- Michael Jentzsch
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Michael Jentzsch (* 23. August 1975) ist ein deutscher Schriftsteller, der heute in Bremen wohnt.
Vom 8. bis zum 15. Lebensjahr lebte Jentzsch als Sohn eines Missionars in Afrika, zunächst im Niger am Rande der Sahara und dann an der Küste Liberias, wo sein Vater bei der christlichen Radiostation ELWA arbeitete. In Liberia schloss er enge Freundschaft mit Benjamin Kwato Zahn, der aus den Nimba-Bergen stammte. Als er 15 Jahre alt war, floh die Familie 1990 vor dem ausbrechenden Bürgerkrieg in Liberia über die Elfenbeinküste nach Deutschland.
Gewöhnt an ein Leben in der Natur und die afrikanische Kultur fiel ihm die Eingewöhnung in Deutschland sehr schwer. Jentzsch studierte auf Lehramt in den Fächern Sport und Englisch und spielte Basketball zuletzt in der 2. Bundesliga bei den Bremen Roosters[1].
Die Familie des Freunds Benjamin Kwato Zahn wurde währenddessen im Bürgerkrieg ermordet. Vom Hungertod bedroht, auf der Flucht aus Küstengegend in die heimatlichen Nimba Berge wurde er als Kindersoldat von der National Patriotic Front of Liberia zwangsrekrutiert. Er desertierte und schlug sich als Lehrer und Schuldirektor, Diamantensucher, Feldarbeiter, Farmer und Ziegenwirt durch.
14 Jahre spätere machte sich Michael Jentzsch auf die Suche nach seinem Freund. Er fand Benjamin Kwato Zahn wieder und sie schrieben gemeinsam ein Buch über diese Jugendfreundschaft und die Geschichte von Benjamin Kwato Zahn danach. Das daraus entstandene Buch Blutsbrüder wurde ein Bestseller auf der Bestsellerliste des Spiegel.[2]
Michael Jentzsch setzt sich für die Unterstützung der Menschen Liberias und die Bekanntmachung der afrikanischen Kultur ein und erhielt dafür 2007 auch dem Bremer Bürgerpreis.[3]
Ehrungen
- Bremer Bürgerpreis 2007
Einzelnachweise
- ↑ NWZ Online, 25. Juli 2009: Jobsuche auf Umwegen bis nach Afrika
- ↑ www.spiegel.de, 14. September 2009: Taschenbuch-Bestseller - Erst Playmobil, dann Bürgerkrieg
- ↑ blutsbrueder.eu
Weblinks
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