- Birni-N’Konni
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Birni-N’Konni ist eine Stadt mit 139.142 Einwohnern in der Region Tahoua in Niger.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Birni-N’Konni ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departements Birni-N’Konni. Die Stadt liegt im Süden des Landes an der Grenze zu Nigeria, in der Großlandschaft Sudan an deren Übergang zur Sahelzone. Die Altstadt (der „ancien noyau“) wird im Osten vom saisonal Wasser führenden Fluss Maggia begrenzt. Das Stadtgebiet ist in zehn Stadtviertel, 36 administrative Dörfer, ein traditionelles Dorf und 14 Weiler gegliedert. Die zehn Stadtviertel sind Fada, Kaoura, Malamaoua, Matankaroua, Mounwadata I, Mounwadata II, Rini, Roumji, Sabon Gari und Tagajia.[1]
Geschichte
Die Stadt wurde im 15. Jahrhundert von einem Fürsten der Kanni-Dynastie aus Birnin Kebbi gegründet. 1823 erhielt sie eine Befestigung, birni auf Hausa, um gegen den 1804 von Usman dan Fodio ausgerufenen Dschihad der Fulbe geschützt zu sein. Seitdem heißt die Stadt Birni-N’Konni, übersetzt „Befestigung der Kanni“.
1899 war Birni-N’Konni Schauplatz eines berüchtigten Massakers. Im Zuge der Besetzung Französisch-Westafrikas wurde den französischen Offizieren Paul Voulet und Julien Chanoine die Übergabe von sechs jungen Ochsen verweigert, woraufhin diese den Befehl zur Zerstörung der Stadt und zur Tötung der damals über 10.000 Einwohner gaben.[2]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung im Jahr 1988 hatte die Stadt 29.034 Einwohner und bei der letzten Volkszählung im Jahr 2001 42.897 Einwohner.[3] Für 2010 wurden 139.142 Einwohner berechnet.[4] Die größte Volksgruppe in Birni-N’Konni sind die Hausa.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der verwinkelten Altstadt befinden sich die alte Große Moschee und die chefferie, der Sitz des sarki, des traditionellen Stadtoberhaupts. Entlang der Maggia liegen Gärten. Ein weiteres großes Gartenareal ist Tchilankom zwischen den Stadtteilen Sabon Gari und Mounwadata I.
Die örtliche Maison des jeunes et de la culture ist die Maison Kondo. Hier finden gelegentlich Turniere der lutte traditionelle, einer beliebten Kampfsportart, sowie Konzerte statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bedingt durch die günstige Verkehrslage ist Birni-N’Konni ein wichtiges Handelszentrum. Die Hauptstraße, die vom Carrefour de l’Unité entlang der Altstadt Richtung nigerianischer Grenze verläuft, ist eine belebte und verkehrsreiche Geschäftsstraße. An der Hauptstraße befindet sich der täglich geöffnete Marktplatz, der besonders am Mittwoch, dem Markttag, von einer Vielzahl ethnischer Gruppen besucht wird – neben Hausa unter anderen von Fulbe, Tuareg und Zarma.
Birni-N’Konni ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Stadt liegt am Dakar-N’Djamena-Highway und wird von allen vier großen Busunternehmen des Landes angefahren. Beim Busbahnhof befindet sich ein großer Schwarzmarkt.
Die katholische Mission betreibt mit dem Centre Kan Kowa Shi Waye ein Bildungszentrum, das insbesondere die Lese- und Schreibfähigkeit von Erwachsenen in den Sprachen Französisch und Hausa fördert. Dem Zentrum ist eine Bibliothek angeschlossen.
Literatur
- Jolijn Geels: Niger. Bradt, Chalfont St Peter 2006, ISBN 1-84162-152-8
Einzelnachweise
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 22. Januar 2011.
- ↑ Jean Martin: Lexique de la colonisation française. Dalloz: Paris 1988, ISBN 2-247-00935-2, S. 387–388
- ↑ World Gazetteer: Tahoua: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung, abgerufen am 27. Dezember 2009.
- ↑ Institut national de la statistique (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendence du Niger. Niamey 2010 (Online-Version), S. 55.
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