Carl Lindenberg

Carl Lindenberg
Carl Lindenberg um 1910
Lindenberg-Medaille

Carl Lindenberg (* 1. Mai 1850 in Wittenberge; † 13. Juli 1928 in Berlin) war ein deutscher Jurist und einer der bedeutendsten deutschen Philatelisten. Er war herausragender Autor im Bereich Philatelie und sein Spezialgebiet waren Ganzsachen. Nach ihm wurde dieLindenberg-Medaillebenannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als Sohn eines Steuerrats der preußischen Finanzverwaltung geboren.[1] Als Lindenberg sieben Jahre alt war begann seine Sammelleidenschaft, im Alter von 17 Jahren hatte er bereits 1400 unterschiedliche Exemplare in seiner Briefmarkensammlung und er sammelte damals schon Ganzsachen.[1] Ab 1869 studierte er Jura in Breslau.[2] 1870/71 leistete er sein Militärjahr ab und setzte dann sein Studium in Berlin fort.[2] Als Jurist war er in wechselnden Orten als Kreisrichter, Amtsrichter, Landgerichtsdirektor und als Oberlandesgerichtspräsident tätig. 1913 galt er sogar als Kandidat für den Posten als preußischer Justizminister.[1] Bereits ab dem Alter von 20 Jahren verfasste er Artikel für philatelistische Fachzeitschriften, insbesondere für die Deutsche Briefmarken-Zeitung, teilweise mit dem PseudonymD. Richter“. Er deckte zusammen mit Franz Kalckhoff den Fall des Fälschers Georges Fouré auf. Lindenberg hatte eine riesige Ganzsachensammlung und eine große philatelistische Büchersammlung.[3] Er war Beirat im Kuratorium des Reichspostmuseums und Schriftleiter der ZeitschriftDer Deutsche Philatelist“. 1888 war er bei der Gründung desBerliner Philatelisten-Klubsbeteiligt und war dessen erster Vorsitzender bis zum 31. Dezember 1902.[4][5]

Privatleben

Lindenberg war verheiratet und hatte zwei Töchter.

Werke

  • Großes Handbuch der Philatelie. Lieferung 4 bis 20
  • Katalog der Marken des Reichspostmuseums
  • Die Briefumschläge der deutschen Staaten. von 1892 bis 1895
  • Die Briefmarken von Baden. 1894
  • Ganzsachen-Katalog des Verlages Gebrüder Senf. 1911

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1895 Ehrenmitglied im Verein Braunschweiger Briefmarkensammler
  • 1895 Ehrenmitglied im Bayerischen Philatelisten-Verein München
  • 1904 Ehrenmitglied im Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins von 1901 e. V.
  • 1905 Stiftung derLindenberg-Medailledes Berliner Philatelist-Klubs zu seinen Ehren
  • 1922 silberne Vereinsmedaille desErsten Vaterländischen Verein der Briefmarkensammler“, Budapest
  • 1926 Ehrenmitglied im IPHV Berlin
  • 1928 österreichische Verbands-Medaille
  • 1969 Briefmarke des Fürstentums Liechtenstein mit einem Portrait von ihm

Literatur

  • Carlrichard Brühl: Geschichte der Philatelie. Band 2, Olms, Hildesheim 1985, ISBN 3-487-07618-7, Seite 937 ff
  • Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, Seite 7 bis 11
  • Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, Seite 121

Einzelnachweise

  1. a b c Carlrichard Brühl: Geschichte der Philatelie. Band 2, Olms, Hildesheim 1985, ISBN 3-487-07618-7, Seite 937 ff
  2. a b Franz Kalckhoff: Wie ich Carl Lindenberg sah., neue Folge Nr. 8 der Vereinszeitschrift des Berliner Philatelisten-Klubs von 1. Mai 1950, anlässlich des 100sten Geburtstags von Lindenberg
  3. Winfried Leist, Netphen: Das Schicksal der Bibliothek Lindenbergs. In: Die Ganzsache. Gemeinsame Zeitschrift des Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins von 1901 e. V., des Münchner Ganzsachensammler-Vereins 1912 e. V. und der Arbeitsgemeinschaft Ganzsachen im BDPh. e. V., Ausgabe 1/2010, S. 9 f.
  4. Geschichte des Berliner Philatelisten-Klubs. abgerufen am 2. August 2010.
  5. Dr. Carl Lindenberg. In: Prignitz-Lexikon. abgerufen am 2. August 2010.

Weblinks

Literatur von und über Carl Lindenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Carl Lindenberg — Saltar a navegación, búsqueda Carl Lindenberg Carl Lindenberg (alemán: Carl Lindenberg); 1 de mayo de 1850, Wittenberg, Prusia …   Wikipedia Español

  • Lindenberg — ist der Name folgender Berge: in Deutschland: Lindenberg (Fichtelgebirge) im Kohlwald bei Arzberg (Oberfranken) Lindenberg (Thüringer Wald) südlich von Ilmenau Lindenberg (Habichtswald) im Habichtswälder Bergland, Nordhessen Lindenberg… …   Deutsch Wikipedia

  • Lindenberg-Medaille — Die Lindenberg Medaille ist eine Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der philatelistischen Forschung.[1] Sie ist eine der weltweit bedeutendsten Preise auf diesem Gebiet. Manchmal wird sie sogar als „Nobelpreis der… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Carlton — (als Karl Walter Ahlerich Buskohl; * 20. April 1955 in Ihrhove, Landkreis Leer, Ostfriesland, Deutschland) ist Rock Musiker, Gitarrist, Komponist und Musikproduzent, der in international führenden Bands gespielt und mit weltweit bekannten… …   Deutsch Wikipedia

  • Lindenberg (Tauche) — Lindenberg Gemeinde Tauche Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Lindenberg (Poméranie occidentale) — Lindenberg …   Wikipédia en Français

  • Carl Dahlhaus — (1928–1989) Carl Dahlhaus (* 10. Juni 1928 in Hannover; † 13. März 1989 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler. Er studierte zunächst Jura, später Musikwissenschaft an den Universitäten Göttingen und Freiburg im Breisgau. In Göttingen… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Ernst Heinrich Ziller — Carl Ernst Heinrich Ziller: Dorfkirche mit 300 Sitzplätzen. Monatskonkurrenz Januar 1865. Carl Ernst Heinrich Ziller (* 2. Oktober 1832 in Potsdam; † 30. Mai 1866 ebenda; auch Ernst Ziller) war ein deutscher Architekt. Er war der erstgeborene… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Anton Meckel — (* 3. Juni 1875 in Frankfurt am Main; † 2. Dezember 1938 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Architekt. Er ist der Sohn des Architekten Max Meckel und der Vater des Schriftstellers Eberhard Meckel (1907–1969; Pseudonym Peter Sixt). Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Anton von Krafft — Carl Anton von Krafft, Privatbesitz Carl Anton Krafft (* 18. November 1743 in Ehingen an der Donau; † 19. März 1830 in Mainz; eigentlich Carl Anton Krafft von Festenberg auf Frohnberg) war Oberamtmann und Landrichter der Grafschaft Nellenburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2296169 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”