Chareli

Chareli

Enzyklopädisieren. 13:40, 6. Mär. 2010 (CET)

Bahnhof Bech des Charlys
Ein Abschnitt des Charlys in der Echternacher Schweiz

Chareli oder Charly ist der im Luxemburgischen gebräuchliche Namen für eine Schmalspurbahn zwischen der Stadt Luxemburg und Echternach. Die Bahnlinie wurde am 19. April 1904 eingeweiht und 1954 eingestellt.

Der auffälligste Hinweis auf die Existenz dieser historischen Verbindung ist "Charlys Gare" in Luxemburg Stadt, was heutzutage nichts weiter als eine Bushaltestelle kennzeichnet.

Die Bahnlinie war 46 km lang, davon 7,5 km auf Landstraße und 38,5 km auf eigenem Bahnkörper. Sie verlief vom Bahnhof Luxemburg (seinerzeit Bahnhof der Sekundärbahnen) über die Avenue de la Liberté, Adolph-Brücke (gleichzeitig zur Bahnlinie gebaut und eröffnet) - Stadtpark - Glacis - Rollingergrund - Siebenbrunnen - Mühlenbach - Eich - Dommeldingen - Senningen - Hostert - Ernster - Gonderingen - Junglinster - Beidweiler - Rippig - Hemstal - Zittig - Bech - Consdorf - Kalkesbach - Lauterborn - Echternach Halte - Echternach Bahnhof. Zwischen Eich und Dommeldingen wurde über eine durch Metallingenieur Paul Würth gebaute Brücke, bei der zum ersten Male Grey-Träger aus Differdingen verbaut wurden, die Wilhelm-Luxemburg-Bahn sowie die Alzette überquert.

Es standen bei der Eröffnung vier Stück vierachsige Mallet Lokomotiven von 26,8 t Leergewicht zur Verfügung sowie sechs vierachsige Personenwagen mit insgesamt 252 Sitzplätzen und 20 zweiachsige Güterwagen. Im ersten Jahr benutzten 222.484 Personen die Bahn, ein Jahr darauf 284.305 Personen. 1905 wurden 11.626 t Güter transportiert.

Am 6. Juni 1919 kam es an der Ecke Boulevard Royal/Rue du Génie (heute: Avenue Monterey) zu einem Zusammenstoß eines Charly mit der Straßenbahn.

1928 fuhren die Fahrgäste bis Dommeldingen mit Elektroantrieb, um erst dort auf Dampfbetrieb umzusteigen. Das Elektromaterial wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, so dass bis zum Ende der Bahn im Jahre 1954 auch innerstädtisch der Dampfbetrieb wieder aufgenommen werden musste. Das Material wurde schlussendlich verschrottet und die Gleise an ein belgisches Unternehmen verkauft.

2010 wurde mit Ausgangs- und Zielpunkt Bahnhof in Bech über die Orte Altrier, Hemstal und Zittig ein Kinderwanderweg eröffnet.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. „Charly“ zeigt wo es lang geht., Lëtzebuerger Journal, 6. Mai 2010.

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