Brigitta von Stiebar

Brigitta von Stiebar

Brigitta von Stiebar (* 1480; † 1557 in Bamberg) war von 1526 bis 1554 letzte Äbtissin des Klosters Schlüsselau.

Brigitta stammte aus der ritteradeligen Familie von Stiebar. Sie war eine Tochter des Albrecht Stiebar zu Buttenheim, Aisch und Wachenroth und Elisabeth, einer geborenen von Grumbach. Die Familie von Stiebar stellte mehrere Nonnen und Äbtissin von Schlüsselau und St. Theodor in Bamberg.

Brigitta war 1526 die Nachfolgerin von Ursula von Truppach, die in der Folge des Bauernkriegs im Exil in Bamberg verstorben war. Sie setzte sich für den Wiederaufbau des zerstörten Klosters ein. Die Bemühungen, wie das Ersuchen der Bestätigung der Klosterprivilegien bei Kaiser Karl V. wurden durch den Einfall des Markgrafen Albrecht Alcibiades im Zweiten Markgrafenkrieg, der am 22. April 1553 das Kloster in Brand setzte, zunichte gemacht. Als Folge der Reformation war außerdem die Zahl der Klosterschwestern dramatisch abgesunken. Am 1. August 1554 besiegelte der Bamberger Bischof Weigand von Redwitz die endgültige Auflösung des Klosters. Die ruinöse Klosteranlage blieb unverändert, die Güter des Kloster wurden eingezogen und unter fürstbischöfliche Verwaltung gestellt. [1] Die Äbtissin Brigitta, seit 1550 erblindet, wurde aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes von ihren Verpflichtungen als Äbtissin entbunden. Sie starb drei Jahre später im Alter von 77 Jahren, die wenigen verbliebenen Nonnen waren bereits vorher verstorben. Sie wurde in der Grablege der Familie in Buttenheim bestattet. Ihr Epitaph ist erhalten geblieben. Er zeigt in grober Bearbeitung die Äbtissin, die Hände zum Gebet gefaltet.

Literatur

  • Joachim Hotz: Zisterzienserklöster in Oberfranken. In: Große Kunstführer. Bd. 98, Schnell und Steiner, München, Zürich 1982, ISBN 3-7954-0842-3, S. 81,86.
  • Stefan Nöth: Äbtissin Brigitta von Stiebar (1480-1557). In: Inge Meidinger-Geise (Hg.): Frauengestalten in Franken. Würzburg 1985. S.62-67.

Einzelnachweise

  1. Hans Paschke: Die Giechburg in ihrer Glanzzeit unter Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel (1599-1609) und der Wiederaufbau von Kloster Schlüsselau. In: 111. Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg. Bamberg 1975. S.333.


Vorgänger Amt Nachfolger
Ursula von Truppach Äbtissin des Klosters Schlüsselau
1526-1554
---

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stiebar (Adelsgeschlecht) — Familienwappen im Ingeram Codex Wappen der Familie nach …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula von Truppach — († 1526 in Bamberg) war bis 1526 vorletzte Äbtissin des Klosters Schlüsselau. Ursula stammte aus der ritteradeligen Familie von Truppach. Der Genealoge Johann Gottfried Biedermann [1] nennt als ihre Eltern Georg von Truppach zu Truppach und… …   Deutsch Wikipedia

  • Brigitte — ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Verbreitung 3 Namenstag 4 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Schlüsselau — Wallfahrtskirche, vorher Klosterkirche und repräsentativer fürstbischöflicher Bau und Vorplatz …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”