- Bruno Decarli
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Bruno Decarli auf einer Fotografie von Alexander Binder
Bruno Decarli (* 15. März 1877 in Dresden; † 31. März 1950 in Tiverton, Devon, Vereinigtes Königreich) war ein deutscher Schauspieler mit kurzer, aber intensiver Arbeit beim Stummfilm.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Kammersängers Eduard Decarli (eigentlich Eduard Schmidt) hatte sein Theaterdebüt im Jahre 1895 in Meiningen gegeben. Ein Jahr später ging er nach Zürich, anschließend kam er über Gera, Dresden und Berlin 1908 an das Leipziger Stadttheater, dem er bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs die Treue halten sollte.
1915 holte ihn Max Reinhardt an das Deutsche Theater zurück nach Berlin. Im Jahr darauf begann Decarli mit seiner Filmarbeit. Er spielte überwiegend Hauptrollen in Dramen, Kriminalfilmen und Melodramen, mehrfach hatte er die damaligen Topstars Henny Porten und Mia May als Partnerinnen. Zeitweise, gegen Ende des Ersten Weltkriegs, besaß Decarli seine eigene Filmserie. Kurzzeitig, 1919/20, war er überdies als Regisseur bzw. Produzent tätig.
Mit Jahresbeginn 1923 kehrte Decarli wieder zur Bühne zurück und spielte fast ausschließlich (bis zur Schließung aller deutscher Spielstätten im Sommer 1944) an den Sächsischen Staatstheatern in Dresden. Vor die Kamera trat Decarli, der nach 1945 beschäftigungslos blieb, kaum mehr. Der zuletzt schlohweißhaarige Schauspieler, der seine letzte Filmrolle in einer NS-propagandistischen, antienglischen Inszenierung erhalten hatte, starb 1950 in Tiverton, Grafschaft Devon.
Filmografie
- 1916: Gelöste Ketten
- 1916: Das wandernde Licht
- 1916: Der Mann im Spiegel
- 1917: Die Nixenkönigin
- 1917: Die Liebe der Hetty Raymond
- 1917: Das Gewissen des Andern
- 1917: Der Richter
- 1917: Vertauschte Seelen
- 1917: Furcht
- 1918: Die Heimkehr des Odysseus
- 1918: Die Sieger
- 1918: Im Zeichen der Schuld
- 1918: Fräulein Mutter
- 1919: Die Nackten
- 1919: Morphium
- 1919: Jettatore
- 1919: Die Herrin der Welt
- 1919: Der Tempelräuber
- 1919: Rebellenlieben
- 1919: Sünden der Eltern
- 1919: Der Hirt von Maria Schnee
- 1919: Das Gift im Weibe (auch Regie)
- 1920: Uriel Acosta (auch Produktion)
- 1920: Störtebeker (auch Produktion)
- 1920: Brigantenrache (auch Produktion)
- 1921: Der Unheimliche
- 1922: Scheine des Todes
- 1922: Ein neues Leben (De bruut)
- 1922: Die Liebeslaube
- 1922: Der Mann mit der eisernen Maske
- 1922: Ein Glas Wasser
- 1935: Viktoria
- 1938: Das Leben kann so schön sein
- 1940: Das Herz der Königin
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Band 2. Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 326.
Weblinks
- Bruno Decarli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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