Berger Tor

Berger Tor

Das Berger Tor war ein Stadttor und Teil der mittelalterlichen sowie der neuzeitlichen Stadtbefestigung Düsseldorfs.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von 1394 bis 1396 wurde das Berger Tor mit Turm an der Berger Straße errichtet, 1449 erweitert und seit 1585 aus Sicherheitsgründen zugemauert.[1]Für den Einzug der Jakobe von Baden für ihre Hochzeit wurde das Tor provisorisch geöffnet. Im Jahre 1609 ließ Kurfürst Sigismund an der alten Berger Pforte das Brandenburger Wappen anbringen. Im Jahre 1612 und 1614 beschädigten Hochwasser und Sturm die Festungsanlagen und die nicht unvollendete Zitadelle im Süden der Stadt. Jan Wellem berief den aus Graubünden stammenden Baumeister Antonio Serro (genannt Kraus) nach Düsseldorf, der 1620 seine Arbeit in Düsseldorf aufnahm. Dabei sollte die Zitadelle ausgebaut und diese an die Stadt mit der Citadellstraße angebunden werden. Die alte Pforte fiel bei der Verstärkung der Befestigung um das Jahr 1620. Als Ersatz wurde am andern Ende der Citadellstraße (die nord-südliche Hauptstraße der Zitadelle) ein neues Berger Tor errichtet, dessen Bau Ende 1620 bereits weit fortgeschritten war. Seit 1621 war Adolf von Kamp als Baumeister tätig, Maurermeister Rutger von Mehrheim führte die Arbeiten aus. Serro kehrte 1623 nach Neuburg an der Donau zurück. [2] Auf Veranlassung von Kurfürst Karl Theodor wurde das Tor im Jahre 1751 durch den Ingenieurmajor J. Hubert van Douwen repräsentativ erweitert.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Berger Tor als Hindernis für eine weitere Expansion des Stadtgebietes empfunden. Gegen den Willen des Regierungspräsidenten wurde das Gebäude zum Abriss freigegeben und 1895 niedergelegt. [3] Heute erinnern Markierungen im Pflaster vor dem Stadtmuseum an das niedergelegte Stadttor.

Beschreibung

Das Tor war ein großer, zweigeschossiger Backsteinbau.

Fassade zur Berger Allee

Die Fassade zur Berger Allee war einfacher gestaltet und zeigte eine kräftige Gliederung. Im Bogenabschluss befand sich ein großes bergisches Wappen.

Fassade zur Bäckerstraße

Die Fassade, die der Bäckerstraße zugewandt war, zeigt über der Durchfahrt reichen plastischen Schmuck aus Sandstein, die nach Abbruch des Tores geborgen wurden. Der an dem Tor befindliche plastische Schmuck wurde von Balthasar Späth geschaffen. Die Fassade zeigte ein von kriegerischen Trophäen einrahmtes Fenster. Der Schlussstein über der Durchfahrt war mit einem Löwenkopf und einem behelmten Kriegerhaupt geschmückt und wurde seitlich von Trophäen flankiert. Oberhalb des Fensters waren Spolien mit den Initialen des Kurfürsten Karl Theodor und seiner Frau angebracht.

Weblinks

Literatur

  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 84f.
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 110
  • Boris Becker:Düsseldorf in frühen Photographien 1855-1914, Schirmer/Mosel, München 1990. Tafel 111
  • Theo Lücker:Düsseldorf – rund um die Karlstadt. Verlag Goethe-Buchhandlung Düsseldorf, Düsseldorf 1990, S. 117-120 [Das Berger Tor. Es wurde 1895 abgerissen].

Einzelnachweise

  1. Karl Bernd Heppe: Das Düsseldorfer Stadtbild I. 1585–1806. Düsseldorf 1983, (Bildhefte des Stadtmuseums Düsseldorf Nr. 4) S. 4f
  2. Karl Bernd Heppe: Das Düsseldorfer Stadtbild I. 1585–1806. Düsseldorf 1983, (Bildhefte des Stadtmuseums Düsseldorf Nr. 4) S. 12f
  3. http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/zeitleiste/zeitleiste_07_1880_bis_1900/1895.shtml
51.2222222222226.7694444444444

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