Christoph Schlattl

Christoph Schlattl

Christoph Schlattl (* in Bruck[1]; † 6. Juli 1589) war von 1558 bis 1589 Bischof von Chiemsee.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christoph Schlattls Herkunft und Geburtsjahr sowie sein genauer Geburtsort sind nicht bekannt. 1543 studierte er an der Universität Ingolstadt, wo er den akademischen Grad eines Dr. iur. utr. erwarb. Später ist er als Assessor an der Kathedrale des Salzburger Eigenbistums Gurk sowie als erzbischöflich-salzburgischer Rat belegt.

Nach dem Tod des Chiemseer Bischofs Hieronymus Meitting ernannte der Salzburger Erzbischof Michael von Kuenburg 1558 Christoph Schlattl zu dessen Nachfolger. Während seiner Amtszeit musste er einen Streit um die Jurisdiktion mit dem Archidiakon von Herrenchiemsee austragen. In einem von seinem Vorgänger begonnenen Prozess vor dem Reichskammergericht folgte 1568 das Urteil, mit dem das Bistum Chiemsee als Salzburger Landstand anerkannt wurde. 1569 nahm Schlattl an der Salzburger Provinzialsynode teil. Ein mit dem bayerischen Herzog ausgehandeltes Konkordat ließ er 1583 durch den Salzburger Domdekan sowie den damaligen erzbischöflichen Berater Sebastian Cattaneo mitunterzeichnen. Die durch die Gegenreformation angestrebte Kirchenreform wurde von ihm nur wenig gefördert. Nach seinem Tod wurde er im alten Salzburger Dom beigesetzt. Sein Porträt befindet sich auf einer Schaumünze, die er noch zu Lebzeiten prägen ließ.

Literatur

  • Erwin Naimer: Schlattl, Christoph († 1589). In: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448–1648. ISBN 3-428-08422-5, S. 638

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Es ist nicht bekannt, um welches Bruck es sich handelt.


Vorgänger Amt Nachfolger
Hieronymus Meitting Bischof von Chiemsee
1558–1589
Sebastian Cattaneo

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sebastian Cattaneo — OP (auch Sebastian Cattaneus; italienisch Sebastiano Cattaneo; * 1545 in Mailand; † 28. April 1609 ebenda) gehörte dem Dominikanerorden an und war 1589–1609 Bischof von Chiemsee. Bekannt wurde er auch durch seine theologischen Schriften.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Chiemsee — Das Bistum Chiemsee ist ein ehemaliges Bistum der Römisch Katholischen Kirche. Es wurde im Jahr 1808 aufgehoben. Die folgenden Personen waren Bischöfe von Chiemsee Name von bis Rüdiger von Bergheim Radeck 1216 1233 Albert 1234 1244 Albert… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Chiemsee — Wappen des Bistums Chiemsee nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Das Bistum Chiemsee ist ein ehemaliges Bistum der Römisch Katholischen Kirche. Es war 1215/16 als Eigenbistum des Erzbistum Salzburg installiert worden und als solches als… …   Deutsch Wikipedia

  • Hieronymus Meitting — (auch: Meittinger oder Meuting; * 1496 in Augsburg; † 1557) war von 1536 bis 1557 Bischof von Chiemsee. Leben Hieronymus Meitting entstammte einer Augsburger Patrizierfamilie. Nach dem Studium in Ingolstadt, das er mit der Promotion eines Dr. iur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”