Christian Masecovius

Christian Masecovius (auch: Mascov; * 6. März 1673 in Königsberg (Preußen); † 7. August 1732 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben

Der Sohn des Pfarrers der Kirche in Tragheim Thomas Masecovius und dessen Frau Sybilla Niemeier besuchte in frühster Kindheit die Königsberger Schule der Altstadt. 1690 begann er an der Universität Königsberg ein Studium der philosophischen und theologischen Wissenschaften. Unter der Leitung seines Bruders Johannes Masecovius, von Christian Sahme und Michael Schreiber absolvierte er philosophische Studien. Theologischen Vorlesungen besuchte er bei Christian Dreier, Friedrich Deutsch, Gottfried Wegner und Bernhard von Sanden der Ältere. 1695 wurde er Hauslehrer eines preußischen Adligen, mit dem er Deutschland, Holland und Flandern bereiste.

Nachdem er zwei Jahre lang an der Universität Gent studiert hatte, kehrte er nach Königsberg zurück, wo er eine Hauslehrerstelle bei einem Holsteiner Adligen erhielt. In Königsberg erwarb er am 15. April 1700 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, anschließend hielt er Privatvorlesungen. 1703 wurde er Subinspektor der Alumnen und über das Koviktorium. Nachdem man ihm 1706 eine außerordentliche philosophische Professur angetragen hatte, übernahm er 1708 eine außerordentliche theologische Professur und wurde damit Rat am samländischen Konsistorium sowie Pfarrer der Kirche in Löbenicht.

Am 27. Februar 1710 promovierte er zum Doktor der Theologie. 1717 wurde er zum ordentlichen vierten Professor der Theologie befördert und damit verbunden wurde er Pastor an der Domkirche. Er rückte 1718 in die dritte ordentliche Professur auf, wurde 1721 zweiter ordentlicher Professor und 1732 erster Professor der theologischen Fakultät der Königsberger Hochschule. In dieser Eigenschaft war er acht Mal Dekan der theologischen Fakultät und hatte sich in den Wintersemestern 1722/23, 1726/27 sowie 1730/31 drei Mal als Rektor der Alma Mater auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule beteiligt.

Er hatte Maria, Tochter des Löbenichter Stadtrats Heinrich Falcke (* 9. Februar 1643; † 25. September 1701), geheiratet, aus welcher Ehe ein Sohn und eine Tochter stammen.

Werke

• Fasciculus Disputationum Philosopicarum. 1707 (Online, Sammelband enthält: )
  • de Principium eloquentia. Königsberg 1700
  • de honoribus petendis, prior. Königsberg 1702
  • de honoribus petentis, postior. Königsberg 1703
  • de linguae latine praerogativa. Königsberg 1702
  • de antpathia gentium, prima. Königsberg 1702
  • de antpathia gentium, secunda. Königsberg 1703
  • de antpathia gentium, tertia et ult. Königsberg 1703
  • de affectato, quod est dicente odiosum. Königsberg 1703
  • de curiositate. Königsberg 1703
  • de opinione mundi rectrice. Königsberg 1704
  • de divinis in majestate prior. Reg 1704
  • de divinis in majestate postior. Königsberg 1704
  • de faceto politico. Königsberg 1704
  • de Uro, germ. Auer-Ochsen, prior. Königsberg 1705 (wurde in Berlin in deutscher Sprache gedruckt unter dem Titel: Die Kneiphöffsche laute Orgel-Stimme, welche in diesem 1721sten Jahr am XIV.: Sonntage nach Trinitatis, ... zur Inauguration dieses neün Orgel-Wercks ... in der Vormittags Predigt vorgetragen . 1724)
  • de Uro, germ. Auer-Ochsen, posterior. Königsberg 1705
  • de pietate politici. Königsberg 1705
  • de tribus causis, Deo, virtute et occasione, ad fortunam hominis concurrentibus prior. Königsberg 1706
  • de tribus causis, Deo, virtute et occasione, ad fortunam hominis concurrentibus posterior. Königsberg 1706
  • de insula natante Gerdaviensi, vulgo Schwimmbruch. Königsberg 1707 ein Auszug davon in: Erleuterten Preussen, Tom. II, S. 567 ff.
  • de momi insolentia. Königsberg 1707
  • de sui ipsius cognitione. Königsberg 1707
• Evangelische Glaubens-Lehr-Ermahnungs- und Trost-Gedanken. Königsberg 1714
  • die Kneiphöffsche laute Orgel-Stimme. Königsberg 1721
  • Jesus der rechtschaffende Tempel-Einweiher. Königsberg 1710
  • zwo Predigten, von denen wuderbahren, doch seeligen und liebreichen Bezeugungen und Verhängnissen Gottes über die Frommen. Königsberg 1711
• Anti-Meno. Königsberg 1717 (24. Disp., Sammelband)
• Dispositio ex Lumine naturae ad supernaturalia. Königsberg 1727 (Sammelband, 50. Disp.)
• Diss. evincens legem inter et evangelium nullam esse adversitatem. Königsberg 1709
• de volunatate Adami, in qua omnium hominum voluntas posita fuit. Königsberg 1710
• de testimoniis, quorum Deus et in spiffis gentilismi tenebis esse expertem neminem reliquir, et quanti illa fuerint momenti. Königsberg 1711
• de controversione modernorum gentilium, prima. Königsberg 1711
• de controversione modernorum gentilium, secunda. Königsberg 1711
• de controversione modernorum gentilium, tertia. Königsberg 1712
• de pia fraude. Königsberg 1711
• Deus ante mundum conditum auid fecerit? Königsberg 1712
• Aufrichtige Beschreibung der Begebenheit zwischen E. Hoch-Ehrw. Theol. Facultæt zu Königsberg in Preussen, und Einem Stud. Theologiæ Gottfried Schævius, Entgegen gesetzet Der Schmäh-Schrifft des Schævii, an seine Freunde in Pommern, die er in diesem 1712ten Jahr in öffentliche Druck gehen lassen : Nebst einem Anhang/ in welchem die von dem Schævio erregte dubia wider unsere Libros Symbolicos ... wiederleget werden. Anno 1712. d. Decembr. / Auf Gut.Befinden ... ans Licht hervorgegeben von Christian Masecovio, D. ... gewesenen Decano Facult. Theol. ... Königsberg 1712 (Online)
• Diss. explicationem continens oraculi Paulini 2. Cor. 7. V. I. Königsberg 1713
• de publica lapsorum cum ecclesia reconciliatione, mango revera beneficio. Königsberg 1723
• De lectione biblica pontificiorum injuriosa.
• . . . ex versu primo, primi captis Genesos. Königsberg 1723
• de flebili sacrae, in spiritualibus, curae defectu omni modo adimplendo. Königsberg 1730

Literatur

• Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S.169, 183, 185, 188, 214
• Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1751, Bd.3, Sp. 256
• Michael Lilienthal: Acta Borussica ecclesiastica, civilia, Literaria. Oder Sorgfältige Sammlung Allerhand zur Geschichte des Landes Preussen gehöriger Nachrichten, Urkunden, Schrifften und Documenten. Verlag Christoph Gottfried Eckart, Königsberg und Leipzig, 1732, 3. Bd. S. 762 (Online)
• Masecovius, Christian. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 19, Leipzig 1739, Spalte 1923–1925.

Weblink

• Index Königsberger Professoren (Englisch)

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