Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft

Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft

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Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft
Rechtsform Eingetragener Verein
Gründung 20. September 1961
Ort Berlin
Präsident Peter Kurth,
Andreas Bankamp,
Dr. Thorsten Grenz
Oliver Gross
Karl Kellner
Bernd Schönmackers
Vorstand Peter Kurth
Geschäftsführer Dr. Andreas Bruckschen
Geschäftsführerin Anne Baum-Rudischhauser
Mitglieder 750
Website www.bde-berlin.de[1]

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel ist mit rund 750 Mitgliedsunternehmen die stärkste Vereinigung der deutschen Entsorgungs-, Recycling- und Wasserwirtschaft und auch europaweit der größte Verband der Branchen.[1]

Alle großen privaten Entsorgungsunternehmen sind Mitglieder im BDE, wie beispielsweise die Marktführer Remondis, Sulo (Veolia Environment) und Alba. Insgesamt gesehen ist die Branche regional und mittelständisch geprägt. Im Verband sind auch zahlreiche Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung sowie Betriebe der Städtereinigung organisiert.

In den Fachgremien des BDE arbeiten mehr als 500 Fachleute aus den Mitgliedsunternehmen zu Themen aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Abfallbehandlungwirtschaft sowie Wasserver- und –entsorgung. Als Arbeitgeberverband ist der BDE Tarifpartner der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für Mantel- und Entgelttarife. Die Fortentwicklung der Ausbildungsberufe in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft sowie die Weiterbildung sind seit 1992 in einer eigenen Bildungseinrichtung, dem Entsorga-Bildungswerk eingebunden.

In Bayern besteht als eigenständiger Verband der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V (VBS). Der VBS ist korporatives kooptiertes Mitglied im BDE. Der BDE ist in sechs Regionalvertretungen gegliedert, die von Berlin aus koordiniert werden.

Inhaltsverzeichnis

Gremien

Der BDE ist organisiert durch seine Gremien, in denen mehr als 500 Fachleute arbeiten. Hierzu gehören das Präsidium, der Vorstand mit dem Hauptgeschäftsführer sowie die sechs Regionalverbände.

BDE-Vizepräsidenten Egbert Tölle (Remondis AG, Lünen) hat in Personalunion auch die Aufgaben des Vizepräsidenten der Europäischen Föderation der Entsorgungswirtschaft, FEAD, übernommen.

Der BDE hat u.a. Arbeitsgruppen gebildet für Logistiksysteme, Abfallbeseitigungssysteme, Biologische Behandlungsverfahren, Sonderabfallwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Wasserwirtschaft und als Kleine Tarifkommissionen. Fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppen existieren für EU-Angelegenheiten, Umweltgesetzgebung und Recht, Steuern und Wettbewerb, Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement, Bildungswesen, BDE-Junioren, Water & Waste International.[1]

Ziele

  • Hoher ökologischer Standard bei der Abfallentsorgung und –verwertung
  • Förderung exportfähiger Zukunftstechnologie
  • Deregulierung und freie Märkte in der Entsorgungsbranche
  • Gleichberechtigung privater Unternehmen mit kommunalen Betrieben
  • Privatisierung und Wettbewerbsgleichheit in der Wasserwirtschaft
  • Europaweit einheitliche Anforderungen
  • Förderung von Sekundärroh- und –brennstoffen

Aufgaben in der Wasser- und Kreislaufwirtschaft

Als Fachverband stellt der BDE der Öffentlichkeit fachliche Beiträge, Anregungen und Stellungnahmen zur Verfügung. Er sammelt und verbreitet innovatives Know-how, Erfahrungen und Visionen nach dem Grundsatz: „Aus der Praxis für die Praxis!” Mit seinen inhaltlichen Beiträgen sucht der BDE Lösungsansätze für Gesetze und Verordnungen, technische Vorschriften und Regelwerken. Der BDE stellt Informationsmaterialien und Arbeitsmittel zur Verfügung.

Als Wirtschaftsverband arbeitet der BDE auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen mit Regierung, Parlamenten, Ministerien, Behörden, Ämtern, Parteien, Verbänden, Wirtschaftsvereinigungen, Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen zusammen.

Als Arbeitgeberverband ist der BDE Tarifpartner der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und schließt regelmäßig Mantel- und Entgelttarife ab. Der BDE fördert die Fort-, Aus- und Weiterbildung mit der Bildungseinrichtung "Bildungswerk der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BwDE)".

Geschichtlicher Abriss

Der BDE wurde am 20. September 1961 in Offenbach am Main gegründet. Er ging aus dem "Verband privater Städtereinigungsbetriebe (VPS)" hervor. Parallel zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt mobilisierte Gustav Edelhoff knapp 50 seiner Unternehmerkollegen zur Verbandsgründung. 1986 erfolgte die Namensänderung in "Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e. V. (BDE)". Den Aufgaben der Städtereinigung stellen sich gleichgewichtig die neuen Tätigkeitsfelder im Entsorgungs- und Recyclingbereich zur Seite. 1996 fusionierte der BDE "Bundesverband Sonderabfallwirtschaft (BPS)". Der Sonderabfallsparte wurde dabei in der Satzung des BDE eine besondere Stellung eingeräumt. Zum 1. Januar 2000 fusionierte der BDE mit dem "Verband privater Abwasserentsorger e. V. (VpA)". Der Bereich der Wasserwirtschaft wird deutlich gestärkt. Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung engagieren sich nunmehr im neuen "Fachbereich Wasserwirtschaft". Danach liefen die Geschäfte unter dem neuen Namen weiter, was im Zuge der Firmenwahrheit und Firmenklarheit eine weitere Namensänderung notwendig machte.[2]

Aktivitäten

Der BDE ist alleiniger Gesellschafter der 1982 gegründeten gemeinnützigen ENTSORGA gGmbH, Berlin. Das jeweilige Präsidium des BDE repräsentiert den Gesellschafter der ENTSORGA. Ihre Aufgabe ist im Sinne des nachhaltigen Umweltschutzes die Förderung der Abfall-, Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft sowie der Städtereinigung. Ihr Aktionsprogramm umfasst die ENTSORGA-Messe, das ENTSORGA-Magazin, ENTSORGA-Congresse, ENTSORGA-Bildungswerk, ENTSORGA-Schriften sowie das ENTSORGA-Messe Ausstellerverzeichnis.

Das seit 1992 bestehende ENTSORGA-Bildungswerk der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BwDE), Berlin bietet branchenspezifische Kurse und Lehrgänge, Workshops und Schulungen an. Mit Veranstaltungen wie Tagungen oder Kongressen werden aktuelle und brisante Themen der Entsorgungsbranche aufgegriffen.

Der BDE ist Mitbegründer und Kooperationspartner des seit 1994 bestehenden ZER-QMS, Zertifizierungsstelle, Qualitäts- und Umweltgutachter GmbH., Köln. Die ZER-QMS ist eine Umweltgutachterorganisation der Entsorgungswirtschaft mit dem Ziel der Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001. Mit dem Inkrafttreten der Entsorgungsfachbetriebeverordnung im Jahre 1996 erweiterte sich das Geschäftsfeld der ZER-QMS, die nunmehr sowohl als technische Überwachungsorganisation wie auch im Auftrag von Entsorgergemeinschaften Entsorgungsfachbetriebe begutachtet. Sie ist Zertifizierer für Arbeitssicherheitsmanagementsysteme. Auch die Vertretung in nationalen und internationalen Gremien im Auftrag des BDE sowie die fachliche Begleitung von BDE-Gremien gehört zu den Aufgaben der ZER-QMS.

Skandale

Im April 2008 wurde der Verband von der Entdeckung von Bilanz- und Beitragsmanipulationen erschüttert. Der seit 2004 amtierende BDE-Präsident Peter Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG Bremen, Vorsitzender der ENTSORGA gGmbH und seit 2006 Mitglied im Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) trat zurück. Nach kurzer kommissarischer Leitung durch Dr. Rainer Cosson übernahm am 13. November 2008 Matthias Raith das Amt des Hauptgeschäftsführer des BDE. Raith verfügt über berufliche Erfahrung als Staatsanwalt und Richter. Am 14. November 2008 berief der Verband den ehemaligen Finanzsenator des Landes Berlin, Peter Kurth (CDU) zum Vorsitzenden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Verband Nr. 154 der "Bekanntmachung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern". 4,6 MB, PDF
  2. Geschichte des Verbandes

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