Fiction Stories 59, (Originalzusammenstellung) Frankfurt/Wien/Berlin 1976
- 1981 Paratime; dt. in zwei Bänden, Rastatt 1984: Parazeit und Das Zeitverbrechen
Literatur
- John F. Carrf: H. Beam Piper : a biography, Jefferson, NC [u.a.] : McFarland, 2008, ISBN 978-0-7864-3375-9
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Vorbemerkung des Autors in: J. Scalzi: Krieg der Klone, München: Heyne Verlag 2011, S. 7.
Weblinks
- Literatur von und über H. Beam Piper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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