Birgit Studt

Birgit Studt

Birgit Studt (* 9. Juli 1960 in Rheine) ist eine deutsche Historikerin.

Birgit Studt studierte Geschichte, Germanistik, Erziehungswissenschaften und Volkskunde an der Universität Münster und schloss ihr Studium 1985 mit dem ersten Staatsexamen ab. 1990 wurde sie bei Peter Johanek über 
Geschichtsschreibung und Geschichtskultur am Heidelberger Hof promoviert. Von 1986 bis 1995 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sonderforschungsbereiches 231 „Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter“ und habilitierte sich im Jahre 2000 über die Reformpolitik Papst Martins V. zwischen den Konzilien von Konstanz und Basel. Von 2001 bis 2004 arbeitete Studt als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Vergleichende Stadtgeschichte an der Universität Münster in einem Forschungsprojekt über gender-Rollen in der Haus- und Familienüberlieferung gesellschaftlicher Eliten in der spätmittelalterlichen Stadt. Nach Vertretungen und Gastprofessuren in Münster und Wien und einem Forschungsaufenthalt am Deutschen Historischen Institut in Rom folgte im Jahr 2005 der Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seitdem ist Brigit Studt Inhaberin des „Lehrstuhles für mittelalterliche Geschichte 2“.

Birgit Studt publiziert zur Geschichtsschreibung des 13.-15. Jahrhunderts, zur spätmittelalterlichen Schriftkultur, zur Geschichte der Residenzen und höfischen Kultur, zur politischen Kommunikation im Spätmittelalter, zur römischen Kurie und zum höfischen Humanismus sowie Bereichen der neueren Kulturgeschichte. Sie ist Direktorin des Freiburger Mittelalterzentrums und unter anderem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Historischen Instituts in Rom, der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg und des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte.

Schriften (Auswahl)

Monografien
  • "Fürstenhof und Geschichte. Legitimation durch Überlieferung" (Norm und Struktur. Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit 2). Köln u. Wien 1992. ISBN 3-412-03592-0.
  • "Studien zur Überlieferung der 'Flores temporum'" (MGH. Studien und Texte 14). Hannover 1996 (zus. mit Heike Mierau und Antje Sander-Berke), ISBN 3-775-25414-5.
  • "Papst Martin V. (1417-1431) und die Kirchenreform in Deutschland" (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii 23). Köln, Weimar u. Wien 2004, ISBN 3-412-17003-8.
  • Birgit Studt / Antje Sander-Berke (Hgg.): Peter Johanek: "Was weiter wirkt... Recht und Geschichte in Überlieferung und Schriftkultur des Mittelalters". Münster 1997, ISBN 3-932-61002-4.
  • Birgit Studt (Hg.): "Haus- und Familienbücher in der städtischen Gesellschaft des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit" (Städteforschung A 69). Köln 2007, ISBN 3-412-24005-2.
  • Birgit Studt / Susanne Rau: "Geschichte schreiben. Ein Quellen- und Studienhandbuch zur Historiografie (ca. 1350–1750)", Berlin 2010, ISBN 3-050-04569-8.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Studt — ist der Nachname folgender Personen: Birgit Studt (* 1960), deutsche Historikerin Heinrich Konrad Studt (1838–1921), deutscher Jurist und Politiker Katja Studt (* 1973), deutsche Schauspielerin Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Buchrolle — Ein Römer liest eine Schriftrolle. Von einem Sarkophag im Garten der Villa Balestra. Schriftrolle (auch Buchrolle, Volumen oder Rotulus) ist die aus einer gerollten Papyrus oder Pergamentbahn bestehende typische Buchform des Altertums (siehe …   Deutsch Wikipedia

  • Job Vener — als Gutachter, 1426 Job Vener (* um 1370 in Straßburg; † 9. April 1447 in Speyer) war ein katholischer Priester, gelehrter Jurist und Verfasser von Reformschriften. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Konkordatslehrstuhl — Ein Konkordatslehrstuhl ist ein Lehrstuhl an einer staatlichen Universität, der nicht in einer theologischen Fakultät angesiedelt ist, bei dessen Besetzung die Katholische Kirche aber ein Einspruchsrecht hat. Konkordatslehrstühle bestehen in… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin V. — Papst Martin V. Nachzeichnung einer Statue von Jacopino da Tradate (1424) von Cesare Cantù (1858) …   Deutsch Wikipedia

  • Rheine — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ritualmordlegende — Darstellung des angeblichen Ritualmords an Simon von Trient im Jahr 1475, aus der Weltchronik Hartmann Schedels von 1493 Eine Ritualmordlegende (auch: Blutanklage, Blutbeschuldigung, Blutgerücht, englisch blood libel) sagt gesellschaftlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Rotulus — Ein Römer liest eine Schriftrolle. Von einem Sarkophag im Garten der Villa Balestra. Schriftrolle (auch Buchrolle, Volumen oder Rotulus) ist die aus einer gerollten Papyrus oder Pergamentbahn bestehende typische Buchform des Altertums (siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Schriftrolle — Josua Rolle Kompletter Schriftrollensatz des …   Deutsch Wikipedia

  • Konstanzer Weltchronik — Die Konstanzer Weltchronik ist ein deutschsprachiges Geschichtswerk, das am Ende des 14. Jahrhunderts wohl in Konstanz entstanden ist. Das knappe universalhistorische Kompendium, von dem derzeit neun Handschriften aus dem 15. Jahrhundert bekannt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”