- Besucherbergwerk Bad Schlema
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Besucherbergwerk Bad Schlema Schacht 15IIb Andere Namen Markus-Semmler-Stollen Abbau von Eisenerz, Kupfererz; Größte Tiefe 1800 m Betriebsbeginn 15. Jahrhundert Betriebsende 1991 Geografische Lage Koordinaten 50° 36′ 5″ N, 12° 39′ 24″ O50.60148812.656786Koordinaten: 50° 36′ 5″ N, 12° 39′ 24″ O Lage Besucherbergwerk Bad SchlemaGemarkung Niederschlema Kreis Erzgebirgskreis Revier Schneeberg Das Besucherbergwerk Bad Schlema ist ein in den ehemaligen Silber- und Uranbergwerken bei Bad Schlema betriebenes Schaubergwerk. Bis 1996 war es am Schacht 371 angesiedelt, nach dessen Flutung wurde ab 1999 der Schacht 15IIb Markus-Semmler als Besucherbergwerk Markus-Semmler saniert.
Hintergrund
Der Bergbau in Schlema war über Jahrhunderte hinweg durch die Vorkommen an Eisen, Kupfer und Silber geprägt und erlangte mit dem Kobaltabbau überregionale Bedeutung. Richard Friedrich entdeckte zwischen 1908 und 1911 im Markus-Semmler-Stollen starke ionisierende Strahlung und verhalf dadurch der Stadt zu dem Titel Kurbad.
Erste Bergbautätigkeiten sind nachweislich bis in das 15. Jahrhundert zurückzuverfolgen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Uranabbau durch die Sowjetunion forciert und die weitere Entwicklung des Kurbades trat in den Hintergrund.
Mit der Deutschen Einheit 1990 wurde der Uranabbau in Schlema eingestellt. Aus dem Bergwerksbetreiber, der SDAG Wismut, wurde die Wismut GmbH, die seit 1991 als bundeseigenes Unternehmen die Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranbergbaues betreibt. Das ehemalige Bergwerk, dass bis in eine Teufe von rund 1800 m vorgedrungen war, wurde nach und nach geflutet. Der Wasserstand lag im Sommer 2009 rund 80 m unter der Erdoberfläche.
Die Lagerstätte zählt mit über 1.000 uranerzführenden Gängen zu den weltweit größten Uranvorkommen.
Daten und Zahlen zum Bergwerk
Die größte Förderung wurde 1963 erreicht, als rund 12.000 Bergleute 4.553 t Uran erzeugten. Der Aufwand dafür war sehr hoch, so verfügte allein die Bewetterung und Wetterkühlung über eine installierte Leistung von 50 Megawatt. Das entsprach zu etwa 0,2% des Gesamtenergiebedarfs der damaligen DDR.
Am 2. Januar 1988 wurde über den Blindschacht 383IIIb eine Sohle in einer Tiefe von 1.800 m aufgefahren, die seinerzeit die größte aufgeschlossene Teufe Deutschlands war.
1991 wurde die Erzförderung im gesamten Bergwerk eingestellt. Schacht 371 wurde zu einem Besucherbergwerk ausgebaut, jedoch 1996 wegen des Flutungsanstieges für den Besucherverkehr wieder geschlossen.
1999 übernahm der Ring Deutscher Bergingenieure den 1980 geteuften Schacht 15IIb und baute ihn zu einem Besucherbergwerk unter der Leitung von ehemaligen Bergleuten aus. Es wurde am „Roten Kamm“ eröffnet und führt die Besucher über eine Seilfahrtanlage auf eine Tiefe von 46 Metern. Dort befinden sich das ehemalige Steigerbüro, das nun für Erläuterungen im Rahmen der Bergwerksführungen dient. Ferner kann es für kleinere und Veranstaltungen und auch für Hochzeitszeremonien in bergmännischer Tradition genutzt werden. Im Rahmen der Besucherführungen werden hier durckluftbetriebene Bohrgeräte gezeigt und verschiedene Abbauschemata umrissen.
Auch für Laien erkennbar sind die verschiedenen Zeiten, in denen in diesem Stolln zu früheren Zeiten überwiegend Silber abgebaut wurde. So sind die ersten Strecken aus dem 15. Jahrhundert kaum mehr als mannshoch, schulterbreit und kaum befestigt. Aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert stammende Strecken wurden wegen der Nutzung von schwererem Abbaugerät (u. a. Hunte) mit einer Breite und Höhe von etwa 1,80 Meter deutlich größer. Mit Aufnahme des großindustriellen Uranabbaus zum Beginn der 1950er Jahre wurden dann Strecken mit Höhen und Breiten von mehr als 3 Metern vorangetrieben, um schweres Gerät vor Ort schaffen zu können.
Weblinks
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