- Bundesverband der Deutschen Industrie
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Bundesverband der Deutschen Industrie Rechtsform Eingetragener Verein Gründung 1. Juli 1949 Ort Berlin Präsident Hans-Peter Keitel
Vizepräsidenten
Klaus Engel
Friedhelm Loh
Heinrich Hiesinger
Arend Oetker
August-Wilhelm Scheer
Jürgen R. Thumann
Matthias Wissmann
Manfred WittensteinVorstand Hans-Peter Keitel Geschäftsführer Markus Kerber (ab 1. Juli 2011)
Holger Lösch (ab 1. Juli 2011)
Dr. Stefan Mair
Dieter SchweerMitglieder 38 Website www.bdi.eu[1] Der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) ist ein Verein mit Sitz in Berlin (früher Köln).
Als Dachorganisation ist er für die Wahrnehmung und Förderung aller Belange der in ihm zusammengeschlossenen Industriezweige verantwortlich. Nicht berechtigt ist er zur Vertretung sozialpolitischer Belange.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bildeten Vertreter von 32 Wirtschaftsverbänden und Arbeitsgemeinschaften am 19. Oktober 1949 – eine Woche nach Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in München – in Köln den Ausschuss für Wirtschaftsfragen der industriellen Verbände. Der Name berücksichtigte die Bedenken der Alliierten gegen einen permanenten industriellen Spitzenverband. Erst mit der für den Herbst 1949 geplanten Gründung des DGB erkannten die Alliierten auch die Notwendigkeit einer Spitzenvertretung der Unternehmer an. Am 1. Juli 1949 erklärten sich die Vertreter der Militärregierung bereit, die Satzung einer solchen Spitzenvertretung entgegenzunehmen. Vorbild war der Reichsverband der Deutschen Industrie, der von 1919 bis 1933 existiert hatte. Ende Januar 1950 erfolgte die Umbenennung in Bundesverband der Deutschen Industrie. Zum ersten Präsidenten wählten die anwesenden Unternehmer Fritz Berg.
Präsidenten
An der Spitze des Vereins steht der Vorstand mit einem Präsidenten. Dieses Amt hatten seit 1949 folgende Personen inne:
- 1949–1971: Fritz Berg
- 1972–1976: Hans Günter Sohl
- 1977 (Jan.–Okt.): Hanns Martin Schleyer
- 1978 (Jan.–Sept.): Nikolaus Fasolt
- 1978–1984: Rolf Rodenstock
- 1985–1986: Hans Joachim Langmann
- 1987–1990: Tyll Necker
- 1991–1992: Heinrich Weiss
- 1992–1994: Tyll Necker
- 1995–2000: Hans-Olaf Henkel
- 2001–Ende 2004: Michael Rogowski
- 2005–2008: Jürgen Thumann
- 2009– : Hans-Peter Keitel
Das Amt des Hauptgeschäftsführers bekleidete von 1990 bis Ende 2006 Ludolf-Georg von Wartenberg, im September 2007 wurde der ehemalige Umweltminister von Bayern Werner Schnappauf zu seinem Nachfolger bestimmt. Schnappauf kündigte am 25. März 2011 seinen Rücktritt zum Monatsende an, nachdem das Protokoll einer internen BDI-Sitzung vom 14. März 2011 bekannt geworden war. Danach hatte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) das Atom-Moratorium der Bundesregierung damit erklärt, dass nach der Atomreaktor-Katastrophe in Japan "angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien". Am 6. Juni 2011 wurde Markus Kerber einstimmig zum neuen Hauptgeschäftsführer des BDI und zum Mitglied des BDI-Präsidiums bestellt. Er wird ab dem 1. Juli 2011 die Geschäfte des BDI führen.
Themen des BDI
- Mittelstand und Familienunternehmen
- Forschung, Innovation und Technologie
- Konjunktur, Standort und Wettbewerb
- Informationsgesellschaft und Telekommunikation
- Globalisierung, Internationale Märkte und Handel
- Recht und Öffentliches Auftragswesen
- Europa und Brüssel
- Sicherheit und Verteidigung
- Klima und Umwelt
- Gesellschaft, Verantwortung und Verbraucher
- Energie und Rohstoffe
- Steuern und Finanzpolitik
- Infrastruktur und Logistik
Mitgliedsverbände
Der BDI betreut nach eigenen Angaben folgende Verbände:[2]
- Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.
- Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (BBS)
- Verband Beratender Ingenieure (VBI)
- Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI)
- Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI)
- Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. (BDE)
- Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V. (WEG)
- Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie e. V. (BVE)
- Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA)
- Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)
- Bundesverband Glasindustrie e. V.
- Zentraler Immobilien Ausschuss e. V. (ZIA)
- Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom)
- Verband der Kali- und Salzindustrie e. V. (VKS)
- Bundesverband Keramische Industrie e. V. (BVKI)
- Wirtschaftsvereinigung Kunststoff (WKV)
- Flughafenverband ADV
- Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI)
- Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
- Wirtschaftsvereinigung Metalle (wvm)
- Mineralölwirtschaftsverband e. V. (MWV)
- Verband Deutscher Papierfabriken e. V. (VDP)
- Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
- Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e. V. (VRB)
- Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM)
- Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e. V. (BDSV)
- Wirtschaftsvereinigung Stahl
- Wirtschaftsverband Stahlbau und Energietechnik e. V. (WV SET)
- Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V. (WSM)
- Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
- Bundesverband der Deutschen Tourismus-Wirtschaft e. V. (BTW)
- Verband der TÜV e. V.
- Verband der Deutschen Verbundwirtschaft e. V. (VdV)
- Deutscher Zigarettenverband e. V. (DZV)
- Verein der Zuckerindustrie e. V. (VdZ)
- Industriengruppe Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V.
- Industriengruppe Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien
- Industriengruppe Verband der Deutschen Automatenindustrie e. V. (VDAI)
- Industriengruppe Verband der Deutschen Dental-Industrie e. V. (VDDI)
- Industriengruppe Verband der Deutschen Lederindustrie e. V.
Vorläuferorganisationen
1876 entstand der Centralverband deutscher Industrieller.
Der 1819 von Friedrich List mitbegründete „Allgemeine Deutscher Handels- und Gewerbeverein“ verfolgte die Abschaffung der innerdeutschen Zollgrenzen und die Einführung einheitlicher Maße und Gewichte. Das Ziel wurde schließlich über die staatlichen Zollvereine ab 1828 schrittweise erreicht.
Siehe auch
- Lobbyismus
- Arbeitgeber
- Arbeitnehmer
- Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
- NMI
- Hans-Erich-Nossack-Preis
- BDI ist auch Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.[3]
Literatur
- Brehm, Alexander: Sind Verbände noch zeitgemäß? Ein Vergleich zwischen dem Centralverband Deutscher Industrieller und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., polisphere library, ISBN 978-3-938456-19-4, Berlin 2008.
- Mann, Siegfried: Macht und Ohnmacht der Verbände: Das Beispiel des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI) aus empirisch-analytischer Sicht, 1. Auflage, ISBN 3-7890-3107-0, Baden-Baden 1994
- Petersohn, Frederik: A.: Informalisierung und Parteipolitisierung im Politikformulierungsprozeß der Bundesrepublik Deutschland: Dargestellt am Beispiel der steuerpolitischen Positionen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zwischen 1982 und 1994, Münster, ISBN 978-3825845803, Münster und Berlin 2000.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Verband Nr. 370 der Bekanntmachung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern (PDF; 4,6 MB)
- ↑ Liste der betreuten Verbände durch den BDI
- ↑ Mitgliedseite im EBD. Abgerufen am 6. Oktober 2010.
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