Christoph Schmelzer

Christoph Schmelzer

Christoph Schmelzer (* 17. November 1908 in Lichtentanne, Sachsen; † 10. Juni 2001 in Heidelberg) war ein deutscher Atomphysiker, Wissenschaftsmanager und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Chemie-Student an der TH München wurde er 1929 Mitglied des Corps Bavaria.[1] Danach studierte er Physik an der Universität Jena. Er promovierte bei Max Wien über Hochfrequenz-Messungen. Nach einigen Jahren in Providence, Rhode Island, USA, kehrte er 1939 nach Jena zurück.

1948 rief ihn Walther Bothe als Assistent an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, an der sich bereits 1949 habilitierte. Durch seine Untersuchungen zur Beschleunigerphysik ausgewiesen, wurde er 1952 vom neuen Forschungszentrum CERN in Genf in die Beschleunigergruppe aufgenommen. Seit 1954 Stellvertreter von John Adams, war Schmelzer zuständig für die Hochfrequenzsysteme und maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der kybernetischen Kontrolle des Proton Synchrotrons, das 1959 in Betrieb genommen wurde.

Im selben Jahr wurde Schmelzer von der Universität Heidelberg auf den Lehrstuhl für Angewandte Physik berufen. Dort widmete er sich der Laserspektroskopie und vor allem der Beschleunigertechnologie. Auf sein Betreiben hin wurde 1969 die Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt gegründet. Von 1971 bis 1978 war er ihr erster wissenschaftlich-technischer Direktor. Mit dem Linearbeschleuniger der GSI wurden sechs neue superschwere Elemente (107 – 112) nachgewiesen und neue Wege zur Tumorbehandlung gefunden. Mit dem internationalen Zukunftsprojekt FAIR wird diese Linie fortgeführt.

Amateurfunk

Christoph Schmelzer war unter den Rufzeichen DE0078 und D4BIU im Amateurfunk aktiv. Er war nach Kriegsausbruch einer von noch drei verbleibenden Funkamateuren.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 13, 1620

Weblinks


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