- Buch der Himjaren
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Das Buch der Himjaren ist ein fragmentarisch erhaltenes syrisches Werk in syrischer Sprache, das über die Christenverfolgung in Himjar Anfang des 6. Jahrhunderts, über die Martyrien dabei Verfolgter und die Intervention des christlichen Aksumitischen Reichs berichtet. Es ist nur in den Resten einer einzigen Handschrift aus dem 10. Jahrhundert erhalten. Nach dem Herausgeber, A. Moberg, ist das Werk authentisch und stammt aus dem 6. Jahrhundert. Sowohl der Verfasser und der ursprüngliche Titel sind unbekannt; der heute übliche Titel stammt von A. Moberg.
Inhaltsverzeichnis
Handschrift
Das Buch der Himjaren ist nur durch knapp 60 Pergamentfragmente, die 1920 im Einband einer syrischen Handschrift liturgischen Inhalts aus dem 15. Jahrhundert gefunden wurden, bekannt. Die Fragmente gehören zu einer älteren Handschrift, die mindestens das Buch der Himjaren sowie eine theologische Abhandlung enthielt und die von einem gewissen Stephanos um 930 in syrischer Sprache und einer regelmäßigen jakobitischen Schrift niedergeschrieben wurde; die Fertigstellung des Buchs der Himjaren ist auf den 10. April 932 (10. Nisan 1243 der seleukidischen Ära) datiert.
Aufbau und Inhalt
Das Buch bestand ursprünglich aus 49 Kapiteln, hinzu kamen ein Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis und ein Kolophon. Zunächst berichtete das Buch in nicht mehr erhaltenen Kapiteln über die Ausbreitung des Judentums und des Christentums in Himjar. Anschließend geht es auf eine erste Christenverfolgung ein, die auf Bitten des himjarischen Bischofs Thomas durch eine Invasion der Aksumiten unter Haywana (Ḥywnʾ) beendet wird. Nach dessen Rückzug kommt es unter dem neuen jüdischen König Masruq in Himjar zu einer neuen Christenverfolgung. Zunächst lässt er die Kirchen in der himjarischen Hauptstadt Zafar zuerstören und die dort lebenden Aksumiten ermorden, dann belagert er die Stadt Nadschran und lässt dort lebende Christen töten und verfolgt auch die Christen in den „Städten“ Hadramaut, Marib und Hajaren. Auch nach dem Rückzug Masruqs aus Nadschran werden die Christen dort weiter verfolgt. Das Buch geht dabei ausführlich auf die Martyrien einzelner Personen ein und enthält zwei Listen von Märtyrern. Auf Bitten der himjarischen Christen findet daher eine neue, als Strafe Gottes gedeutete Invasion der Aksumiten unter König Kaleb statt, der die verfolgten Christen befreit. Er vergibt den Christen, die ihren Glauben verleugnet haben, lässt Kirchen bauen und Priester weihen, setzt einen christlichen König aus der himjarischen Königsfamilie ein und kehrt nach Äthiopien zurück.
Historischer Hintergrund
Die politischen Ereignisse des Buchs der Himjaren sind auch aus anderen christlichen und islamischen Quellen sowie himjarischen Inschriften bekannt. Die erste Invasion der Aksumiten in Himjar fand vermutlich 518 n. Chr. statt. Der jüdische König Masruq, der aus himjarischen Inschriften als Yusuf Asar Yathar und aus der islamische Tradition als Dhu Nuwas bekannt ist, hatte kurz kurz vor diesem Ereignis den himjarischen Thron. Die Verfolgung der Aksumiten und der himjarischen Christen sowie die Eroberung Nadschrans lässt sich durch zeitgenössische Inschriften und durch spätere Überlieferungen vermutlich auf 523 datieren. Die Invasion Kalebs, dessen ursprünglicher Name Ella Asbeha war, fand im Sommer 525 darauf statt und führte zur Durchsetzung des Christentums in Südarabien und zur Einsetzung des Marionettenkönigs Sumyafa Aschwa (525-536).
Literatur
- Axel Moberg: The Book of the Himyarites. Fragments of a hitherto unknown Syriac work. Gleerup, Lund 1924
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