Hafaǧi

Hafaǧi
33.7544.75
Hafaǧi (Irak)
Hafaǧi
Hafaǧi
Frauenköpfchen aus Hafaǧi

Hafaǧi ist ein altorientalischer Fundort im Diyala/Hamrin-Gebiet im heutigen Irak und wird mit dem historischen Tutub und Dur-Šamšuiluna identifiziert. Bekannt ist der Fundort vor allem für seine drei Tempel, die jeweils auf den für die Zeit typischen plankonvexen Ziegel errichtet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hafaǧi war während des gesamten Frühdynastikums und der Akkadzeit besiedelt, bevor es mit der beginnenden Frühbronzezeit unter die Kontrolle Ešnunnas und schließlich Babylons geriet. Der Sohn Hammurapis und 7. König der Dynastie von Babylon, Šamšu-iluna, errichtete hier ein nach ihm benanntes Fort. Danach wurde der Ort für immer verlassen.

Tempel

Sîn-Tempel

Der älteste Tempel Hafaǧis ist der Tempel des Mondgottes Sîn. Dieser Tempel wurde in der Ğemdet Nasr-Zeit gegründet und während seines Bestehens insgesamt zehn mal umgebaut. Dies macht ihn für die Archäologie besonders wertvoll, da so die Entwicklung der Architektur von der prähistorischen Urukzeit bis an das Ende des historischen Frühdynastikums nachvollzogen werden kann.

Nintu-Tempel

Der Tempel der sumerischen Muttergottheit Nintu bestand nur während des Frühdynastikums und besaß ursprünglich zwei, später drei Kulträume. Hier wurden einige berühmte Kunstwerke aus Bronze gefunden, darunter auch die Darstellung von zwei Ringern.

Tempel-Oval

Das Tempel-Oval ist der berühmteste Tempel in Hafaǧi und besteht aus zwei ovalen Mauern, zwischen denen sich vermutlich Residenzen oder Verwaltungsgebäude befanden. An der Innenseite der inneren Ummauerung waren diverse Räume angebaut, so dass ihre Wände einen rechteckiger Innenhof bildeten, auf welchem ein Podest mit dem eigentlichen Tempel stand.

Literatur

  • Harold D. Hill: Old Babylonian Public Buildings in the Diyala Region : Teil II: Khafajah Mounds B, C, and D. Chicago : Chicaco University Press, 1990. - ISBN 0-918-98662-1
  • P. Delougaz: The Temple Oval at Khafajah. Chicago : Chicaco University Press, 1940.

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