Chorepiskopos

Chorepiskopos

Ein Chorepiskopos ist ein Priester der Altorientalischen Kirchen mit bischöflicher Würde.

In der Syrisch-Orthodoxen Kirche hat die Heilige Synode 1998 festgelegt, das in einigen Diözesen seit einem Jahrzehnt außer Kraft getretene Gesetz über die Ordination eines Chorepiskopats wieder einzuführen. Dabei soll ihm kein Amt angetragen werden; ebenso wenig erfolgt damit eine Ernennung zu einem Bischof, gleichwohl eine begrenzte Verleihung einer bischöflichen Würde.[1] Der Chorepiskopos soll lediglich ranghöchster Priester seiner Stadt, vornehmlich ländlichen Region, sein.[2] Oftmals erfolgt die Ernennung mit der Bestellung zu einem Patriarchalvikar.

Bereits im 3. Jahrhundert hatte der Chorepiskopos eine Funktion als Landbischof (Bischof auf dem Land) [3] für die Weihe der Lektoren und für die Entscheidung der Rechtsfragen inne;[2] er war dem jeweiligen Stadt- und Metropolitanbischof unterstellt.[4] [5]

Die äußeren Insignien sind ein Brustkreuz und ein Taillenbund in Lila. Das während eines Gottesdienstes angelegte Gebetsgewand („Gulto“) hat innenseitig die Farbe Lila.[2]

Der Chorepiskopos wird in der Armenisch Apostolischen Kirche als „Aufseher der Eparchie“ angesehen.[6]

Einzelnachweise

  1. „Bibliothek der Kirchenväter, Band 6“, Seite 57
  2. a b c Gabriel Rabo: „Die Heilige Synode der Syrisch-Orthodoxen Kirche tagte in Damaskus“
  3. Carl Andresen: „Die Kirchen der alten Christenheit, Band 1“, Kohlhammer 1971, Seite 122
  4. J. G. Nehr: „Geschichte des Pabstthums. T. 1-2“, Weygand Leipzig 1801/02, Seite 25
  5. Otto Seeck: „Entwicklungsgeschichte des Christentums“, Metzler 1921, Seite 391
  6. Werner Diem, Abdoldjavad Falaturi: XXIV. Deutscher Orientalistentag, F. Steiner 1990, Seite 119

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