Kohleneisenstein

Kohleneisenstein
Kohleneisenstein (Staatliches Museum für Mineralogie und Geologie, Dresden)

Kohleneisenstein, auch Blackband oder Schwarzstreif genannt, ist eine flözartige Ablagerung von Eisenerz in karbonischen Sedimenten, welches häufig zusammen mit Steinkohle auftritt.[1] Dabei handelt es sich um ein schwarzes, mattes bis schimmerndes dickschieferiges Gestein, das sich aus einem Gemenge von Eisenspat mit einem Kohlenanteil von 12–35 % zusammensetzt. Das Erz enthält einen Eisenanteil von durchschnittlich 24–30 % Eisen. Verunreinigt wird es meistens durch Anteile Mergel, Sand oder Ton. Seine schwarze Färbung erhält der Kohleneisenstein durch seinen, über 10 prozentigen Anteil an Steinkohle. Trotz der Verunreinigungen ist Kohleneisenstein ein Erz, das sich ausgezeichnet für die Eisengewinnung eignet.

In einigen Flözen der Steinkohlenformation bildet das Kohleneisenstein bis zu 0,7 Meter mächtige Flöze. Dieses tritt in Deutschland im Rheinisch-Westfälischen Steinkohlenrevier verstärkt in den Bereichen Sprockhövel, Gelsenkirchen oder Dortmund-Aplerbeck auf. In englischen oder auch in den schottischen Steinkohlenrevieren erreichen die Kohleneisensteinflöze bedeutende Mächtigkeit.[2] Zuerst gefunden wurde Kohleneisenstein im Jahr 1801 in Schottland. Seit Anfang der 1830er Jahre wird es zur Eisenherstellung benutzt. Die ehemals bedeutende schottische Eisenindustrie basierte auf den großen Vorkommen von Kohleneisenstein.[3]

Literatur

  • Friedrich Klockmann: Lehrbuch der Mineralogie. Fünfte und sechste verbesserte und vermehrte Auflage, Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart 1912

Einzelnachweise

  1. Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9
  2. Lexikon 88: Kohleneisenstein
  3. Lexikon 88: Eisen (Brauneisenstein, Spateisen-, Thoneisen- und Kohleneisenstein)

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