- Bombardier TWINDEXX Swiss Express
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TWINDEXX, Version IR 200 Anzahl: 30 (achtteilig) Hersteller: Bombardier Baujahr(e): ab 2012 Spurweite: 1435 mm Länge über Kupplung: 200'600 mm Höhe: 4'590 mm Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h Kurzzeitleistung: 7500 kW Stromübertragung: Fahrleitung Sitzplätze: 696 Einsatzgebiet: Fernverkehr Schweiz TWINDEXX, Version IC 200 Anzahl: 20 (achtteilig) Hersteller: Bombardier Länge über Kupplung: 200'600 mm Kurzzeitleistung: 7500 kW Sitzplätze: 621 inkl. Speisewagen TWINDEXX, Version IR 100 Anzahl: 9 (vierteilig) Hersteller: Bombardier Länge über Kupplung: 101'000 mm Kurzzeitleistung: 3750 kW Sitzplätze: 340 TWINDEXX Swiss Express ist ein doppelstöckiger Triebzug, welchen die SBB bei der Firma Bombardier bestellt haben. Die Auslieferung der 59 bestellten Exemplare soll von 2013 bis 2019 dauern; Optionen für mehr als 100 weitere wurden vertraglich vereinbart. Der finanzielle Umfang beträgt CHF 1,9 Milliarden, damit ist es auch der teuerste SBB-Auftrag der Geschichte. Diese Züge sollen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 in den Regelbetrieb kommen. Der Zug wird zweiklassig geführt.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Gegenüber anderen Doppelstock-Triebzügen zeichnet sich der Twindexx vor allem durch eine Variante der Neigetechnik, genannt WAKO (Wankkompensierung), aus. Diese Wankkompensation soll verhindern, dass sich der Wagenkasten in Kurven nach aussen neigt, und so höhere Geschwindigkeiten in Kurven erlauben. Im Gegensatz zur normalen Neigetechnik, die bis zu 8° Neigung erlaubt, sind es hier nur 2°; dafür soll aber WAKO sehr ausfallsicher sein. Da es sich um eine neuartige Technologie handelt, ist ein Testprogramm geplant. Zunächst wird von 25. Januar bis Juli 2011 ein IC 2000-Doppelstockwagen mit Drehgestellen mit WAKO getestet[1]. Anschließend werden vorerst nur in zwei TWINDEXX eingebaut und, falls sie sich bewährt, in allen anderen Zügen nachgerüstet. Sollte sich die Technologie jedoch nicht einsetzen lassen, können die Züge auch weiterhin ohne die Wankkompensation verkehren. Als Vertragsstrafe müsste der Hersteller Bombardier die SBB mit bis zu CHF 100 Mio. entschädigen.
Vergleich IC2000
Im Vergleich zu einem gleichlangem Zug aus IC2000-Wagen und einer Re 460-Lokomotive verbraucht das Treibsystem rund 10 % weniger Energie. Zudem verfügt der Twindexx Swiss über ein grosses Restaurant und einen Familienwagen. Auch die Toiletten sind grösser und pro Zug ist mindestens ein Wickeltisch enthalten. In der 1. und 2. Klasse wird es kostenpflichtiges drahtloses Internet geben und an jedem Platz Steckdosen. Weitere Einbauten sind Businessabteile, elektronische Sitzplatzreservierung und Videoüberwachung. Zudem sind die Wagen weniger druckanfällig, da sie auch in Deutschland fahren sollen und nach einschlägigen deutschen Normen gebaut und auch zugelassen werden.
Einsatz
Ab Dezember 2013 soll der Twindexx auf den Route St. Gallen–Genf, Romanshorn–Brig und Zürich–Luzern zum Einsatz kommen. Ab 2020 ist der Einsatz auf der Gotthardstrecke (wo dann dank Gotthard-Basistunnel keine Neigetechnik mehr nötig sein wird) geplant. Zudem sind später Strecken nach Basel, Chur, Interlaken, Konstanz und durch das Wallis Kandidaten für diesen Zug.
Der Zug soll mittels WAKO, guter Beschleunigung sowie kleineren baulichen Massnahmen die Fahrzeit der Strecke Bern–Lausanne von momentan 66 Minuten auf unter 60 reduzieren, was in Lausanne die Einrichtung eines Taktknotens zur vollen und halben Stunde erlaubt.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Elektrotriebwagen
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