Christel Neusüß

Christel Neusüß

Christel Neusüß (* 12. Mai 1937; † 2. April 1988) war eine politische Ökonomin. Sie war seit 1974 Professorin für politische Wirtschaftslehre an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin.

Sie befasste sich mit der an Karl Marx orientierten Theorie der Staatsableitung, der Verelendung in der Dritten Welt und dem Feminismus. 1985 erschien hierzu ihre Studie zu Rosa Luxemburg. Für Neusüß ist der Blick Luxemburgs auf die Gesellschaft der Blick einer Frau. Ungeachtet von Stellen, an denen Luxemburg zur „Männerfraktion“ übergelaufen sei, befindet Neusüß über sie:

„Das, was ihr wichtig ist, ist so geschrieben, als hätte sie die gesamte feministische Literatur über weibliche Produktivität in- und auswendig gelernt und dann den Kapitalismus angegriffen und die Bolschewiki und die Sozialdemokraten verspottet.“[1]

Werke

  • mit Rudolf Wolfgang Müller: Die Sozialstaatsillusion und der Widerspruch von Lohnarbeit und Kapital, in:Sozialistische Politik, 1970
  • Imperialismus und Weltmarktbewegung des Kapitals (1972), 2. Auflage Verlag Politladen 1975, ISBN 3-920531-31-0
  • Die Kopfgeburten der Arbeiterbewegung oder die Genossin Luxemburg bringt alles durcheinander (1985), Montage-Verlag, 1992, ISBN 3-980265-71-4, ISBN 978-3-980265-71-3
  • Mit meinem inzwischen feministisch geschulten Blick ...: Studien und Streitschriften 1972-1987, herausgegeben von Hildegard Heise, Fachhochschule für Wirtschaft, 1990

Einzelnachweise

  1. C. Neusüß: Die Kopfgeburten der Arbeiterbewegung ... (1985), S. 232, zitiert nach M. Sohn: Marx, Luxemburg und die Unentbehrlichkeit des Feminismus (2006)

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