- Chambaran
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Das Plateau de Chambaran im französischen Département Isère ist eine Hochebene der Bas-Dauphiné (Niederdauphiné), die sich mit ihren Schotterterrassen, Plateaus und Bergländern in einem Abschnitt zwischen der Rhône und den Alpen erstreckt. Nach Süden fällt das Plateau de Chambaran gegenüber den Ausläufern des Vercors steil ab in das Tal der Isère, im Norden ist das Bièvre-Valloire-Tal die Abgrenzung zur nächsten jener höher gelegenen pleistozänen Schotterablagerungen, den Terres Froides. „Kalte Böden“ ist die Übersetzung ins Deutsche, und dies beschreibt auch die Verhältnisse auf dem um 700 Meter über Normalnull pendelnden Plateau de Chambaran, mit seinen durchlässigen, nährstoffarmen und feuchten Böden. Das raue, regnerische Klima gestattet keinen Weinbau, Obstbäume wachsen hier nicht und selbst die verbreitete Forstwirtschaft weist nur Niederwald ohne größeren Wert auf.
Mittendrin, ca. 80 km südwestlich von Lyon, liegt der Ort Roybon, eine ländliche Gegend, in der die Menschen in Weilern und verstreuten Häusern leben. Die nächstgelegenen wichtigen Städte sind Romans und Voiron. Das Plateau de Chambaran ist ein altes militärisches Übungsgelände, und mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das Camp de Chambaran zum Internierungslager für 750 deutsche und österreichische Staatsangehörige, die dort als „Prestataires“ (Dienstleistungserbringer) Waldarbeiten verrichten mussten. Wegen herannahender deutscher Truppen wurde das Lager um den 21. Juni 1940 herum evakuiert, die Marschkolonne löste sich aber schon nach wenigen Stunden auf, als die Internierten − unter ihnen politisch Verfolgte − die Leitung vom Vorteil einer eigenständigen Flucht in kleinen Gruppen überzeugen konnten.[1]
Nachweise
- René Lebeau (Hrsg.): Atlas et Géographie de la Région Lyonnaise. Flammarion et Editions Famot, Paris 1976, ISBN 2-08-201302-2, S. 243 f. (Portrait de la France moderne).
- Ernst Ulrich Große, Udo Kempf, Rudolf Michna: Rhône-Alpes. Eine europäische Region im Umbruch. Berlin Verlag Arno Spitz, Berlin 1998, ISBN 3-87061-748-9, S. 70–71.
Einzelnachweise
- ↑ Alain Dugrand und Frédéric Laurent: Willi Münzenberg. Artiste en révolution (1889–1940). Librairie Arthème Fayard, Paris 2008, S. 542
Weblinks
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