- Thomas Bilney
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Thomas Bilney (* um 1495 in Norfolk; † 19. August 1531 in Norwich) war ein Vorreiter der Reformation in England und anglikanischer Märtyrer.
Leben
Bilney studierte in Cambridge und wurde im Jahr 1519 zum Priester geweiht. Im Jahr 1520 trat er als Fellow dem Kollegium von Trinity Hall bei. Bilney widmete sich unter dem Eindruck der lateinischen Bibelübersetzung durch Erasmus dem Bibelstudium, dass ihm ein neues Verständnis des christlichen Glaubens erschloss. 1 Tim 1,15 EU befreite ihn von der Angst um sein Seelenheil, wobei er bereits mit lutherischem Gedankengut vertraut gewesen sein dürfte.[1]
Fortan bemühte sich Bilney um eine bibeltreue Lebensführung, trat im Sinne der lutherischen Rechtfertigungslehre des Sola fide gegen den Ablass ein und predigte gegen Heiligen- und Bilderverehrung. In Cambridge schloss er sich einer Gruppe an, die an den Lehren der Reformation interessiert war. Bilney konnte Hugh Latimer im Jahr 1524 für die Ideen der Reformation gewinnen. 1527 wurde er unter dem Vorwurf der Häresie verhaftet, nach London gebracht und musste sich dort vor Thomas Wolsey und Cuthbert Tunstall verantworten. Bilney ließ sich überreden und schwörte ab. Nach seiner Rückkehr nach Cambridge im Jahr 1529 trieben ihn jedoch schwere Gewissenskonflikte dazu, entgegen eines verhängten Verbotes, seine Überzeugungen wieder zu predigen. Bilney wurde erneut verhaftet und durch den Bischof von Norwich, Richard Nykke, zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Einzelnachweise
- ↑ Marie-Luise Ehrenschwendter: Bilney, Thomas. In: Hans Dieter Betz u.a. (Hrsg.): Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. 4 Auflage. 8, Nr. 1, UTB, Stuttgart 8. Oktober 2008, ISBN 978-3-8252-8401-5, Sp. 1598.
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