- Gewöhnliche Sternhyazinthe
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Gewöhnliche Sternhyazinthe Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae)
Systematik Monokotyledonen Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae) Unterfamilie: Scilloideae Gattung: Sternhyazinthen (Chionodoxa) Art: Gewöhnliche Sternhyazinthe Wissenschaftlicher Name Chionodoxa luciliae Boiss. Die Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae), auch Schneeglanz oder Gewöhnlicher Schneestolz genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Ursprünglich kommt sie aus einem Gebirge der westlichen Türkei.[1] Sie wird in den Gemäßigten Zonen als Zierpflanze verwendet. In Deutschland gilt sie als ein in Einbürgerung befindlicher Neophyt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Die Gewöhnliche Sternhyazinthe wächst als eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von meist 3 bis 10, selten bis zu 32 cm[1] Zentimeter. Sie ist ein Geophyt, dessen unterirdisches Überdauerungsorgan eine eiförmige, von einer dunkelbraunen Tunika umhüllte[1] Zwiebel von 12 bis 25 Millimeter Länge und 10 bis 18 Millimeter Breite ist.[1]
Die Pflanze besitzt zwei bis vier grundständige Laubblätter. Die breit linealische, häufig etwas zurückgebogene Blattspreite misst etwa 7 bis 20 Zentimeter in der Länge und zwischen 4 und 16 Millimeter[1] in der Breite.[2]
Blütenstände und Blüten
Die Gewöhnliche Sternhyazinthe blüht im Frühjahr schon sehr zeitig von März bis April. Auf einem Blütenstandsschaft befinden sich meist eine, seltener bis vier[1] Blüten. Sie stehen an einem aufrecht gerichteten Blütenstiel, der kürzer oder genauso lang wie die Blütenhülle ist. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs Blütenhüllblätter sind am Grund zu einer 2 bis 6 Millimeter langen[1] Perigonröhre verwachsen, ihr freier Teil misst 12 bis 22 Millimeter.[1] Die drei inneren Blütenhüllblätter sind breiter als die äußeren, besitzen eine unregelmäßige Form und ein zerknittertes Aussehen.[1] Die Grenze zwischen der verwaschenen Weißfärbung des das „Auge“ der Blüte bildenden Grundes der Blütenhüllblätter und der hellblauvioletten Färbung ihres oberen Teiles verläuft unscharf.[1] Die Gewöhnliche Sternhyazinthe besitzt zwei Kreise mit je drei Staubblättern mit weißen Staubfäden und gelben Staubbeuteln. Der Griffel ist 0,7 bis 1,5 mm lang.
Früchte und Samen
Die mit einem Durchmesser von 4 bis 6 Millimeter kugelförmigen Kapselfrüchte enthalten rundliche bis elliptische Samen mit weißem Elaiosom.[2]
Die Gewöhnliche Sternhyazinthe ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 18.[1][2]
Blütenökologie
Die Gewöhnlichen Sternhyazinthe entspricht dem Blumentyp der Scheibenblume. Die Nektarien befinden sich verborgen an der Basis der Staubblätter. Als typische Bestäuber fungieren Bienen, Hummeln, Wespen, Wollschweber und Schwebfliegen.[3]
Vorkommen
Die Gewöhnlichen Sternhyazinthe ist wild nur aus dem Boz Dağ (Tmolus-Gebirge), gelegen in der westanatolischen Provinz Manisa, bekannt. Sie siedelt in Höhenlagen zwischen 1600 und 2000 Metern und kommt unmittelbar nach der Schneeschmelze zur Blüte.[4][1][5]
In den gemäßigten Breiten wird sie oft als Zierpflanze verwendet und verwildert zum Beispiel in Mitteleuropa oder in Nordamerika[2] in Parks und waldähnlichen Anlagen. In Deutschland ist sie als in Einbürgerung begriffener Neophyt eingestuft.[3]
Systematik
Die Erstbeschreibung von Chionodoxa luciliae erfolgte 1844 durch Pierre Edmond Boissier[4]. Mit dem Artepitheton ehrte Boissier seine Gattin Lucile. Synonyme sind Scilla luciliae (Boiss.) Speta und Chionodoxa gigantea Whittall.[6]
Quellen
- Gewöhnliche Sternhyazinthe. In: FloraWeb.de.
- John McNeill: Chionodoxa. In Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico Volume 26 Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York u.a. 2002, ISBN 0-19-515208-5. (Chionodoxa luciliae online)
- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica: Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Köln 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 223.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l Franz Speta: Über Chionodoxa Boiss., ihre Gliederung und Zugehörigkeit zu Scilla L. In: Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz. 21, 1976, S. 9–79 (PDF).
- ↑ a b c d John McNeill: Chionodoxa. In Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico Volume 26 Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York u.a. 2002, ISBN 0-19-515208-5, S. 315. (Chionodoxa luciliae online)
- ↑ a b Info bei Biolflor.
- ↑ a b Pierre Edmond Boissier: Diagnoses plantarum orientalium novarum. Ser. 1 (5), 1844, Leipzig, S. 61–62. Vorschau in der Google Buchsuche
- ↑ R. D. Meikle: Chionodoxa. In: Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 8 (Butomaceae to Typhaceae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1984, ISBN 0-85224-494-0, S. 224–226.
- ↑ Eintrag bei GRIN.
Weblinks
Commons: Scilla luciliae – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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