Campanareliefs

Campanareliefs

Campanareliefs (auch Campanaplatten) sind antike römische Terrakotta- bzw. Tonreliefs aus der Zeit von der Mitte des 1. Jahrhundert v. Chr. bis Mitte 2. Jahrhundert n. Chr. Benannt sind sie nach dem italienischen Sammler Giovanni Pietro Campana, dem die erste Publikation solcher Reliefs zu verdanken ist (1842).

Die Campanareliefs zeigen vor allem Darstellungen aus dem griechisch-römischen Mythos, so etwa aus dem Umfeld des Weingottes Bacchus (griechisch Dionysos). Daneben finden sich Szenen aus dem täglichen Leben (z. B. Wagenrennen, Nillandschaften und reine Ornamente).

Die Reliefs waren ursprünglich bunt bemalt, wovon sich, wenn überhaupt, nur noch Farbreste erhalten haben. Sie waren ein Massenprodukt und dienten als Schmuck von Tempeln, öffentlichen und privaten Bauten (sowohl außen als auch innen). Ihren Ursprung haben sie in den Dachterrakotten der etruskischen Tempelarchitektur.

Da Campanareliefs fast ausschließlich in Italien vorkamen, sind sie heute auch vor allem in den dortigen Museen zu sehen. Aber auch deutsche archäologische Sammlungen befinden sich im Besitz einiger Campanareliefs oder Fragmente (z. B. in Heidelberg, Berlin, Bonn, Münster).

Literatur

  • H. von Rohden - H. Winnefeld: Architektonische römische Tonreliefs der Kaiserzeit (1911)
  • Adolf Heinrich Borbein: Campanareliefs: typologische und stilkritische Untersuchungen (1968)
  • Rita Perry: Die Campanareliefs, Kat. Heidelberg (1997)
  • Marion Rauch: Bacchische Themen und Nilbilder auf Campanareliefs (1999).

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