- Burgruine Grünstein
-
Burgruine Grünstein Mauerrest der Ruine Grünstein
Entstehungszeit: noch vor 1361 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Grafschaft Bauweise: keine Besonderheiten Ort: Grünstein (Gefrees) Geographische Lage 50° 5′ 19,4″ N, 11° 44′ 15,4″ O50.0887311.73762595Koordinaten: 50° 5′ 19,4″ N, 11° 44′ 15,4″ O Höhe: 595 m ü. NN Grünstein ist eine Burgruine im Ortsteil Grünstein von Gefrees im Landkreis Bayreuth in Oberfranken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprung
Ähnlich der benachbarten Burg Stein geht die Burg Grünstein vermutlich auf die Walpoten zurück. Im Hennebergischen Lehenverzeichnis ist sie 1332 als Butzengerute aufgeführt. Das verschwundene Dorf Putzenreuth befand sich in unmittelbarer Nähe, auch der Putzenberg und der Putzenbach gehen darauf zurück. Die Burg wurde am 11. Mai 1361 erwähnt, als der Nürnberger Burggraf Friedrich V. den Brüdern Hans und Arnold von Hirschberg die Errichtung einer Burg gestattete und sich Öffnungsrechte vorbehielt. Die Burg wurde zu diesem Zeitpunkt bereits als Burgstall bezeichnet und danach wieder aufgebaut.
Im Spannungsfeld der Bamberger Bischöfe und der Nürnberger Burggrafen
Der Wiederaufbau von Grünstein entsprach der Expansionspolitik der Burggrafen in der Region und bildete einen Gegenpol zu den Bestrebungen der Bamberger Bischöfe. Der Einfluss der Bischöfe und der Burggrafen in der Region galt lange als strittig und wurde erst 1538 im Forchheimer Vertrag geregelt. Trotz des Öffnungsrechtes übten die Bamberger Bischöfe während des 14. Jahrhunderts über Grünstein Einfluss aus. Das vormalige Henneberger Lehen ging auf die Bischöfe über.
Belehnungen an die Herren von Hirschberg durch die Bamberger Bischöfe sind von 1447 bis 1557 beurkundet. 1447 war die Rede von Hans von Hirschberg zu der Weißenstadt. Neben der Zerstörung vor 1361 sind Kampfhandlungen in der Zeit des Bauernkrieges nachweisbar. 1580 ging der Besitz an die Familie von Wallenrode über. Erster Besitzer war Hans Ernst von Wallenrode, Amtmann von Streitberg. Mitte des 17. Jahrhunderts endeten die Belehnungen an die Wallenroder, der Besitz fiel an die Bamberger Bischöfe heim. In dieser Zeit muss auch der Verfall der Burg eingesetzt haben.
Aussehen und Lage
Das verhältnismäßig kleine Burgareal erhebt sich auf einem Hügel in der Form eines niedrigen Bergsporns, der von Kornbach und Mühlbach parallel umflossen wird. Auf der Zugangsseite sind Reste von Grabenanlagen zu finden. Zu Zeiten Johann Christoph Stierleins, der 1795 eine erste topografische Vermessung vornahm und diese mit einem Aquarell illustrierte, war an der Spitze des Sporns ein quadratisches zweigeschossiges Hauptgebäude erhalten. Ein Hügel, „der aus lauter Schutt besteht“ rechts vom Zugang weist auf ein anderes größeres Gebäude oder einen Turm hin. Sichtbar sind außerdem noch Spuren von Gräben und Außenmauern. Karten der Uraufnahme von 1852 belegen den weiteren Verfall vor allem des Hauptgebäudes, von dem nur noch zwei Außenmauern vorhanden waren. Heute ist lediglich ein Mauerrest und ein angrenzender Keller vorhanden.
Literatur
- Hellmut Kunstmann: Burgen in Oberfranken II. Kulmbach 1955. S. 116-124.
- Markus Thoma: Die mittelalterlichen Befestigungen im Umland von Gefrees. Historisches Forum Gefrees, Heft 5. Gefrees 2011. S. 15-17.
- Dr. Hans Vollet und Kathrin Heckel: Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein. 1987.
Weblinks
Wikimedia Foundation.