Chaetopteroplia segetum

Chaetopteroplia segetum
Chaetopteroplia segetum
Chaetopteroplia segetum

Chaetopteroplia segetum

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Rutelidae
Unterfamilie: Rutelinae
Gattung: Chaetopteroplia
Art: Chaetopteroplia segetum
Wissenschaftlicher Name
Chaetopteroplia segetum
(Herbst, 1783)
Abb.1: Hinterbein
Abb.2: Ausschnitt Flügeldecke

Chaetopteroplia segetum ist ein Käfer aus der Familie der Rutelidae, die zu der Überfamilie der Blatthornkäfer gehört. Die Art ist in Europa mit sechs Unterarten vertreten, von denen in Mitteleuropa nur die Nominatform Chaeteroplia segetum segetum vorkommt.[1] Die Art wurde früher zu der Gattung Anisoplia gestellt, von dieser aber wegen sexualmorphologischer Merkmale (asymmetrische Parameren) abgetrennt.[2]

Der Gattungsname Chaetopteroplia besagt, dass die Flügeldecken mit Borsten besetzt sind ( altgr. χαίτη chāīte „Borste“ und πτερόν pterόn „ Flügel“, Abb. 2). Das Artepitheton segetum ( lat. der Saaten) drückt aus, dass der Käfer gern in Getreidefeldern frisst.[3]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale des Käfers

Der neun bis dreizehn Millimeter große Körper ist breit oval. Die Oberseite ist dicht und lang weißgrau oder gelblich behaart, auf den Flügeldecken ist die Behaarung schwächer. Kopf, Halsschild und Schildchen sind schwärzlich grün bis rein schwarz, die Flügeldecken bräunlich.

Männchen und Weibchen unterscheiden sich in einer Reihe von Merkmalen. Die Männchen tragen einen Kinnbart, die Fühlerfächer sind länger, und die innere Vorderklaue ist verdickt. Bei den Weibchen sind die Flügeldecken blasser gefärbt und weisen am Seitenrand eine Schwiele auf. Außerdem ist bei ihnen das Schildchen in einen dunklen Fleck eingebettet.

Der Kopf ist nach vorn gerichtet. Die Stirn ist dicht punktiert. Der runzelige Kopfschild ist schnauzenartig verlängert, vor der Spitze abgeschnürt und aufgebogen. Er verdeckt in Aufsicht die Mundwerkzeuge. Die Fühler sind neungliedrig, der Fühlerfächer besteht aus drei frei gegeneinander beweglichen Blättern.

Der Halsschild ist schmaler als die Flügeldecken, gewölbt und ziemlich dicht punktiert. An der Vorderseite ist er häutig gesäumt. An den Seiten ist er beim Männchen weniger, beim Weibchen mehr nach außen gerundet und am Vorderrand etwas schmaler als an der Basis. Seine Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet. Die Basis ist gerandet.

Die Vorderhüften sind nahe dem Vorderrand quer gekielt. Die Vorderschienen tragen am Ende außen zwei Zähne, auf der Innenseite einen beweglichen Dorn. Dieser steht beim Männchen gegenüber dem hinteren Außenzahn, beim Weibchen davor. Mittel- und Hinterschienen tragen am Ende zwei einander genäherte Dorne. Die Tarsen sind fünfgliedrig. Die Klauen sind verschieden lang, die Innenklaue kürzer als die äußere (Abb. 1).

Biologie

Die Entwicklung ist zweijährig. Die Larven leben im Boden und fressen Gras- und andere Wurzeln, die adulten Tiere erscheinen von April bis Juli, in wärmeren Ländern April bis Juni. Sie befressen die Blüten, später die milchreifen Körner von Grasarten, aber auch beispielsweise Blüten an Obstbäumen und können dabei auch schädlich werden.[4]

Verbreitung

Die Nominatform der Art ist rechts der Elbe stellenweise häufig, links der Elbe selten und gebietsweise fehlend. Die Art erstreckt sich in Zentral- Ost- und Südosteuropa von Frankreich über Griechenland, und Kleinasien bis Syrien, nördlich davon bis Sibirien. Sie fehlt in Nordeuropa, Großbritannien, der Iberischen und der Apenninhalbinsel. Das Zentrum der Ausbreitung der wärmeliebenden Art liegt in niederen Lagen Zentraleuropas.[4][1]

Literatur

Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde (Hrsg.), Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 8. Teredilia Heteromera Lamellicornia, Elsevier, Spektrum, Akad. Verl., München 1969, ISBN 3-8274-0682-X. 

Einzelnachweise

  1. a b Chaetopteroplia segetum bei Fauna Europaea. Abgerufen am 10. Februar 2011
  2. Gustav Adolf Lohse, Wilhelm H. Lucht: Die Käfer Mitteleuropas. Band 13, 2. Supplementband mit Katalogteil, Goecke&Evers, Krefeld 1992, ISBN 3-87263-043-1. , S. 248
  3. Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen
  4. a b polnische koleopterologische Website

Weblinks

 Commons: Chaetopteroplia segetum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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