- Leo Biaggi de Blasys
-
Leo Biaggi de Blasys (* 1906 in Bogliasco; † 15. November 1979 in Escalona bei Toledo) war ein italienischer Zuckerfabrikant und Sportfunktionär.[1]
Leben
De Blasys fungierte während des italienischen Faschismus und darüber hinaus auch als Delegierter des Internationalen Roten Kreuzes für Italien.[2] Als solcher war er auch an der Flucht mehrerer prominenter Nazis beteiligt.[3]
Durch Vermittlung von Valerio Benuzzi, Vertrauensperson von Walter Rauff, traf der IKRK-Delegierte für Norditalien Hans Bon im Januar 1945 Karl Wolff (SS-Mitglied), Alfredo Ildefonso Schuster und Rudolf Rahn. Verhandlungen über den Besuch des Durchgangslager Bozen durch das IKRK verliefen zunächst positiv, auch eine Befreiung der Juden aus dem KZ Bozen wurde besprochen. Wegen Krankheit der Delegierten Bon und Biaggi de Blasys fand die KZ-Visite jedoch nicht statt. [4]
1959 war er Vorsitzender der Federation-Internationale-Tir-Armes-Sportives-Chasse (Verband der Jagdschützen).[5] Er brachte seine S.P.I.C.A.-YAUIS in die Sindicato nazionale zuccerifici ein[6] und kaufte sich 1961 für 14 Millionen Peseten die königliche Jagd im Coto de Doñana.[7] Am 21. Juni 1961 wurde er mit dem Grande Ufficiale Ordine al Merito della Repubblica Italiana (Verdienstorden der Italienischen Republik)[8] und im März 1974 mit der ICRC-Silbermedaille dekoriert.[9]
Einzelnachweise
- ↑ ABC, 1980/11/15.Primer aniversario
- ↑ A. Stille Benevolence and Betrayal: Five Italian Jewish Families under Fascism 1991, S. 260
- ↑ Gerald Steinacher Nazis auf der Flucht: wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen 2008, S. 310, 313f.
- ↑ [1] S.20 FN 131
- ↑ ABC, 16. Mai 1959-Luto en el Carambolo
- ↑ legislature.camera.it L'Industria saccarifera in Italia (PDF), S. 204.
- ↑ Doñana: A Royal Hunting Ground
- ↑ Dettaglio decorato Biaggi de Blasys Dott. Leo
- ↑ International review of the red cross (PDF) Analytical In dex 1961–1974.
Wikimedia Foundation.