- Burg Parsberg
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Burg Parsberg Burg Parsberg mit Ortskern
Entstehungszeit: Erste urkundliche Erwähnung 1205 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Ritter, Landadel, Ministeriale Ort: Parsberg Geographische Lage 49° 9′ 37,6″ N, 11° 43′ 13,4″ O49.16043911.7204550Koordinaten: 49° 9′ 37,6″ N, 11° 43′ 13,4″ O Höhe: 550 m ü. NN Die Burg Parsberg, Stammsitz des Parsberger Geschlechts, wurde erstmals in einer Urkunde von 1205 als Castrum Bartesperch erwähnt. In einer Bestätigungsurkunde von 1224 wird der Ort Parsberg als Parsperch bezeichnet. 1314 ereignete sich die Zerstörung der ersten Parsberger Burg im Zuge einer Strafaktion nach kurzer Belagerung durch Herzog Ludwig dem Bayern (Dietrich von Parsberg hatte sich am Aufstand Rudolf des Stammlers gegen dessen Bruder Herzog Ludwig beteiligt). Anschließend erfolgte der Wiederaufbau der Höhenburg mit einer Erweiterung der Burganlage. Ende des 16. Jh. wurde die Burganlage nach Westen erweitert; die "Obere Burg" mit den für die Burg charakteristischen beiden Zwiebeltürmen wurde gebaut.
1632, im Dreißigjährigen Krieg, wurde die Burg möglicherweise durch die Schweden zerstört (dies ist bisher nicht gesichert). In der Spitzner-Chronik ist hierzu Folgendes vermerkt:
Der äußere, in den Torhof führende Torbogen trägt in neuer Fresko-Malerei die Wappen der Besitzer der Burg[2]., links das der Herren von Parsberg, in der Mitte das der Grafen von Schönborn und rechts das bayerische Staatswappen. Der einfache Torbogen, der in den inneren Hof führt, trägt eine kleine Steintafel mit dem Wappen der Parsberger, der Unterschrift „Parsperg" und der Jahreszahl 1600. Ehemals beschützte den Eingang ein dreifacher Torzwinger, von dem jetzt nur noch dürftige Spuren festzustellen sind. Aus der Jahreszahl 1600 glaubte man schließen zu können, dass das obere und das untere Schloss zu diesem Zeitpunkt bereits erbaut waren. Beide Bauwerke sollen im dreißigjährigen Krieg (1618–1648) von den Schweden zerstört worden sein. Für die alte, heute noch als Ruine auf der Bergkuppe stehende Burg trifft dies mit Sicherheit zu. Dagegen ist es noch nicht erwiesen, dass 1600 das obere und untere Schloss bereits gestanden haben. Möglicherweise war zu diesem Zeitpunkt nur das obere Schloss erbaut. Die Anbringung der Tafel am Torbogen beweist noch nicht, dass beide Schlossbauten vor dem dreißigjährigen Krieg bereits standen. Es ist wahrscheinlich, dass der Gesamtbestand von den Schweden in dieser Zeit erheblich zerstört wurde und beide Bauwerke in ihrer heutigen Gestalt erst nach dieser Zeit, mit Sicherheit aber noch im 17. Jahrhundert, wieder aufgebaut wurden. Alle diesbezüglichen Annahmen bleiben vorerst hypothetisch.[3]
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Burg wieder aufgebaut und durch die „Untere Burg“ erweitert, darin befindet sich heute das Burgmuseum Parsberg.
Parsberg wurde 1799 nach der Auflösung der Kabinettsgüteradministration direkt der Kurfürstlichen Hofkammer in München unterstellt. Seit 1918 befindet sich die Burganlage im Besitz des Freistaats Bayern als Nachfolger des Königreichs Bayern.
1803 entstand das Königlich-Bayerische Landgericht Parsberg aus den Landgerichtsämtern Parsberg, Velburg und Lupburg bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, danach wurde es zum Amtsgericht mit Sitz in der Burg. Die Burg wurde für die Einrichtung des Gerichts und für Wohnnutzung umgebaut.
Nach der Auflösung des Landkreises Parsberg (Gebietsreform zugunsten der Landkreise Neumarkt in der Oberpfalz und Regensburg) und dem Abzug von Ämtern und Behörden blieb die Burg bis 1974 ungenutzt. 1974 wurde die dem Freistaat Bayern gehörende Burg durch die Stadt Parsberg angemietet. Sie sollte für Aufgaben der Stadtverwaltung, zur Repräsentationszwecken und für Wohnzwecke genutzt werden. 1980 zog die Stadtverwaltung von der Burg ins ehemalige Landratsamt um, welches heute als Rathaus dient.
1981 wurde in sieben Räumen der Unteren Burg ein vorläufiges Museum (Provisorium) eingerichtet, um die Landesstelle der Nichtstaatlichen Museen von der Qualität der Exponate zu überzeugen. Seit 1981/82 begann dann kontinuierlich die Einrichtung der Unteren Burg zu einem volkskundlich und zeitgeschichtlich ausgerichteten Museum, das mittlerweile bayernweit eine beachtliche Stellung einnimmt.
Einzelnachweise
- ↑ Spitzner-Chronik, S. 50 (gedruckte Original-Fassung) bzw. S. 89 (2008 überarbeitete Fassung des Burgmuseums Parsberg). Eine vollständigere und qualitativ bessere Ansicht findet sich in: Die Kunstdenkmäler von Bayern – Bezirksamt Parsberg. Oldenbourg, München 1983, ISBN 3-486-50434-7, S. 187.
- ↑ Die Freskomalerei wurde leider übertüncht und müsste wieder freigelegt werden
- ↑ Spitzner-Chronik, S. 95 (2008 überarbeitete Fassung des Burgmuseums Parsberg), Hervorhebung im Original.
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