- Bernard Cathomas
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Bernard Cathomas (* 11. Juni 1946 in Breil/Brigels, Kanton Graubünden) ist ein Schweizer Sprach- und Kulturförderer.
Leben und Werk
Bernard Cathomas wuchs im rätoromanischen Breil/Brigels auf. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Chur studierte er an der Universität Zürich Germanistik und Geschichte und promovierte mit einer soziolinguistischen Arbeit zur Zweisprachigkeit. Von 1973 bis 1980 unterrichtete er am Bündner Lehrerseminar und beteiligte sich an der Redaktion der kritischen Zeitungsbeilage „Accents“ der Gasetta Romontscha / Bündner Zeitung.
Zwischen 1980 und 1997 arbeitete er als Generalsekretär der Dachorganisation Lia Rumantscha. 1981 war er der Inititant der gesamtbündnerromanischen Schriftsprache Rumantsch Grischun, zu der Heinrich Schmid 1982 die Richtlinien lieferte. Er erarbeitete ein integrales Programm zur romanischen Spracherhaltung, das auf den Erkenntnissen des „Language Planning“ beruhte und mit konkreten Massnahmen im sprachlichen, juristischen, publizistischen und gesellschaftlichen Bereich umgesetzt wurde.
Von 1998 bis 2001 war Cathomas Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich; von 2001 bis 2009 Direktor von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) und Mitglied der Geschäftsleitung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG. Er war die treibende Kraft für das neue Medienhaus der SRG in Chur, das die Konvergenz und Stärkung der romanischen elektronischen Medien ermöglichte.
Bernard Cathomas war von 1989 bis 1997 Mitglied des Parlamentes (Grosser Rat) des Kantons Graubünden. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt in Chur.
Schriften (Auswahl)
- Erkundungen zur Zweisprachigkeit der Rätoromanen. Eine soziolinguistische und pragmatische Leitstudie. Dissertation. Europäische Hochschulschriften I/183. Verlag Herbert Lang. Bern, Frankfurt am Main 1977. ISBN 3 261 02172 1.
- Rhaeto-Romansh in Switzerland up to 1940. In: S. Vilfan et. al. (ed.): Ethnic Groups and Language Rights. European Science Foundation. Comparative Studies on Governments and Non-dominant Ethnic Groups in Europe, 1850-1940.Volume III. New York University Press. Dartmouth 1990. ISBN 1 85521 0967.
- Rätoromanische Schweiz. In: Hans Bickel / Robert Schläpfer (Hg.): Mehrsprachigkeit - eine Herausforderung. Reihe Sprachlandschaft 13. Verlag Sauerländer. Aarau / Frankfurt am Main / Salzburg 1994. ISBN 3-7941-3647-0.
- Kann man von einander lernen? Die rätoromanische Sprachplanung in der Schweiz. In: Ladin, wohin? Möglichkeiten der Sprachentwicklung des Dolomitenladinischen. Città di Bolzano / Stadt Bozen. 1998, 43 - 68.
Literatur (Auswahl)
- Flurin Spescha: Hitzebeständiger Vermittler. In: Die Weltwoche. 65. Jahrgang, Nr.48. Zürich, 27. November 1997. Seite 53.
- Gion Lechmann: Rätoromanische Sprachbewegung. Die Geschichte der Lia Rumantscha von 1919 bis 1996. Studien zur Zeitgeschichte Band 6. Verlag Huber. Frauenfeld Stuttgart Wien 2005. ISBN 3-7193-1359-X
- Andreas Schmid: Eine Sprache als Denkmal. In: NZZ am Sonntag. Zürich, 28. Oktober 2007. Seite 21.
- Reto Furter: Zweisprachigkeit ist ein Schlüssel. Interview mit Bernard Cathomas. In: Die Südostschweiz. Chur, 9. Mai 2009. Seite 2.
- Weitere Literatur von und über Bernard Cathomas über www.kantonsbibliothek.gr.ch oder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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