Godin Tepe

Godin Tepe
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Godin Tepe (Iran)
Godin Tepe
Godin Tepe

Godin Tepe (persisch ‏گودین تپه‎) ist eine prähistorische Siedlung im westlichen Zentraliran, im Tal von Kangavar. Sie wurde in den 1970ern durch eine amerikanische Expedition unter T. Cuyler Young Yr. ausgegraben.

Die Bedeutung der Siedlung dürfte unter anderem darin gelegen haben, dass sie den Lapislazuli-Handel zwischen Badachschan (Afghanistan) und dem Tiefland kontrollierte. Cuyler-Young hält es für möglich, dass sich hier kurzfristig ein susanischer Handelsposten befand,

Inhaltsverzeichnis

Schicht V

Schicht V wurde durch die Ausgrabungen von 1973 in einem Tiefschnitt in der oberen Zitadelle auf einer Fläche von 550 m² erfasst. Sie datiert zwischen 3200–3000 v. Chr.

Schicht IV (der transkaukasischen Yanik-Kultur) geht ohne Hiatus in Schicht V über. Am Ende der Schicht V gibt es dagegen eine klare Siedlungslücke. Es gibt einige Anzeichen von Bränden, so war das Dach von Raum 22 verbrannt, die Häuser waren generell gut erhalten und enthielten teilweise ganze Gefäße, Kleinfunde sind insgesamt häufig, aber wertvolle Metallobjekte fehlen. All das spricht dafür, dass die Siedlung rasch, aber geordnet aufgegeben wurde.

Keramik

Die Keramik der Schicht V zeigt teilweise Obed-Einfluss, wie Töpfe mit Vierösenknubben, Gefäße mit Schnurornamenten auf der Schulter und Gefäße mit cremefarbenem Überzug, die Parallelen in Susa (Akropolis, Schicht 17), Uruk (Eanna IV) und Nippur (Inanna Schicht 19) finden. Die typischen hohen Dschemdet-Nasr-Vorratsgefäße, wie sie aus Nippur (Inanna, Schicht 14–12) bekannt sind und Blumentöpfe (bevelled rim bowls, Uruk Eanna IV) fehlen allerdings.

Daneben gibt es eine einheimische Keramik, die sich bruchlos bis in die Schicht VI fortsetzt.

Rollsiegel

In Schicht V wurden 13 Rollsiegel-Abdrücke und zwei Rollsiegel gefunden. Sie wurden scheinbar teilweise vor Ort hergestellt, wie der Fund eines ungeschnittenen Siegelzylinders beweist. Die Abdrücke haben Parallelen in Uruk (Schicht V-IV), in Chusistan und in Susa (Schichten Cc-Da). Sie wurden teilweise mit runden Bohrungen verziert. Als Rohmaterial diente Speckstein (Steatit), der teilweise wärmebehandelt (tempering) wurde.

Tontafeln

In Schicht V wurden 43 Tontafeln gefunden, von denen 27 einigermaßen vollständig sind. Sie enthielten vor allem Zahlenzeichen, wie sie auch aus Hafaǧi, Tell-i-Ghazir (proto-elamitische Schichten), Habuba Kabira (späte Uruk-Zeit), Tappe Sialk IV1, Tschoga Misch, Uruk und Susa (Akropolis, Schicht 17) bekannt sind.

Literatur

  • Harvey Weiß, T.Cuyler Young Yr.: The Merchants of Susa. Iran. 1976, 1–16
  • T. Cuyler Young, Jr.: Godin Tepe. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica, Band 11(1), Abs. 024, Stand: 15. Dezember 2001, eingesehen am 8. Juni 2011 (englisch, inkl. Literaturangaben)

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