Bengerode

Bengerode
51.749.81695
Bengerode (Deutschland)
Bengerode
Bengerode

Bengerode ist die Wüstung eines Töpferdorfes zwischen Fredelsloh und der Burg Grubenhagen im südlichen Niedersachsen. Im Hochmittelalter war Bengerode eine wichtige Produktionsstätte für Töpferware. Heute ist das Areal ein Bodendenkmal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Existenz des Ortes wird 1138 erstmals urkundlich fassbar, als Erzbischof Adalbert II. von Mainz den Zehnten in Beiggerode und weiteren Orten dem wenige Jahre zuvor gegründeten Augustinerstift Fredelsloh überlässt.[1][2] Die Töpferei entstand im 12. Jahrhundert auf tonhaltigem Boden und bestand mindestens zwei Jahrhunderte.

In diesem Zeitraum beherrschten die Häuser Dassel, Everstein und wenige andere die umliegenden Handelswege. Daher gelangte das hier hergestellte Töpfergut bevorzugt über deren Handels- und Verwandtschaftsbeziehungen bis nach Nordosteuropa.

Heutige Töpfereien in Fredelsloh stehen in der Tradition dieser Wüstung.

Neuzeitliche Raubgrabung

Im Herbst 2011 wurde das Bodendenkmal Bengerode durch kriminelle Grabungen teilweise zerstört. Das von den Dieben entwendete Material ist auf dem Kunstmarkt faktisch wertlos, da ohne staatliches Zertifikat. Da nicht nur gegen das Schatzregal verstoßen wurde, sondern zuglech die ursprüngliche Fundsituation zerstört wurde, ist an dem kulturellen Erbe unwiederbringlicher Schaden entstanden.[3]

Literatur

  • Petra Lönne unter Mitarbeit von Johannes Klett-Drechsel und Sonja M.-A. König: Die mittelalterliche Töpfereiwüstung Bengerode bei Fredelsloh, Ldkr. Northeim.. In: Mamoun Fansa, Frank Both, Henning Haßmann (Herausgeber): Archäologie|Land|Niedersachsen. 400 000 Jahre Geschichte. Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg 2004 = Lizenzausgabe für die Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Seite 264-266.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erhard Kühlhorn: Die mittelalterlichen Wüstungen in Südniedersachsen. Band 1: A – E, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1994, ISBN 3-89534-131-2, S. 138–148.
  2. Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil V, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 47f.
  3. derStandard.at: Mittelalterliche Ausgrabungsstätte von Raubgräbern geplündert 2. November 2011 12:21

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fredelsloh — Stadt Moringen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Ahlsburg (Höhenzug) — p1f1 Ahlsburg Höchster Gipfel Sackberg (411,4 m ü. NHN) Lage Südniedersachsen (Deutschland) Teil des …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”