- Belastungsempfinden
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Das körperliche Belastungsempfinden wird bei den verschiedenen Belastungsformen von sehr unterschiedlichen Strukturen bzw. Funktionen bestimmt.
Bei maximaler Kraftbelastung ist die maximale Muskelspannung dominierend; bei Sprintbelastungen (länger als 10 s, z. B. 400 m) hohe Laktatkonzentrationen im peripheren Kapillarblut (bis 25 mmol/L[1])[2]; bei sehr langen Ausdauerbeanspruchungen (z. B. Marathonlauf) die Stoffwechselsituation und zentrale Ermüdungsvorgänge.
Zur Bewertung des subjektiven Belastungsempfindens wurde von dem schwedischen Physiologen Gunnar Borg die nach ihm benannte Borg-Skala der RPE-Werte (Recieved Perception of Exertion) angegeben. Diese geht von der Belastungsherzfrequenz aus nach der Gleichung: Herzfrequenz x 0,1 = RPE. Das bedeutet, dass ein Proband während einer Ergometrie sein individuelles Belastungsempfinden angibt; die Angabe leicht (10) z. B. bei einer Herzfrequenz von 100, die Angabe sehr schwer (17) bei 170 Herzschlägen/min.
Die modifizierte Skala bezieht auch die bei zunehmender Belastung empfundene Atemnot ein.
Beide Bezugsgrößen setzen jedoch eine realistische Einstufung der bei körperlicher Belastung auftretenden Zeichen der Muskelermüdung und zunehmenden Atemnot voraus.
Literatur
- Dickhuth, H. H. (Hrsg.): Sportmedizin. Ärzteverlag Köln 2007. ISBN 978-3-7691-0472-1
Einzelnachweise
- ↑ Website zur Lactatdiagnostik
- ↑ Die Rolle des Laktats für Ermüdung und Belastungsempfinden wird allerdings mittlerweile in Zweifel gezogen, vgl. etwa WAHL et al: Moderne Betrachtungsweisen des Laktats: Laktat - ein überschätztes und zugleich unterschätztes Molekül
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