- Schluderbach
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Schluderbach (italienisch Carbonin) ist ein Ortsteil der Gemeinde Toblach (Dobbiaco) in Südtirol, der hauptsächlich für den Tourismus von Bedeutung ist.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Schluderbach liegt auf einer Höhe von 1.438 m s.l.m. im Höhlensteintal, das hier eine wichtige Verkehrsachse zwischen Toblach und Cortina d’Ampezzo in der Provinz Belluno bildet. Hier zweigt nach Südosten das Valle Popena zum Misurinasee hin ab. Im Süden liegt das Massiv des Monte Cristallo, im Osten der Monte Piano. Die nächstgelegene Ortschaft im Norden ist Höhlenstein (Landro), drei Kilometer westlich liegt die Passhöhe Im Gemärk (Passo Cimabanche, ladinisch Sorabances, 1.530 m).
Geschichte
Am Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich an der Stelle des heutigen Schluderbach eine Holzhandelsplatz, der nach den hier tätigen Köhlern Al Carbonin („Beim Köhler“) genannt wurde. Der Bauer Hans Ploner, der aus Alt-Schluderbach (Carbonin Vecchia), einem Weiler Toblachs nahe bei Niederdorf stammte, eröffnete hier ein Wirtshaus. Dieses bald schon „Beim Schluderbacher“ genannte Haus verlieh schließlich dem Ort seinen Namen. Hans Ploners Sohn Georg, „Der Alte Schluderbacher“, etablierte das Hotel als einen der wichtigsten Stützpunkte des aufstrebenden Dolomitenalpinismus. 1872 engagierte er die Brüder Hans und Michel Innerkofler als Bergführer, auch andere wichtige Alpinisten dieser Zeit wie Santo Siorpaes führten von hier aus bedeutsame Touren, darunter viele Erstbesteigungen durch, die bekannten Führer lockten vermögende Gäste an. Insbesondere für Touren auf die Drei Zinnen war Schluderbach in dieser Zeit der wichtigste Ausgangspunkt. Georgs Ploners Tochter Anna erreichte 1874 als erste Frau den Gipfel der Großen Zinne. Auch Georg Ploner selbst hatte alpinistische Erfolge, 1879 gelang ihm die Erstbesteigung der Westlichen Zinne.[1][2]
Im Ersten Weltkrieg war die heutige Grenze zwischen Südtirol und der Provinz Belluno die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien. Daher verlief hier auch die Front, anfangs südlich von Schluderbach, im Laufe des Kampfgeschehens verlagerte sie sich mehrfach. Die im Zuge des Krieges errichtete Dolomitenbahn zwischen Toblach und Cortina versah Schluderbach ab 1917 mit einem Anschluss an das Schienennetz. 1962 wurde die Strecke jedoch stillgelegt.[3]
Heute besteht Schluderbach nur aus wenigen Häusern, hauptsächlich Hotels und Ferienhäusern, und ist fast ausschließlich als Urlaubsort von Bedeutung.
Weblinks
Commons: Schluderbach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Helmut Dumler: Drei Zinnen. Menschen - Berge - Abenteuer. F. Bruckmann, München 1968, S. 21-25.
- ↑ Alexander Huber, Willi Schwenkmeier: Drei Zinnen. Bergverlag Rother, München 2003, ISBN 3-7633-7513-9, S. 33.
- ↑ http://www.tmb.at/railways/index.php?lang=de&siteid=6&site=showrailway&id=22
46.62027777777812.217222222222Koordinaten: 46° 37′ 13″ N, 12° 13′ 2″ O
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