Franz Kalckhoff

Franz Kalckhoff

Franz Andreas Anton Kalckhoff (* 30. November 1860 in Berlin-Charlottenburg; † 13. Februar 1955 in Einbeck) war Chemiker und einer der bedeutendsten deutschen Philatelisten. Er wurde vor allem bekannt als Autor, Redakteur für philatelistische Literatur und Experte für Ganzsachen. Nach ihm wurde die „Kalckhoff-Medaille“ benannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er interessierte sich schon seit seiner Kindheit für Philatelie. Nach seinem Studienabschluss war er als Chemiker im Reichspatentamt tätig, wurde Geheimer Regierungs-Rat und später Oberregierungs-Rat.[1] Kalckhoff publiziert seine philatelistischen Werke teilweise mit dem Pseudonym „Franz Andreas“ oder „A. Franz“. Er deckte zusammen mit Carl Lindenberg den Fall des Fälschers Georges Fouré auf. 1891 nahm er die Leitung bei der „Illustrierten Briefmarken-Zeitung“ auf. Im Jahr 1926/27 hatte er die Schriftleitung des „Postwertzeichens“. Er war Mitglied in einigen in- und ausländischen Sammlervereinen.[2] Er hatte eine große Vorliebe für Ganzsachen und war außerdem Sammler von Telegrafenmarken, Fernsprechscheinen und weiteren weniger beachteten Sammelgebieten.[2]

Privatleben

Ab 1933 war er mit der Witwe von Alexander Bungerz, Frau Elli Bungerz, geb. Quack verheiratet.[1]

Auszeichnungen

  • 1911: Lindenberg-Medaille
  • 1934: Auszeichnung als „Honorary Life Fellow“ der „Royal Philatelic Society“
  • 1947: Hans-Wagner-Medaille
  • 1951: Kalckhoff-Medaille, wurde ihm als erstes, anlässlich seines 90. Geburtstages verliehen
  • 1954: Kobold-Medaille
  • Ehrenmitglied im Bund Deutscher Philatelisten, im Landesverband Niedersachsen
  • Ehrenmitglied bei der „Royal Philatelic Society“, London
  • Ehrenmitglied beim „Collectors Club New York“

Werke

  • Über Chemische Fälschungen. Aufsatz von 1888; hiermit wurde er erstmals bekannt
  • Illustriertes Verzeichnis aller bekannten Neudrucke staatlicher Postwertzeichen nebst Angaben der Unterscheidungsmerkmale. Leipzig 1892
  • Die Preußischen Telegraphenmarken. in der Festschrift von 1898 anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des „Berliner Philatelisten-Klubs“
  • Die Telegraphenmarken und Fernsprechscheine des Deutschen Reiches. ohne Jahresangabe
  • Die Postkarten der Deutschen Schutzgebiete und der Deutschen Postanstalten im Auslande. Sonderdruck: Deutsche Briefmarken-Zeitung 1902
  • Die Erfindung der Postkarte und die Korrespondenz-Karten der Norddeutschen Bundespost. Verlag von Hugo Krötzsch & Co, Leipzig 1911
  • Die Ganzsachen für die Deutschen Schutzgebiete sowie für die Deutschen Postämter im Auslande und für die im Weltkrieg besetzten Gebiete. Borna 1919
  • Philatelistische Jugenderinnerungen. 1920 im Selbstverlag
  • Die Deutschen Eingeschriebenen-Zettel. Deutsche Sammler-Zeitung, ohne Jahresangabe
  • 1928: Fachbuch über die Briefumschläge Preußens, das er posthum Carl Lindenberg widmete

Literatur

  • Horst Hille: Pioniere der Philatelie. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1995, ISBN 3-928277-17-0, Seite 75 bis 80
  • Wolfgang Maassen (Hrsg.): Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts. Verlag Phil Creativ, Schwalmtal 1999, ISBN 3-932198-32-8, Seite 97 f

Einzelnachweise

  1. a b Kalckhoff, Dr. phil. Franz (Andreas Anton). In: Wolfgang Maassen: Wer ist wer in der Philatelie? Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19./20. Jahrhunderts, ISBN 3-932198-32-8, Seite 97 f
  2. a b Kalckhoff. In: Ullrich Häger: Großes Lexikon der Philatelie in zwei Bänden, Bertelsmann Lexikon Verlag 1978, Band 1, Seite 361

Weblinks


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